Finanzminister Lindner:"Doppelwumms" wird wohl nicht ausgeschöpft
|
Mit 200 Milliarden Euro sollten Bürger angesichts steigender Energiepreise entlastet werden. Laut Finanzminister Lindner wird die volle Summe wohl gar nicht benötigt.
"Meine Erwartung ist, dass wir nicht den kompletten Schutzschirm brauchen werden", sagt Finanzminister Christian Lindner (FDP).
Quelle: Reuters
Finanzminister Christian Lindner (FDP) geht davon aus, dass Deutschland den 200 Milliarden Euro schweren Topf zur Abfederung der hohen Energiepreise nicht ausschöpfen wird. "Meine Erwartung ist, dass wir nicht den kompletten Schutzschirm brauchen werden", sagte der FDP-Politiker am Dienstag auf der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos.
Grund sei, dass die Energiepreise aktuell nicht so hoch seien wie befürchtet. Mit dem bis zu 200 Milliarden Euro schweren "Doppelwumms" will die Bundesregierung bis 2024 Preisbremsen für Gas und Strom sowie Unternehmenshilfen finanzieren.
Lindner: "Gehe von einer niedrigeren Inflation aus"
Für 2023 geht Lindner von einer niedrigeren Inflationsrate aus als bislang prognostiziert. "Der wirtschaftliche Ausblick für Deutschland wird aktualisiert werden", sagte Lindner bei einer Diskussionsveranstaltung in Davos.
Lindner betonte, dass der Grund für die hohe Inflation vor allem in der EU der russische Angriff gegen die Ukraine sei. Und Deutschland sei "auf lächerliche Art und Weise abhängig von Russland" gewesen. Das habe sich mit dem sehr schnellen Bau von Importterminals für Flüssiggas jedoch weitgehend erledigt.
Inflation in Deutschland (inkl. Nahrung und Energie)
ZDFheute Infografik
Ein Klick für den Datenschutz
Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Lindner fordert Ende von lockerer Finanzpolitik
Lindner betonte, der Bund könne die Subventionen auch nicht unbegrenzt aufrechterhalten. Er verwies dabei sowohl auf die Haushaltslage als auch auf die Gefahr, die Inflation durch staatliche Eingriffe noch anzuheizen.
Laut Lindner müsse dazu nun ein Ausweg aus der seit Jahren lockeren Finanzpolitik gefunden werden. Die Finanzpolitik müsse wieder solider werden und die Notenbanken ihre Arbeit machen, um die Inflation nach unten zu bringen. Für 2024 und 2025 sei noch mit höheren Werten bei der Inflation zu rechnen als in der Vergangenheit.
Quelle: dpa, AFP, Reuters
Themen
Mehr zu Inflation und Energiepreisen
Negativpreis von Sprachkritikern:Floskeln 2022: "Doppelwumms" und "Freiheit"
FAQ
Teure Lebensmittel:Wie Sie beim Einkauf Geld sparen können
von Josua Schwarz