Sie wurde von einem Magazin mal zur "neuen Eisernen Lady" ausgerufen, in Anlehnung an die ehemalige britische Premierministerin Maggie Thatcher: Kaja Kallas, 45 Jahre, gerade wiedergewählt als Ministerpräsidentin Estlands.
In Brüssel fällt sie auf durch klare Kante gegen Russland, und zuletzt brachte sie sich recht offensiv selbst ins Spiel: Estland sei seit 19 Jahren EU- und Nato-Mitglied, natürlich müsse das Land auf den Radar für Top-Jobs, so Kallas gegenüber "Politico".
Doch wollen alle in der Nato eine Falkin wie Kallas, die meist härtere Worte gegen Russland findet als der Rest, an ihrer Spitze? Es wäre ein Statement, das nicht alle senden wollen.
Zumal, wie ein hochrangiger Diplomat aus einem westlichen Mitgliedsland erinnert, gerade erst die Amtszeit des stellvertretenden rumänischen Generalsekretärs Mircea Geoană verlängert wurde. „Das würde eine weitere Osteuropäerin an der Spitze der Nato im Prinzip schwierig machen“, so der Diplomat.
Wahrscheinlichkeit: gering, aber nicht ausgeschlossen.