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Zahlung für Langzeitarbeitslose:Habeck verteidigt 1.000-Euro-"Anschubprämie"
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Mit einer Prämie will die Ampel-Koalition Menschen aus der Langzeitarbeitslosigkeit locken. Wirtschaftsminister Robert Habeck hält daran fest - trotz Kritik aus eigenen Reihen.
Menschen wollen Anreize zum Arbeiten, davon ist Wirtschaftsminister Robert Habeck überzeugt.
Quelle: Reuters
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die geplante Jobprämie für Langzeitarbeitslose gegen die andauernde Kritik verteidigt. Er wisse natürlich, dass Leute, die arbeiten, sich fragten, warum andere dafür 1.000 Euro bekommen sollten, sagte der Grünen-Politiker in Berlin.
Nun, ein Grund ist, dass die sonst nicht arbeiten würden.
Robert Habeck, Wirtschaftsminister
Die Arbeitswissenschaft gehe jedenfalls davon aus, dass durch die Prämie schätzungsweise 100.000 Menschen aus der verfestigten Arbeitslosigkeit in Arbeit kommen würden, sagte Habeck. Offensichtlich wollten Menschen Anreize zum Arbeiten. "Nur intrinsisch zu sagen: Naja, ist doch besser zu arbeiten, aufzustehen, nicht faul zu sein, ist nicht immer so richtig", so der Minister.
Er kenne die Neid-Debatte. Jetzt müsse man sich allerdings ein Stück weit entscheiden, wie man ein Problem löse, das noch nicht gelöst sei. "Das wäre ein Weg", sagte der Wirtschaftsminister.
Auch Verschärfungen beschlossen
Zugleich beschloss das Kabinett Verschärfungen der Regeln für Bürgergeld-Empfänger. Bei Ablehnung einer Arbeit müssen sie bald mit höheren Strafen rechnen.
Kritik aus mehreren Parteien
Zuletzt war allerdings viel Skepsis zur Wirkung des Vorhabens zu hören - auch von Regierungsseite. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) betonte, er teile die Theorie vieler Leute nicht, dass man Menschen zur Arbeit locken müsse. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich und Generalsekretär Matthias Miersch äußerten sich ebenfalls kritisch.
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete und Sozialpolitiker Frank Bsirske hält die Prämie für "nicht erforderlich". Ein "Unding" angesichts ohnehin hoher Ausgaben für Bürgergeld nannte FDP-Haushaltspolitiker Frank Schäffler die Pläne. Martin Huber, Generalsekretär der Oppositionspartei CSU, bezeichnete die "Anschubfinanzierung" als "blanken Hohn für diejenigen, die ihren Job machen".
Quelle: dpa
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Quelle: dpa, ZDF
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