Bischöfe appellieren in offenem Brief: Nicht AfD wählen

    Offener Brief:Bischöfe appellieren: Nicht AfD wählen

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    Die AfD könnte bei mehreren Wahlen in diesem Jahr deutliche Zugewinne verbuchen. Sechs Bischöfe zeigen sich alarmiert und appellieren in einem offenen Brief an die Bevölkerung.

    17.09.2023, Thüringen, Erfurt: Bischof Ulrich Neymeyr hält den Bischofsstab beim Gottesdienst auf dem Domplatz bei der Erfurter Bistumswallfahrt.
    Die katholischen Bischöfe in Ostdeutschland rufen in einem offenen Brief dazu auf, nicht die AfD zu wählen. Die Positionen extremer Parteien könnten nicht akzeptiert werden. 19.01.2024 | 0:21 min
    Zum Beginn des Superwahljahrs haben sechs katholische Bischöfe in einem offenen Brief dazu aufgerufen, nicht für die AfD zu stimmen. In dem Appell, über den am Donnerstagabend zuerst der "Spiegel" berichtete, heißt es unter der Überschrift "Eintreten für die Demokratie": Vor dem Hintergrund des eigenen Gewissens seien die Positionen extremer Parteien wie vom "III. Weg", der Partei "Die Heimat" oder auch der AfD nicht zu akzeptieren.
    Auf dem Bild sieht man eine Frau die ein Plakat hochhebt auf dem steht: Nie wieder Faschismus.
    Ein Bündnis, von Bürgern, Kirchen und Unternehmen startet eine Petition gegen den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke unter dem Motto "Weltoffenes Thüringen". 19.01.2024 | 1:59 min

    Bischöfe: Viele Menschen verunsichert, wütend und ängstlich

    Die "unantastbare Würde des Menschen zu achten und zu schützen" müsse "oberste Richtschnur" staatlichen Handelns sein, zitierte der "Spiegel" aus dem Papier, das am Freitag veröffentlicht werden soll. Politische Parteien, die diesen Grundsatz infrage stellen, könnten keine Alternative sein.  In dem Aufruf fordern die Bischöfe dem Bericht zufolge explizit:

    Wählen Sie verantwortungsvoll.

    Offener Brief "Gemeinsames Wort der nord-ostdeutschen Bischöfe"

    Die Bischöfe räumen ein, dass viele Menschen politische Entscheidungen nicht mehr verstünden. Sie seien verunsichert, wütend und hätten Angst vor dem sozialen Abstieg. Aber: "Das darf uns nicht dazu bringen, uns von populistischen Aussagen und scheinbar einfachen Lösungen vereinnahmen zu lassen."
    Wahl-Jahr: AfD "profitiert von Ängsten"
    "Besorgt kann man sein von den Zahlen her, aber wenn wir ängstlich darauf schauen, machen wir sie größer", so Politikwissenschaftler Prof. Karl-Rudolf Korte über die AfD.11.01.2024 | 6:54 min

    "Völkisches" und "nationalistisches" Gedankengut

    Unterzeichnet ist der als "Gemeinsames Wort der nord-ostdeutschen Bischöfe" titulierte Aufruf von den Erzbischöfen Heiner Koch (Berlin) und Stefan Heße (Hamburg) sowie den Bischöfen Gerhard Feige (Magdeburg), Ulrich Neymeyr (Erfurt), Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen) und Wolfgang Ipolt (Görlitz).
    Der Hamburger Erzbischof Heße sagte dem "Spiegel", die AfD sei demokratiefeindlich, ihr Gedankengut "völkisch und nationalistisch". Es gehe ihr bei der Forderung nach einer sogenannten "Remigration" um die "Deportation" von Migrantinnen und Migranten.

    Eine Schnittmenge zwischen Christentum und AfD existiert nicht.

    Stefan Heße, Erzbischof Hamburg

    15.01.2024, Hessen, Marburg: Der Begriff "Remigration" wird auf einem Tablet präsentiert.
    Schon seit Anfang 2023 der Jury als Unwort vorgeschlagen, hat der Ausdruck "Remigration" als beschönigender, rechter Kampfbegriff zuletzt neue Aufmerksamkeit bekommen.16.01.2024 | 2:06 min
    Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr sagte laut "Spiegel", er verstehe Unzufriedenheit mit der Politik nur bis zu einem gewissen Grad. Sein Verständnis ende da, "wo allgemein anerkannte Tatsachen geleugnet werden, etwa der menschengemachte Klimawandel".

    AfD laut Politbarometer zweitstärkste Kraft

    Neben den Wahlen zum Europäischen Parlament finden 2024 Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen sowie Kommunalwahlen in neun Bundesländern statt.
    Die AfD kommt im aktuellen ZDF-Politbarometer vom 12. Januar auf 22 Prozent und wäre damit zweitstärkste Kraft nach der Union mit 31 Prozent.
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    ZDF-Politbarometer vom 12. Januar 2024: FDP, Linke und das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht würden an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.
    Quelle: zdf

    Quelle: KNA, epd, ZDF

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