Linken-Chef für Grunderbe: 50.000 Euro zur Volljährigkeit

    Schirdewan fordert Grunderbe:Linken-Chef: 50.000 Euro zum 18. Geburtstag

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    Der Linken-Bundesvorsitzende Martin Schirdewan fordert die Einführung eines Grunderbes - zum Ausgleich von Ungleichheiten. Zum 18. Geburtstag solle der Staat 50.000 Euro auszahlen.

    Martin Schirdewan, Vorsitzender der Partei Die Linke, steht vor Beginn des Parteitages bei einem Interview am 17.11.2023.
    Linken-Chef Schirdewan fordert ein Grunderbe zur Volljährigkeit (Archivbild).
    Quelle: picture alliance/dpa

    Der Bundesvorsitzende der Linken, Martin Schirdewan, will jungen Menschen zum 18. Geburtstag ein Grunderbe in Höhe von 50.000 Euro auszahlen. Dem "Stern" sagte er:

    Es sind vor allem Erbschaften, die in Deutschland über Reichtum und Armut entscheiden.

    Martin Schirdewan, Bundesvorsitzender der Linken

    Das Grunderbe wäre ein "kleiner Ausgleich für die Ungerechtigkeit der Verteilung".

    Schirdewan: Grunderbe in Höhe eines durchschnittlichen Jahreseinkommens

    Jährlich würden deutlich mehr als 100 Milliarden Euro vererbt, aber nicht gleichmäßig. "Die oberen zehn Prozent der Erbenden und Beschenkten bekommen zusammen etwa so viel wie die unteren 90 Prozent", sagte Schirdewan. Auch würden Menschen in Westdeutschland pro Kopf etwa doppelt so viel erben wie Menschen in Ostdeutschland.
    Schirdewans Vorschlag zufolge sollen alle mit Hauptwohnsitz in Deutschland zur Volljährigkeit ein Grunderbe in Höhe eines durchschnittlichen Jahreseinkommens erhalten. Das wären rund 50.000 Euro brutto. Dies wäre ein "kleiner Ausgleich für die Ungerechtigkeit der Verteilung", sagte Schirdewan.
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    Bereits Geerbtes soll verrechnet werden

    Bei jungen Menschen, die bereits geerbt haben oder noch erben werden, solle die Zahlung verrechnet werden. "Wenn jemand, bevor er 18 wird, bereits 50.000 Euro nach Steuern erbt, bekommt er nur die Hälfte, also 25.000 Euro, Grunderbe", so Schirdewan.

    Erbt jemand vorher mehr als 100.000 Euro, geht er beim Grunderbe leer aus.

    Martin Schirdewan, Bundesvorsitzender der Linken

    Zur Finanzierung will Schirdewan die Erbschaftssteuer ab einem Betrag von zwei Millionen Euro "drastisch anheben".

    Jusos stellten ähnliche Forderung

    Im November hatten die Jusos bereits eine ähnliche Forderung gestellt. Die Jugendorganisation der SPD stimmte bei ihrem Bundeskongress für ein Konzept, das eine bedingungslose Auszahlung von 60.000 Euro an jeden vorsieht, der das 18. Lebensjahr vollendet und seinen Hauptwohnsitz in Deutschland hat. Auch hier sollte die Finanzierung durch eine Reform der Erbschaftssteuer erfolgen.
    Quelle: dpa, AFP

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