Zahnarzt-Aussage: Rhein geht auf Distanz zu Merz' Wortwahl

Umstrittene Zahnarzt-Aussage:Rhein geht auf Distanz zu Merz' Wortwahl

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Für seine Zahnarzt-Aussage erntete Merz viel Kritik. In den eigenen Reihen blieb es vorerst ruhig - nun geht Boris Rhein auf Distanz zur Wortwahl. Rhein steckt mitten im Wahlkampf.

Hessen, Wiesbaden: Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident von Hessen
Will sich Merz' Wortwahl zu abgelehnten Asylbewerbern nicht zu eigen machen: Boris Rhein, Ministerpräsident von Hessen
Quelle: dpa

Hessens CDU-Ministerpräsident Boris Rhein hat sich von der Wortwahl seines Parteichefs Friedrich Merz über die Gesundheitsversorgung abgelehnter Asylbewerber distanziert. Der Spitzenkandidat sagte am Montag in einer Fernsehdebatte ("Triell") des Hessischen Rundfunks:

Das ist eine Wortwahl, die hätten Sie so von mir nicht gehört.

Boris Rhein

Über die angesprochenen Themen sollte allerdings "auch in der Mitte der Gesellschaft" debattiert werden, "damit sie eben nicht an den rechten Rändern diskutiert werden". Merz hatte im Fernsehsender der "Welt" gesagt, abgelehnte Asylbewerber ließen sich in Deutschland die Zähne machen und nähmen so Deutschen die Zahnarzt-Termine weg.
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Viel Kritik an Merz - nur in der Union bleibt es eher ruhig

Er erntet empörte Reaktionen von SPD, Grünen und Linken, aber kaum Widerspruch aus der Union. Einige Christdemokraten wie Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst ordneten die Äußerung als Beitrag in einer zu recht geführten größeren Debatte über die Migrationsbelastung ein.
Ein inzwischen gelöschtes SPD-Wahlkampfvideo vor der Landtagswahl in Hessen, das eine Zusammenarbeit von CDU und AfD als möglich dargestellt hatte, nannte Rhein "widerwärtig" und "ehrabschneidend". Niemand reibe sich dabei so sehr die Hände wie die AfD. Von ihr trenne die CDU aber nicht nur eine Brandmauer, sondern auch ein "ganz tiefer Graben" - die AfD sei mit den Werten der CDU unvereinbar.

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von Nils Metzger und Oliver Klein
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Quelle: dpa

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