US-Finanzministerin: Welt für USA und China "groß genug"

    US-Finanzministerin in Peking:Yellen: Welt für USA und China "groß genug"

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    US-Finanzministerin Yellen zieht ein positives Fazit ihrer China-Reise: Der Besuch habe dazu beigetragen, die Beziehungen zu Peking auf eine "sichere Grundlage" zu heben.

    US-Finanzministerin Janet Yellen bei einer Rede in der US-Botschaft in Peking am 9. Juli 2023.
    US-Finanzministerin Janet Yellen in Peking: "Kein Besuch wird unsere Herausforderungen über Nacht lösen."
    Quelle: AFP

    Ihr viertägiger Besuch in Peking hat nach den Worten von US-Finanzministerin Janet Yellen die Beziehungen zwischen China und den USA "auf eine sicherere Grundlage gestellt". "Kein Besuch wird unsere Herausforderungen über Nacht lösen", sagte Yellen an diesem Sonntag zum Abschluss ihres Aufenthalts in der US-Botschaft in Peking.
    Doch sie erwarte, "dass diese Reise dazu beitragen wird, einen belastbaren und produktiven Kommunikationskanal mit Chinas neuem Wirtschaftsteam aufzubauen".

    Yellen: Globalen Wohlstand teilen

    Trotz "erheblicher Meinungsverschiedenheiten" zwischen Peking und Washington, die direkt kommuniziert werden müssten, hätten die beiden größten Volkswirtschaften der Welt die Pflicht, ihre Beziehungen verantwortungsvoll zu gestalten.
    Die Gespräche seien "direkt" und "produktiv" gewesen. Beide Nationen müssten nun einen Weg finden, "gemeinsam zu leben und den globalen Wohlstand zu teilen".

    Wir glauben, dass die Welt groß genug ist, damit unsere beiden Länder florieren können.

    Janet Yellen, US-Finanzministerin

    Zu den "Meinungsverschiedenheiten" zählen etwa Handelsbeschränkungen, die nach Ansicht Washingtons für den Schutz der nationalen Sicherheit der USA unerlässlich sind. Yellen versicherte am Sonntag, Washington würde diese Maßnahmen nicht dazu benutzen, wirtschaftliche Vorteile zu erlangen.
    Zu sehen ist Chinas Staatschef Xi am Kopf des Tisches; links neben im US-Außenminister Blinken.
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    Insgesamt hatte die 76-Jährige in den letzten Tagen über zehn Stunden an bilateralen Gesprächen mit chinesischen Regierungsvertretern verbracht, darunter mit Premier Li Qiang. Allein ihr Treffen mit Finanzminister He Lifeng am Samstag dauerte laut Medienberichten über fünf Stunden an, gefolgt von einem zweistündigen Abendessen.

    Kein Durchbruch bei Yellen-Reise, aber positive Rhetorik

    Wie zu erwarten war, hat Yellens Besuch zwar keine substanziellen Durchbrüche erzielen können. Die Rhetorik und Symbolik während der Reise fiel jedoch vergleichsweise positiv aus.
    Die chinesische Seite hatte die Gespräche zwischen Yellen und ihrem Amtskollegen He Lifeng laut staatlicher Nachrichtenagentur Xinhua als konstruktiv, intensiv und offen bezeichnet. Gleichzeitig brachte die chinesische Seite auch ihre "Besorgnis über die von den Vereinigten Staaten gegen China verhängten Sanktionen" zum Ausdruck.
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    Die Beziehungen zwischen den zwei Weltmächten befinden sich derzeit auf einem Tiefstand. Belastet wird das Verhältnis vom harten Kurs von US-Präsident Joe Biden gegenüber China, dem anhaltenden Handelskrieg sowie Pekings Rückendeckung Kremlchef Wladimir Putin und dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
    Auch Chinas Territorialansprüche im Süd- und Ostchinesischen Meer sowie Drohungen gegenüber der demokratischen Inselrepublik Taiwan spielen eine Rolle.
    Quelle: dpa, AFP
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