Nato-Generalsekretär geht: Wer folgt auf Jens Stoltenberg?

    Nato-Generalsekretär geht:Wer folgt auf Jens Stoltenberg?

    Florian Neuhann
    von Florian Neuhann, Brüssel
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    Es ist das Tuschelthema der Nato-Sitzung in Brüssel: Das Bündnis braucht im Sommer einen neuen Generalsekretär. Wer folgt auf den Norweger Jens Stoltenberg?

    Jens Stoltenberg am 11.03.2022 in Antalya
    Jens Stoltenberg wollte sein Amt als Nato-Generalsekretär eigentlich bereits im vergangenen Jahr ruhen lassen.
    Quelle: picture alliance / AA

    Spätestens in diesem Krieg ist Jens Stoltenberg so etwas geworden wie die Stimme des Westens. Der Norweger, der seit achteinhalb Jahren an der Spitze der Nato steht, beherrscht ein Handwerk perfekt: Nämlich stets dieselbe Botschaft auszusenden. Und sie wirken zu lassen, als wäre sie in diesem Moment ganz neu.

    Getuschel beim Nato-Außenministertreffen in Brüssel

    Als er im letzten Jahr aufhören wollte, um in seiner Heimat Norwegen Chef der Zentralbank zu werden, kam Russlands Krieg dazwischen. Die Nato-Mitgliedsstaaten baten ihn zu bleiben. Also hängte der 64-Jährige ein Jahr dran.
    Doch im September will er sein Amt nun wirklich aufgeben - und die Nato braucht Ersatz. Und so ist diese Frage das Tuschelthema auf den Fluren, auch auf dem Außenministertreffen in Brüssel am heutigen Mittwoch.

    Wer kommt in Frage - und wer nicht?







    Aber braucht die Nato nach 74 Jahren nicht vielleicht mal etwas Abwechslung - die erste Generalsekretärin? Noch vor einem Jahr galt die damalige belgische Außenministerin Sophie Wilmès als Kandidatin - bis sie sich im April zumindest vorübergehend aus der Politik zurückzog, um Zeit für ihren schwerkranken Mann zu haben. Ist denkbar, dass sie auf die Bühne zurückkehrt?
    Trotzdem gilt auch in der Nato die alte Regel: Personen, die zuerst genannt werden, schaffen es am Ende nicht auf den Posten. Zumal die Nato-Staaten sich einstimmig auf den Chef oder die Chefin einigen müssen. Das lässt Raum für alle Arten von Deals. Und für Last-Minute-Vetos – wie es die Türkei 2009 bei der Wahl von Stoltenberg-Vorgänger Anders Fogh Rasmussen einige Zeit versucht hatte. Das Rennen hat gerade erst begonnen.

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