Hausärzte: Tempo bei Telefon-Krankschreibung

    Infektionswelle und Arztmangel:Hausärzte: Tempo bei Telefon-Krankschreibung

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    Die Infektionswelle rollt, gleichzeitig fehlen Hausärzte. Deshalb soll die telefonische Krankmeldung im neuen Jahr dauerhaft möglich werden. Das halten die Mediziner für zu spät.

    RCHIV - 18.11.2022, Baden-Württemberg, Stuttgart: ILLUSTRATION - Ein Fieberthermometer, Medikamente und eine ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (Krankmeldung) liegen auf einem Nachttisch (gestellte Szene).
    Der Hausärzteverband fordert, die Wiedereinführung der telefonischen Krankmeldung zu beschleunigen. Neben der aktuellen Infektionswelle seien auch fehlende Hausärzte ein Problem.28.11.2023 | 0:27 min
    Angesichts steigender Infektionszahlen hat der Hausärzteverband eine schnellere Wiedereinführung der telefonischen Krankschreibung gefordert. Es sei nicht nachvollziehbar, dass dies noch nicht geschehen sei, sagte der Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Markus Beier, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
    Die Krankschreibung per Telefon wäre aus seiner Sicht schon in diesem Winter eine dringend notwendige Entlastung für die Hausarztpraxen gewesen.
    Dr. Thomas Harder, stellv. Leiter des Fachgebiets Impfprävention im Robert-Koch-Institut
    Besonders gefährlich seien die Viren "für Risikogruppen, die ein Risiko haben für eine schwere Erkrankung", so Dr. Thomas Harder, stellv. Leiter des Fachgebiets Impfprävention im Robert-Koch-Institut.01.11.2023 | 4:41 min

    Telefon-Krankschreibung soll dauerhaft kommen

    Ein im Sommer vom Bundestag beschlossenes Gesetz von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht vor, dass Krankschreibungen per Telefon dauerhaft möglich werden sollen. Die Regelung wurde während der Corona-Pandemie eingeführt und war im April zunächst ausgelaufen.
    Ziel der neuen Regelung soll sein, dass eine erstmalige Krankschreibung wegen einer akuten Erkrankung nicht nur in der Praxis und per Videosprechstunde, sondern auch per Telefon einmalig möglich sein soll. Der Gemeinsame Bundesausschuss soll dazu bis Ende Januar eine Richtlinie ausarbeiten, wie es auf der Internetseite der Bundesregierung heißt.
    Ein Mann sitzt auf dem Sofa und putzt sich die Nase
    Halsschmerzen, Schnupfen, Husten: Die Erkältungswelle ist auf dem Vormarsch – aktuell häufig verursacht durch Coronaviren. Ein Mediziner erklärt, wann ein Arztbesuch sinnvoll ist.13.11.2023 | 4:11 min

    Hausärzte beklagen Ärztemangel und hohe Belastung

    Die Hausärzte und ihre Praxisteams arbeiten laut Beier bereits jetzt unter Hochdruck, um alle Patienten zu versorgen. Vielerorts werde es aber immer schwieriger, dem Ansturm gerecht zu werden.
    Das habe nicht nur mit der aktuellen Infektionswelle zu tun, sondern vor allem auch mit fehlenden Hausärztinnen und Hausärzten. Beier vermisste Rückendeckung von den Verantwortlichen aus der Politik.
    Quelle: dpa

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