Weidel wünscht sich Trump als US-Präsidenten

    Exklusiv

    ZDF-Sommerinterview:Weidel wünscht sich Trump als US-Präsidenten

    Dominik Rzepka
    von Dominik Rzepka
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    AfD-Chefin Alice Weidel hat sich für Donald Trump als nächsten US-Präsidenten ausgesprochen. Sie drücke ihm die Daumen, sagt sie im ZDF-Sommerinterview. Joe Biden gehe "gar nicht".

    Alice Weidel im Gespräch mit Shakuntala Banerjee
    Sehen Sie hier das ZDF-Sommerinterview mit Alice Weidel in voller Länge.07.07.2024 | 20:18 min
    Wenn die USA im November einen neuen Präsidenten wählen, dürfe der Amtsinhaber diese Wahl laut AfD-Chefin Alice Weidel nicht gewinnen. Joe Biden sei "nicht in Kontrolle seiner geistigen Kräfte", sagt Weidel im ZDF-Sommerinterview und spricht sich stattdessen für Bidens Herausforderer aus:

    Definitiv drücke ich Donald Trump die Daumen. Warum? Eben, weil Biden nicht Präsident sein darf, das geht überhaupt gar nicht und Trump versprochen hat, den Krieg in der Ukraine zu beenden, indem er die finanziellen Mittel streicht.

    Alice Weidel, AfD

    Insgesamt aber sei der Wahlkampf in den USA "ein Desaster". Sie hätte sich komplett andere Kandidaten gewünscht. Joe Biden steht nach seiner fahrigen ersten TV-Debatte in der Kritik, auch ein Verzicht seiner Kandidatur wird diskutiert.
    Alice Weidel
    AfD-Chefin Alice Weidel fordert, Grenzen zu schließen. Bei der EM gehe das ja auch, sagt sie im ZDF-Sommerinterview.07.07.2024 | 0:36 min

    Weidel für Wiedereinführung der Wehrpflicht

    Weidel bekennt sich in dem Interview auch zum sogenannten Zwei-Prozent-Ziel der Nato. Das stehe zwar so nicht direkt im AfD-Programm. Weidel sagt aber, es müssten mehr als zwei Prozent sein:

    Dementsprechend muss die Bundeswehr ertüchtigt werden.

    Alice Weidel, AfD

    Außerdem spricht sich Weidel für die Wiedereinführung der Wehrpflicht aus. Allerdings dürften deutsche Soldaten nicht in die Ukraine geschickt werden, sie dürften nicht "für so einen Krieg in der Ukraine verfeuert werden".
    Die Wehrpflicht dürfe dafür "nicht missbraucht werden". Im Krieg gegen die Ukraine fordert die AfD laut Weidel einen "sofortigen Waffenstillstand". Außerdem kritisiert die AfD-Chefin Abgeordnete, die im Bundestag Krieg forderten. Diese sollten "selbst an die Front gehen", so Weidel.
     Alice Weidel im Gespräch mit Shakuntala Banerjee
    AfD-Chefin Alice Weidel fordert, das Asylgesetz zu ersetzen. 07.07.2024 | 0:48 min

    Zuwanderung soll generell gestoppt werden

    Kritik äußerte Weidel an der Höhe des Bürgergelds, sie spricht von einem "Gratisgeld vor allen Dingen für ausländische Staatsbürger". Dieses entfalte eine Sogwirkung und müsse gestrichen werden.

    Da meinen Sie mal, wie schnell hier Schluss ist, dass wir diese Sogwirkung abschalten.

    Alice Weidel, AfD

    Die AfD wolle Pull-Faktoren beenden, Sach- statt Geldleistungen für ausländische Staatsbürger und robuste Grenzkontrollen. Außerdem müsse das Asylgesetz ersetzt werden.
    Nicht jeder, "der hier angelaufen kommt, ohne Ausweispapiere", dürfe Anspruch auf Asyl haben. Weidel sagt: "Wir müssen Zuwanderung generell stoppen."

    Chrupalla für Weidel als Kanzlerkandidatin

    Nicht beantworten wollte Weidel die Frage, ob sie für die Bundestagswahl 2025 eine Kanzlerkandidatur für die AfD anstrebe: "Ich kann mir viele Kandidaten vorstellen und das ist noch gar nicht durch", sagte sie im ZDF-Sommerinterview.
    Ihr Co-Chef Tino Chrupalla sagte derweil der ARD, er könne sich Weidel für diese Rolle sehr wohl vorstellen: "Alice Weidel wäre eine sehr gute Kanzlerkandidatin, was ich auch unterstützen würde." Es gebe in der Frage keinen Machtkampf.

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