Die Energiepreise sind stark gestiegen - und werden nach Ansicht von Finanzminister Lindner wohl auch dauerhaft hoch bleiben. "Es wird ein neues Normal sein", sagte er.
Bundesfinanzminister Christian Lindner rechnet mit dauerhaft hohen Energiepreisen. "Es wird ein neues Normal sein. Gas über die Flüssiggasterminals ist schon aus logistischen Gründen teurer als das russische Pipeline-Gas", sagte der FDP-Politiker der "Bild am Sonntag.
- Wo jetzt jeder Energie sparen kann
Heizen, Duschen, Waschen: Diese Tipps für den Haushalt zeigen, was Sie verändern können - und wo es sich wirklich lohnt.
Lindner fordert Aufhebung des Fracking-Verbots
Er forderte die Ampel-Regierung auf, das Fracking-Verbot in Deutschland im neuen Jahr aufzuheben, um so heimisches Gas fördern zu können. "Nicht nur die Preise für die Verbraucher lohnen neues Nachdenken, auch die Argumente dagegen sind überholt", sagte Lindner.
Dann könnten private Investoren entscheiden, ob der Abbau wirtschaftlich ist. Gegenüber Gas aus anderen Weltregionen erwartet er Wettbewerbsvorteile.
Beim Fracking wird Gas oder Öl mit Hilfe von Druck und Chemikalien aus Gesteinsschichten herausgeholt, was Gefahren für die Umwelt birgt. Kritik wird auch an der Verflüssigung durch starkes Abkühlen geübt, weil dies nach Angaben von Umweltschützern bis zu 25 Prozent des Energiegehalts des Gases kostet.
Lindner rechnet mit leicht rückläufigen Inflationsraten
Lindner bekräftigte die Erwartung der Bundesregierung für leicht rückläufige Inflationsraten: "Für 2023 rechnen wir mit sieben Prozent, aber 2024 und danach sinken die Zahlen laut den Prognosen weiter."
Ziel blieben zwei Prozent. Das müsse für die Europäische Zentralbank und die Bundesregierung höchste Priorität haben, "denn dauerhaft hohe Inflation würde unser wirtschaftliches Fundament unterspülen", sagte Lindner weiter.