Droht eine "Burnout-Welle" bei Kita-Eltern?

    Personalmangel in Kitas:Droht eine "Burnout-Welle" bei Eltern?

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    Die Arbeit ruft, doch die Kita hat zu. So geht es vielen Eltern immer wieder. Der Personalmangel führe zu einer Überlastung von Müttern und Vätern, warnt der Bundeselternrat.

    Leerer Gruppenraum in einem Kindergarten
    Immer wieder bleiben Kitas zu, weil Personal fehlt.
    Quelle: dpa

    Angesichts des Personalmangels in Kindertagesstätten hat die Bundeselternrats-Vorsitzende Christiane Gotte vor einer Burnout-Welle bei Eltern gewarnt. "Bundesweit haben Eltern seit der Corona-Pandemie kaum noch Erholungszeiten", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

    Sie fangen nur noch auf. Ich rechne fest mit einer Burnout-Welle.

    Christiane Gotte, Bundeselternrats-Vorsitzende

    Eltern benötigten flexible Arbeitszeiten, um ihre Kinder betreuen zu können. Sie könne Berichte über kürzere Öffnungszeiten, "den Ausfall von Betreuung oder die zeitweilige Schließung von Kindertagesstätten bestätigen", sagte Grotte. "Diese werden uns auch gemeldet."
    Kinderhände, die an einem Tisch malen, von oben
    Deutschen Kitas fehlt es an Personal. Familienministerin Paus hat nun das sogenannte Kita-Qualitätsgesetz erläutert: Kitas sollen mit vier Milliarden Euro gestärkt werden.04.08.2023 | 1:09 min
    Die Qualität der Erziehung in den Kitas soll besser und einheitlicher werden. Der Bund gibt dafür in den nächsten zwei Jahren insgesamt vier Milliarden Euro an die Länder. 

    Bundeselternrat: Fachkräfte-Gewinnung vorantreiben

    Ostdeutschland habe wegen der Arbeits- und Betreuungssituation zu DDR-Zeiten immer noch einen strukturellen Vorteil, obwohl hier das Personal ebenfalls schwinde. Aber in Westdeutschland sei die Lage teilweise dramatisch. Die Vorsitzende des Bundeselternrats mahnte:

    Wir müssen zwingend die Gewinnung von Fachkräften vorantreiben, geeignete pädagogische Laien qualifizieren und Bestandspersonal fortlaufend weiterbilden.

    Christiane Gotte, Bundeselternrats-Vorsitzende

    Die Bundesländer, die vor Jahren schon Laien eingestellt und qualifiziert haben, stehen jetzt besser da. Sie konnten den Personalmangel noch am besten auffangen.

    Viele Eltern empfinden Ausfälle als belastend

    Einer am Freitag veröffentlichten Befragung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zufolge sind fast sechs von zehn erwerbstätigen Eltern im Frühjahr mit Kitaschließungen oder kürzeren Betreuungszeiten wegen Personalmangels konfrontiert gewesen.
    67 Prozent der Betroffenen gaben an, dass sie die Ausfälle beziehungsweise die verkürzte Betreuung als belastend empfinden. 30 Prozent bewerteten die Situation als sehr belastend.

    Großteil fließt ins Personal
    :Kita-Qualität: Bund zahlt Ländern Milliarden

    Der Bund zahlt mehrere Milliarden an die Länder, um die Kita-Qualität zu verbessern. Vieles soll laut Ministerin Paus ins Personal fließen - dringend nötig, zeigt eine Umfrage.
    Erzieherinnen in einer Kita
    mit Video
    Quelle: AFP, KNA

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