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Treibhausgasbilanz 2022 : Deutsche Emissionen sinken zu langsam

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Deutschland hat 2022 weniger Treibhausgase freigesetzt. Das reicht nicht, so das Umweltbundesamt. Was es braucht, um die Klimaziele zu erreichen.

Berechnungen des Umweltbundesamts zeigen, dass die Treibhausgas-Emissionen gesunken sind. Der Bereich Verkehr und die Energiewirtschaft haben die Vorgaben jedoch verfehlt.

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Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sinken zu langsam. Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) ging der Ausstoß der klimaschädlichen Treibhausgase 2022 in der Bundesrepublik nur um 1,9 Prozent zurück. Notwendig wären aber jährlich sechs Prozent, um die Klimaziele der Bundesregierung bis 2030 zu erreichen, sagte UBA-Präsident Dirk Messner.

Umweltbundesamt fordert schnelleres Tempo

Danach sollen die Emissionen in Deutschland bis dahin um 65 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden. Aktuell sind es 40,4 Prozent. Insgesamt wurden 2022 in Deutschland rund 746 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt. Das waren gut 15 Millionen Tonnen weniger als 2021.

A und O ist ein wesentlich höheres Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien.
Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes

"Wir müssen es schaffen, dreimal so viele Kapazitäten wie bisher zu installieren, um den Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung bis 2030 auf 80 Prozent zu steigern", sagte Messner. Eine Hängepartie wie in den vergangenen Jahren dürfe es nicht mehr geben. Es gebe ein "Geschwindigkeitsproblem" in allen Sektoren, das ihn "nervös" mache.

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Zu viele Emissionen bei Verkehr und Gebäuden

Sorgenkinder sind nach Angaben des UBA-Präsidenten besonders die Sektoren Verkehr und Gebäude. Diese lägen erneut über den im Bundesklimaschutzgesetz (KSG) festgelegten Jahresemissionsmengen. Der Verkehr sei der einzige Sektor, der gleichzeitig sein Ziel verfehlte und einen Emissionsanstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnete, sagte Messner.

Ausgestoßen wurden dort rund 148 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Das waren rund 1,1 Millionen Tonnen (0,7 Prozent) mehr als 2021 und rund neun Millionen Tonnen mehr als vorgegeben (138,8 Millionen Tonnen).

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Als Gründe nannte Messner die Zunahme des Pkw-Verkehrs nach Aufhebung der Corona-Einschränkungen und den "Tankrabatt" vom Sommer, der die hohen Spritpreise gemindert habe. Obwohl 2022 bei den Neuzulassungen von Elektroautos ein Rekordjahr war (833.000), reiche der Zuwachs nicht aus, um die Zunahme der Emissionen auszugleichen.

"Um eine Antriebswende zu erreichen, brauchen wir bis 2030 15 Millionen E-Autos", sagte Messner. Für den Verkehrssektor brauche Deutschland "dringend einen Plan".

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Dekarbonisierung gefordert

Im Energiesektor gebe es zwar einen Plan, aber er müsse auch umgesetzt werden, sagte der UBA-Präsident:

Wir können uns diese fatale Abhängigkeit von fossilen Energieträgern schlicht nicht leisten. Jeder Stolperstein auf dem Weg zu mehr Wind- und Sonnenkraft muss zügig aus dem Weg geräumt werden.
Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes

Die Dekarbonisierung müsse alle Bereiche umfassen - von der Industrieproduktion über den Gebäudebereich bis hin zur Mobilität und der Landwirtschaft. Um die soziale Balance zu bewahren, müssten klimaschädliche Subventionen wie für den Flugverkehr abgebaut und die frei werdenden Gelder sinnvoll eingesetzt werden.

Auch der Energiesektor weist laut UBA für 2022 insgesamt 10,7 Millionen Tonnen mehr auf als im Vorjahr und liegt bei rund 256 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Das sei ein Plus von 4,4 Prozent. Grund sei trotz der Einsparungen beim Erdgas durch den Ukraine-Krieg ein vermehrter Einsatz vor allem von Stein- und Braunkohle zur Stromerzeugung. Gebremst wurde dies durch die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Sie stieg um neun Prozent.

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