UN-Mission räumt Stützpunkt in Nord-Mali früher als geplant

    Basis im Norden früher geräumt:UN-Mission beschleunigt Abzug aus Mali

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    Wegen der schlechteren Sicherheitslage im Norden Malis beschleunigen die UN-Friedenstruppen ihren Rückzug. Ein Stützpunkt in der Stadt Ber soll früher geräumt werden.

    Die UN-Friedenstruppen sollen wegen der verschlechternden Sicherheitslage bis zum Jahresende abgezogen werden.
    Alle UN-Blauhelme sollen bis zum Jahresende Mali verlassen.
    Quelle: Reuters/Adama Diarra, Archivbild

    Die UN-Friedensmission Minusma in Mali hat ihren Rückzug aus einem Stützpunkt im Norden des Landes vorgezogen. Die Minusma-Truppe verlasse die Basis in der Stadt Ber früher aufgrund der "Verschlechterung der Sicherheitslage in der Region und der damit verbundenen hohen Risiken für unsere Blauhelme", erklärte Minusma am Sonntag auf der Plattform X, früher Twitter.
    Am Samstag hatte die malische Armee mitgeteilt, dass bei einem Gefecht mit "bewaffneten terroristischen Gruppen" in der Region um Ber sechs Soldaten getötet worden seien. Minusma rief die "unterschiedlichen Akteure" auf, von "jeglicher Tat" abzusehen, die den Rückzug "erschweren" könnten.

    Abzug aller UN-Soldaten bis Jahresende geplant

    Der Abzug der in Ber stationierten Blauhelme aus Burkina Faso war bisher bis Ende des Jahres geplant gewesen. Anfang August hatte die Minusma-Mission mit dem im Landesinneren gelegenen Stützpunkt Ogossagou bereits ihre erste Basis in Mali geräumt.
    Sämtliche etwa 11.600 UN-Soldaten und 1.500 UN-Polizisten aus etwa zehn Ländern sollen Mali bis zum Jahresende verlassen. Auch der eigentlich bis Mai 2024 geplante Abzug des Bundeswehr-Kontingents in Mali soll beschleunigt werden.
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    FAQ
    Mali ist seit Jahren Schauplatz einer Rebellion islamistischer Extremisten, die 2012 im Norden des Landes begann und später auch auf die Nachbarländer Niger und Burkina Faso übergriff. Seit 2013 sollte die Minusma helfen, das Land zu befrieden und die Zivilbevölkerung zu schützen.
    Die malische Militärregierung hatte aber Mitte Juni überraschend ein sofortiges Ende der UN-Mission verlangt. Zuvor hatte die Militärregierung bereits die französischen Streitkräfte zum Abzug aufgefordert und zunehmend auf russische Wagner-Söldner gesetzt.
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