Strafprozess gegen Trump: Erste Geschworene ausgewählt

    Schweigegeld-Prozess gegen Trump:Erste sieben Geschworene ausgewählt

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    Im historischen Strafprozess wegen Vertuschung einer Schweigegeldzahlung gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump sind die ersten sieben Geschworenen ausgewählt worden.

    Donald Trump vor Gericht.
    Die Staatsanwaltschaft legt Donald Trump in dem Prozess die Fälschung von Geschäftsunterlagen zur Last.
    Quelle: dpa

    Seit Montag läuft der erste Strafprozess der US-Geschichte gegen einen Ex-Präsidenten. Donald Trump muss sich wegen Vertuschung einer Schweigegeldzahlung an eine frühere Pornodarstellerin vor dem Gericht in New York verantworten.
    Am Dienstag befragten Vertreter von Staatsanwaltschaft und Verteidigung sowie Richter Juan Merchan Kandidaten und Kandidatinnen für die Jury, bevor sie sich vorerst auf sieben Geschworene einigten. Sie konnten nach Fragen zu ihren politischen Ansichten, ihrem Nutzungsverhalten in sozialen Netzwerken und ihrem Privatleben glaubhaft versichern, dass sie das New Yorker Verfahren unparteiisch und vorurteilsfrei beobachten werden.
    Die Suche nach fünf weiteren Geschworenen könnte sich noch über mehrere Tage hinziehen. Das Verfahren soll am Donnerstag fortgesetzt werden.
    New York: Donald Trump (l), ehemaliger Präsident der USA, spricht in einem Flur vor einem Gerichtssaal, in dem er einer Anhörung vor dem New Yorker Strafgericht beiwohnt.
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    Fälschung von Geschäftsunterlagen

    Die Staatsanwaltschaft legt Trump in dem Prozess die Fälschung von Geschäftsunterlagen zur Last. Der Republikaner, der im November erneut ins Weiße Haus einziehen will, hat auf nicht schuldig plädiert. Der Prozess könnte nach Gerichtsangaben bis zu acht Wochen dauern. Bei einer Verurteilung droht dem 77-Jährigen eine mehrjährige Gefängnisstrafe, die auch auf Bewährung ausgesprochen werden könnte.
    Trump hätte zudem die Möglichkeit, auch noch Berufung einzulegen. Seine Anwälte hatten bis zuletzt versucht, das Verfahren abzuwenden, zu verlegen oder wenigstens zu verzögern. Auch nach einer Verurteilung und selbst bei einer Gefängnisstrafe in diesem Fall dürfte Trump bei der Präsidentschaftswahl antreten.
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    130.000 US-Dollar Schweigegeld

    Hintergrund des Falls ist, dass Trump 2016 kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten 130.000 US-Dollar Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels zahlen ließ. Sie hatte behauptet, Sex mit ihm gehabt zu haben. Trump bestreitet eine Affäre, nicht aber, dass Geld geflossen ist.
    Schweigevereinbarungen zwischen zwei Parteien sind nicht grundsätzlich illegal. Trump wird aber vorgeworfen, er habe die Zahlungen unrechtmäßig verbucht, auf illegale Weise zu verschleiern versucht und damit andere Gesetzesverstöße vertuschen wollen.
    Ex-US-Präsident Donald Trump.
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    Weitere Prozesse gegen Trump

    Derzeit sind in den USA noch drei weitere Strafprozesse gegen Trump in der Vorbereitung, unter anderem wegen versuchten Wahlbetrugs und der Mitnahme geheimer Regierungsdokumente. Zudem laufen zahlreiche Zivilprozesse.
    Der Ex-Präsident und sein Anwaltsteam versuchen die Verfahren mit allen Mitteln zu blockieren und waren damit teilweise auch schon erfolgreich.
    Quelle: dpa, AFP

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