Was King Charles III. im Bundestag gesagt hat

    König redet im Bundestag:Charles zitiert "Miss Sophie" und Kraftwerk

    Dominik Rzepka
    von Dominik Rzepka
    |

    Seine Rede im Bundestag hält King Charles III. meistens auf Deutsch, manchmal auf Englisch. Er erinnert an seine Mutter, Kraftwerk und an "the same procedure as every year".

    Das Wichtigste zuerst: Charles spricht ziemlich gut Deutsch. Sogar das Wort "Bundestagspräsidentin" kriegt der britische König unfallfrei über die Lippen. "Es ist eine große Ehre, heute bei Ihnen zu sein", sagt er gleich zu Beginn - und das Plenum klatscht.
    Am lautesten, als Charles III. seine Mutter anspricht. Queen Elizabeth II. habe sich einen Platz im Herzen der Deutschen erobert. Er und seine Familie seien sehr berührt gewesen von den Tausenden Einträgen in die Kondolenzbücher. Charles erwähnt auch das Brandenburger Tor, im vergangenen Jahr angestrahlt in den Farben des Union Jacks.

    Im Namen meiner Family danke ich für die Anteilnahme.

    King Charles III.

    Wer bitte ist "Miss Sophie"?

    Immer wieder wechselt Charles zwischen Englisch und Deutsch hin und her. Lobt die Partnerschaft und Freundschaft zwischen beiden Ländern - und verweist auf den kulturellen Austausch. Schriftsteller William Shakespeare, Maler William Turner, Komponist Georg Friedrich Händel. Und die Beatles und Kraftwerk gebe es ja auch noch.
    Und dann sagt Charles zwei Worte: "Miss Sophie" - und der Bundestag lacht. Ihr "the same procedure as every year" aus "Dinner for One" gehöre zu einem glücklichen neuen Jahr in Deutschland einfach dazu. Dabei ist der Silvester-Sketch im Vereinigten Königreich weitestgehend unbekannt.
    Charles sagt, Deutsche und Briten hätten viel miteinander gelacht, manchmal auch auf Kosten des jeweils Anderen. Camilla schmunzelt.

    Charles III. in Deutschland
    :Bye Bye Charles: Das war der Königs-Besuch

    Bundestag, Bauernmarkt und Bahnfahrt: Drei Tage waren König Charles und Camilla in Deutschland. Der royale Besuch zum Nachlesen im Blog.
    GERMANY-BRITAIN-ROYALS
    Liveblog

    Charles nennt deutsche Ukraine-Hilfe "mutig"

    Charles III. verurteilt in seiner Rede auch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Zahllose Leben seien zerstört worden. Er kritisiert:

    Die Geißel des Kriegs ist zurück in Europa.

    Charles III.

    Die Sicherheit Europas sei bedroht, ebenso wie die demokratischen Werte. Die Welt aber habe dem Krieg nicht tatenlos zugesehen. "Wir können Mut schöpfen aus unserer Einigkeit", sagt Charles. Dabei würdigt er die deutsche Hilfe für die Ukraine, sie sei "überaus mutig, wichtig und willkommen".
    Die Kamera schwenkt auf Kanzler Olaf Scholz (SPD), der in der ersten Reihe sitzt und klatscht. Es ist der bis dahin einzige Moment, an dem nicht das gesamte Parlament applaudiert. Linken-Fraktionschefin Mohamed Ali etwa klatscht nicht.
    ZDF-Korrespondent Theo Koll nennt die Rede des Königs im Bundestag ein "wichtiges Signal":

    Linke kritisiert Charles-Rede: "Skurril"

    Der Vorsitzende der Linken, Martin Schirdewan, kritisiert, "dass es total skurril ist, dass sich die gewählten Parlamentarierinnen und Parlamentarier in fast sakraler Stimmung vor einem Monarchen verbeugen in Deutschland." Das sei völlig aus der Zeit gefallen. "Wir haben das Jahr 2023 und da kann man den Palast ruhig mal im Dorf lassen."
    Die Bundesregierung hätte anstelle Charles III. lieber die Streikenden aus dem öffentlichen Dienst oder Armutsbetroffene einladen sollen. Schirdewan sagt ZDFheute:

    Klar ist doch, dass die Regierung sich hinter diesem Besuch versteckt und schöne Bilder produziert.

    Martin Schirdewan, Linke

    Gleichzeitig schaffe es die Bundesregierung nicht einmal, eine Kindergrundsicherung zu verabschieden, um Armut in Deutschland zu bekämpfen, so Schirdewan.
    Der britische König Charles besucht die Kindertransport-Gedenkstätte am Bahnhof Dammtor in Hamburg
    ZDF-Reporter Gert Anhalt fasst die wichtigsten Stationen des britischen Monarchen zusammen. 30.03.2023 | 28:41 min
    Sehen Sie hier das ZDF spezial zum royalen Besuch:

    Mehr zu King Charles III.