Klimaschutzpläne: So wollen die G7 die Erneuerbaren ausbauen

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    Klimaschutzpläne:So wollen die G7 die Erneuerbaren ausbauen

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    Die G7 haben sich beim Treffen ihrer Umweltminister auf Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien geeinigt. Damit erhöhen sie ihre Klimaschutz-Ambitionen - das ist geplant.

    Das Bild zeigt Windkraftanlagen in Bremen, die hinter Photovoltaikanlagen auf einer Blocklanddeponie stehen.
    Vor allem Solar- und Windenergie soll nach den Plänen der G7-Staaten ausgebaut werden. (Symbolbild)
    Quelle: dpa

    Für den Ausbau erneuerbarer Energien setzen sich die sieben führenden Industrienationen (G7) ehrgeizigere Ziele. Erstmals legten die G7 konkrete Ziele für den Ausbau von Solarenergie und von Windenergie auf hoher See fest, wie das am Wochenende veröffentlichte Abschlussdokument der Umwelt- und Klimaminister zeigt.

    Was die G7 zum Ausbau von Wind- und Solar-Energie planen

    Demnach sollen bis 2030 gemeinsam rund 150 Gigawatt Offshore-Windleistung zugebaut werden, was rechnerisch etwa der Leistung von 150 Atomkraftwerken entspricht. Zudem sollen zusätzlich 1.000 Gigawatt Photovoltaik installiert werden.
    Deutschland hat bereits beschlossen, bis 2030 etwa 150 Gigawatt Solar- und 22 Gigawatt Offshore-Leistung zu bauen.

    Wie mit Kohlekraftwerken umgegangen werden soll

    Parallel bekräftigten die G7, keine neuen Kohlekraftwerke mehr zu bauen und das Abschalten zu beschleunigen. Das von einigen Ländern wie Kanada ins Auge gefasste Jahr 2030 wurde jedoch nicht verankert. Der gesamte Energiesektor soll aber bis spätestens 2050 kein CO2 mehr produzieren.
    Angesichts der aktuellen globalen Energiekrise und wirtschaftlicher Verwerfungen "bekräftigen wir unsere Verpflichtung, den Übergang zu sauberer Energie zu beschleunigen, um bis spätestens 2050 eine Netto-Null-Emission von Treibhausgasen zu erreichen", hieß es in der Abschlusserklärung des Treffens.
    CO2: Änderung seit 1990
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    Warum Investitionen in Erdgas erlaubt bleiben

    Weitere Investitionen in Erdgas-Kraftwerke und -Terminals bleiben allerdings erlaubt, da dies für die Energiesicherheit notwendig sei. Besonders das Gastgeberland Japan ist auf Erdgas-Importe angewiesen. Es will darauf in den nächsten zehn bis 15 Jahren noch nicht verzichten.
    Zugleich hat das Land an seinen Küsten großes Potenzial für Offshore-Windenergie, das noch kaum genutzt wird. Zu den G7 gehören neben Japan und Deutschland die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Italien.
    Industrieschiff vor Anker am GATE LNG-Terminal
    Deutschland steckt in einem Gas-Dilemma. LNG, verflüssigtes Erdgas, soll den Wegfall der russischen Lieferungen ausgleichen. Doch die Pläne der Bundesregierung sind teuer und klimaschädlich.09.11.2023 | 28:49 min

    Was die G7-Vertreter zu den Ergebnissen sagen

    Der deutsche Klima-Staatssekretär Patrick Graichen zeigte sich mit den Ergebnis zufrieden: "Die G7 haben aus der Energiekrise, die der furchtbare Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ausgelöst hat, die richtige Schlussfolgerung gezogen und die Energiewende in ihren Ländern beschleunigt", erklärte er.
    Man müsse aus fossilen Energieträgern aussteigen, das sei für Klimaschutz und Energiesicherheit wichtig. Die G7 hätten hier die richtigen Signale gesendet.

    Aber um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir noch viel an Tempo zulegen und die hierzu erforderlichen Investitionen mobilisieren.

    Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundesumweltministerium

    Der US-Sondergesandte für das Klima, John Kerry, bezeichnete die Gespräche als "wirklich konstruktiv". Die Einigkeit über das Ziel, den unverminderten Ausstoß fossiler Brennstoffe schrittweise zu beenden, sei "eine sehr wichtige Aussage", sagte Kerry.

    ZDFheute-KlimaRadar
    :Daten zum Klimawandel im Überblick

    Wie hat sich das Klima bereits verändert? Wie viel CO2 haben die Länder seit 1990 eingespart? Die wichtigsten Zahlen im KlimaRadar von ZDFheute.
    von Moritz Zajonz
    Fünf Icons mit Fabrikschlot, Blitz, Thermometer vor Deutschland und Weltkarte, und einem Haus über Wellen. Im Hintergrund ein Braunkohlekraftwerk.
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    Quelle: Reuters, AP

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