Selenskyj über Raketenangriff: "War keine blinde Attacke"

    Raketenangriff auf Dorf Hrosa:Selenskyj: "Das war keine blinde Attacke"

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    Der russische Raketenangriff auf ein ostukrainisches Dorf mit mehr als 50 Toten löst Entsetzen aus. Der ukrainische Präsident Selenskyj unterstellt bewusstes Zielen auf Zivilisten.

    Viele Tote bei Explosion in Ukraine
    Im ukrainischen Dorf Hrosa ist eine Rakete eingeschlagen, mehr als 50 Menschen wurden getötet.06.10.2023 | 2:30 min
    Der verheerende russische Raketenangriff auf das Dorf Hrosa im ostukrainischen Gebiet Charkiw mit mehr als 50 Toten hat international Entsetzen ausgelöst.
    Russlands Armee sei "das absolut Böse", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag in seiner abendlichen Videoansprache.

    Selenskyj: Russen zielten in Gebiet Charkiw bewusst auf Zivilisten

    "Das war ein absichtlicher Raketenangriff auf ein Dorf im Charkiwer Gebiet, der auf ein Lebensmittelgeschäft und ein Café abzielte", sagte Selenskyj.

    Das russische Militärpersonal kann nicht im Unklaren darüber gewesen sein, wo es zuschlug. Das war keine blinde Attacke.

    Wolodymyr Selenskyj

    Nach ukrainischen Behördenangaben waren durch den russischen Raketenbeschuss in Hrosa unweit der Stadt Kupjansk 51 Menschen getötet worden, darunter ein sechs Jahre altes Kind. Drei Personen galten als vermisst.
    Zum Zeitpunkt des Angriffs hatten die Dorfbewohner sich demnach in dem Café zu einer Trauerfeier für einen gestorbenen Mitbürger versammelt. Die Bergungsarbeiten wurden am Abend abgeschlossen, hieß es, weitere Opfer seien unter den Trümmern nicht gefunden worden.
    Laut Selenskyj lebten in Hrosa zuletzt etwas mehr als 300 Menschen. Der schlimmste russische Angriff, den es seit Kriegsbeginn im Gebiet Charkiw gab, löschte damit ein Sechstel des Dorfes aus.
    In einer Straße in Charkiw wird eine Straße umbenannt.
    Charkiw wurde zu Kriegsbeginn massiv angegriffen. Bis heute gibt es hier täglich Luftalarm und Raketenangriffe.28.08.2023 | 1:29 min

    EU-Chefdiplomat Borrell: Russischer Angriff "abscheulich"

    Der Außenbeauftragte der Europäischen Union, Josep Borrell, verurteilte den russischen Angriff scharf. "Russlands entsetzlicher Terror gegen die Zivilbevölkerung der Ukraine lässt nicht nach und hat heute einen weiteren düsteren Meilenstein erreicht", teilte Borrell mit.
    Es sei ein abscheulicher Angriff auf unschuldige Zivilisten. Vorsätzliche Attacken auf Zivilisten seien Kriegsverbrechen.

    UN-Chef: Attacken auf Zivilisten verletzen Völkerrecht

    Auch UN-Generalsekretär António Guterres machte Moskau schwere Vorwürfe. "Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur sind nach dem humanitären Völkerrecht verboten und müssen sofort eingestellt werden", forderte Guterres über seinen Sprecher Stephane Dujarric.
    Dieser ließ dabei keinen Zweifel daran, dass die UN-Vertreter vor Ort Russland als verantwortlich für den Angriff sehen.
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    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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    Quelle: dpa

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