Sahelzone: USA befürchten Erstarken von Terrorgruppen

    Nach Putschen in Sahelzone:USA befürchten Erstarken von Terrorgruppen

    |

    Die USA sehen durch die Putsche im Sahel eine weitere Bedrohung: Sie könnten dazu führen, dass terroristische Gruppen erstarken, warnte die US-Botschafterin im UN-Sicherheitsrat.

    Ein vermummter Kämpfer einer islamistischen Gruppe halten Wache in Timbuktu, Mali.
    Kämpfer einer islamistischen Gruppe halten Wache in Timbuktu, Mali.
    Quelle: AP

    Die USA sind besorgt, dass die Militärputsche in der afrikanischen Sahelzone zu einem weiteren Erstarken terroristischer Gruppen dort führen könnten.
    US-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield erklärte am Freitag vor dem UN-Sicherheitsrat mit Blick auf die zunehmende Bedrohung durch den Islamischen Staat und Al-Kaida-Ableger, die USA böten ihren afrikanischen Partnern weiterhin "entscheidende Unterstützung bei der Zerschlagung und Zersetzung" dieser Terrorgruppen an.

    UN: IS "ernsthafte Bedrohung"

    Der Leiter der UN-Terrorismusbekämpfung, Wladimir Woronkow, bekräftigte, dass der Islamische Staat (IS) "eine ernsthafte Bedrohung in Konfliktzonen und Nachbarländern" darstelle. In Teilen Afrikas sei die Ausbreitung des IS und mit ihm verbundener Gruppen sowie das zunehmende Ausmaß an Gewalt und Bedrohung nach wie vor "äußerst besorgniserregend".
    Niamey, 26.07.2023: Oberstmajor gibt eine Erklärung ab.
    Der Niger war das letzte demokratisch regierte Land in der Sahelzone - und wurde deshalb vom Westen als "Anker der Stabilität" gesehen.27.07.2023 | 2:19 min
    Im Juli setzte das Militär im Niger den Präsidenten ab:
    In Mali, Burkina Faso und Niger, wo die Militärjunta den gewählten Präsidenten und seine Familie im Juli als Geiseln genommen hat, agiere der regionale IS-Ableger "zunehmend autonomer" und verstärke seine Angriffe.

    Wagner-Gruppe aktiv in Mali und Burkina Faso

    Die lange geplante Ratssitzung zum Thema Terrorismusbekämpfung fand statt - wenige Tage, nachdem der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, und weitere führende Wagner-Mitglieder bei einem Flugzeugabsturz mutmaßlich ums Leben gekommen waren. Sie waren gerade aus Afrika zurückgekehrt, wo Wagner in den vom Militär regierten Ländern Mali und Burkina Faso aktiv ist.
    Putin vor Wagner Symbol und Rosen
    Wagner-Chef Prigoschin soll bei einem Flugzeugabsturz getötet worden sein - zweifelsfrei bestätigt ist das bislang nicht. Was zum Absturz bekannt ist und welche Rolle Putin spielt.24.08.2023 | 34:41 min
    Botschafterin Thomas-Greenfield betonte nach der Ratssitzung in Bezug auf die Wagner-Kämpfer:

    Ihre Handlungen und Aktivitäten in Afrika sind destabilisierend, und wir haben die Länder in Afrika aufgefordert, ihre Präsenz und ihre Handlungen zu verurteilen.

    Linda Thomas-Greenfield, US-Botschafterin

    Nach dem Putsch in Niger
    :Wie Wagner-Söldner Chaos in Afrika befeuern

    Russlands Söldnergruppe Wagner wendet sich wieder Konflikten in Afrika zu - dem großen Geschäft mit Waffen und Rohstoffen. Wie und mit welchen Zielen die Gruppe in Afrika vorgeht.
    von Nils Metzger
    Archiv: Drei russische Söldner im Norden Malis.
    FAQ
    Quelle: ap, afp

    Mehr zur Sahelzone: