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"Provokation" am Tempelberg : Deutschland kritisiert israelischen Minister

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In ungewöhnlich scharfer Form hat Berlin den neuen israelischen Polizeiminister Ben-Gvir für den Besuch auf dem Tempelberg kritisiert - wegen Missachtung des Status quo.

Itamar Ben-Gvir
Ben-Gvir, der als rechter Hardliner gilt, hatte die Heilige Stätte in der Jerusalemer Altstadt am Dienstagmorgen unter hohem Polizeischutz besucht.
Quelle: dpa

Die Bundesregierung hat den Tempelberg-Besuch des neuen israelischen Polizeiministers, Itamar Ben-Gvir, deutlich kritisiert:

Der gestrige Besuch ist eine Provokation, und deshalb lehnen wir dieses Vorgehen ganz klar ab.
Sprecher des Auswärtigen Amtes

Darüber hinaus warnte der Sprecher vor einseitigen Schritten, die den historischen Status quo auf dem Tempelberg gefährden. Die Bundesregierung erwarte, dass sich die neue israelische Regierung zur erprobten Praxis an den heiligen Stätten bekenne und weiteren bewussten Provokationen Einhalt gebiete.

Ben-Gvir will "gleiche Rechte für Juden" am Tempelberg

Ben-Gvir, der als rechter Hardliner gilt, hatte die heilige Stätte in der Jerusalemer Altstadt am Dienstagmorgen unter hohem Polizeischutz besucht. Begleitet wurde der Vorsitzende der Partei Otzma Jehudit (Jüdische Stärke) laut Medien von jüdischen Tempelbergaktivisten.

Ben-Gvir gilt als starker Verfechter von Gebetsrechten für Juden am Tempelberg. Wiederholt hatte er erklärt, den geltenden Status quo an der heiligen Stätte ändern und "gleiche Rechte für Juden" einführen zu wollen. Der geltende Status quo gestattet Nichtmuslimen zwar den Besuch; das öffentliche Gebet ist auf dem Tempelberg aber Muslimen vorbehalten.

Israelische Polizisten sichern das Gelände der Al-Aqsa-Moschee in der Altstadt von Jerusalem (Israel), aufgenommen am 03.03.2022

Palästinenser sehen Provokation - Israels Minister Ben-Gvir besucht Tempelberg 

Allen Warnungen zum Trotz hat Israels neuer Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, den Tempelberg in Jerusalem besucht. Palästinenser sehen darin eine Provokation.

Netanjahu will Status quo "strikt" beibehalten

Ein Besuch auf dem Tempelberg des späteren israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon im Jahr 2000 gilt als Mitauslöser der zweiten Intifada. Nach Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu soll der Status quo "strikt und unverändert" beibehalten werden.

Der Tempelberg ist für Juden, Muslime und Christen eine wichtige Heilige Stätte. Bis zur Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 befand sich an dieser Stelle der jüdische Tempel, zentrales Heiligtum Israels. Zahlreiche biblische und religiöse Überlieferungen wie die Erschaffung Adams und Evas, die Opferung Isaaks oder aufseiten des Islam die Himmelsreise Mohammeds werden mit dem Ort verbunden.

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