Befreiung von Auschwitz: "Von ihnen ist nur Asche geblieben"

    80 Jahre Befreiung von Auschwitz:Friedman: "Haben die Verpflichtung zu warnen"

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    Vor 80 Jahren befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Bei der Gedenkveranstaltung blicken Zeitzeugen zurück - und warnen davor, Fehler zu wiederholen.

    Die Holocaust-Überlebende Tova Friedman hält eine Rede bei einer Zeremonie zum Gedenken an den 80. Jahrestag der Befreiung des ehemaligen deutschen Nazi-Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau
    Die Holocaust-Überlebende Tova Friedman hält eine Rede bei einer Zeremonie zum Gedenken an den 80. Jahrestag der Befreiung des ehemaligen deutschen Nazi-Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau.
    Quelle: epa

    Kinder in Lumpen gehüllt, manche gingen barfuß durch den Schnee. Durch den Hunger waren ihre Körper zusammengeschrumpft. "Auch von ihnen ist nur Asche geblieben", sagte die Überlebende Tova Friedman 80 Jahre nach der Befreiung überlebender Häftlinge des NS-Konzentrationslagers Auschwitz.

    Ich dachte, wir würden alle sterben müssen. Ich dachte, es sei normal für ein jüdisches Kind.

    Tova Friedman, hat Auschwitz überlebt

    Friedman, die als Kind in Auschwitz war, überstand den Nazi-Terror und teilte wie einige andere Überlebende auch ihre berührenden Erinnerungen am Montag bei der Gedenkveranstaltung im früheren Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.
    Es könnte das letzte Mal gewesen sein, dass Zeitzeugen bei einer größeren Gedenkveranstaltung zur Befreiung von Auschwitz von den Verbrechen der Nationalsozialisten erzählen. Dieses Gefühl war am Montag beim Gedenken zum 80. Jahrestag der Befreiung des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers vorherrschend.
    Holocaust-Überlebende waren in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau zugegen sowie zahlreiche Staatsoberhäupter. Die Gäste, darunter der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und König Charles III., waren in diesem Jahr besonders hochkarätig.
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    Zeitzeugen im Zentrum des Gedenkens

    Aus Deutschland waren Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit einer hochrangigen Delegation angereist. Im Zentrum der Gedenkveranstaltung zum Jahrestag stehen traditionell die Zeitzeugen. Mehrere Überlebende sprachen von ihren Erinnerungen - und mahnten die Menschen heute, mutig aufzustehen gegen Antisemitismus und Verschwörungsmythen, wie etwa der Präsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, Marian Turski (98).

    Wir sollten uns nicht scheuen, Verschwörungstheorien entgegenzutreten, wonach alles Schlechte in der Welt ein Ergebnis von Verschwörungen ist, die von nicht näher bezeichneten Gruppen in der Gesellschaft angezettelt werden, und Juden werden hier oft genannt.

    Marian Turski, Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees

    Auch vor neuen Bedrohungen warnten die Überlebenden. "Wir waren Opfer, wir haben die Verpflichtung zu warnen", sagte die in Amerika als Therapeutin und Autorin lebende Tova Friedman, die als Kind in Auschwitz war. Es gebe einen "grassierenden Antisemitismus", der sich unter den Nationen ausbreite, so Friedman.
    Auch der polnisch-jüdische Arzt Leon Weintraub warnte vor neuen Formen des Rassismus und appellierte an die jungen Menschen, tolerant und wachsam zu sein. Man dürfe die Fehler der 1930er Jahre nicht wiederholen.
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    Auschwitz vor 80 Jahren befreit

    Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die letzten geschätzt 7.000 Inhaftierten des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befreit. Die Zahl der in Auschwitz und im dazugehörigen Vernichtungslager Birkenau ermordeten Menschen wird auf etwa 1,1 bis 1,5 Millionen geschätzt.
    Das Lager nahe der polnischen Kleinstadt Oswiecim in der Nähe von Krakau war das größte Konzentrationslager der Nazis. Die große Mehrheit der dorthin Deportierten waren Jüdinnen und Juden, dazu kamen etwa 140.000 Polen, Zehntausende Sinti und Roma sowie Tausende politische Häftlinge anderer Nationalität. 
    Auschwitz wurde zum Synonym für die Schoah.

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    Quelle: dpa

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    Quelle: KNA, dpa

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