Scholz in Südkorea: Wiedervereinigung war "großes Glück"
Scholz apelliert an Nordkorea:Deutsche Wiedervereinigung war "großes Glück"
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Bundeskanzler Olaf Scholz hat an der innerkoreanischen Grenze an die deutsche Teilung erinnert. Wie groß das Glück der Wiedervereinigung sei, könne man an dieser Grenze erleben.
Vom G7-Gipfel in Hiroshima sollte ein Signal der Einigkeit ausgehen - was nur teilweise gelang. Bundeskanzler Scholz reiste im Anschluss zu einem Kurzbesuch nach Südkorea.21.05.2023 | 3:04 min
Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte zusammen mit seiner Frau Britta Ernst die vier Kilometer breite entmilitarisierte Zone zwischen Nordkorea und Südkorea. Er nannte den Besuch an der Grenze mit Blick auf die deutsche Teilung zwischen 1949 und 1990 sehr wichtig und bewegend.
Wie groß dieses Glück sei, könne man an dieser Grenze erleben. Scholz sprach auch von einer "unverändert gefährlichen Situation" und forderte Nordkorea zur Einstellung seiner Atom- und Raketentests.
Raketentests sorgen für internationale Spannungen
Seit Kim Jong Un Ende 2011 die Macht in Nordkorea übernommen hat, sorgt das politisch weitgehend isolierte Land immer wieder für internationale Spannungen - vor allem durch Raketentests und sein Atomwaffenprogramm.
Vier der bisher sechs Atomtests durch Nordkorea wurden unter Kim ausgeführt. Zudem trieb er die Entwicklung von ballistischen Raketen voran.
In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der gerichtlichen Hinrichtungen gestiegen: Laut Amnesty International wurde 2022 mindestens 883 Menschen hingerichtet. 16.05.2023 | 5:17 min
Derartige Flugkörper sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die je nach Bauart auch einen atomaren Sprengkopf befördern können.
Völkerrechtlich befinden sich beide koreanische Staaten - der demokratische Süden und die kommunistische Diktatur im Norden - seit dem Ende ihres Bruderkriegs 1953 noch im Kriegszustand.
Besichtigung der blauen Baracken
Einen Friedensvertrag hat es nie gegeben. Auf beiden Seiten des 38. Breitengrads, der Korea in zwei Staaten teilt, stehen sich mehr als eine Million Soldaten gegenüber. In Südkorea haben die USA zudem derzeit 28.500 Soldaten stationiert.
Scholz und seine Frau besichtigten die blauen Baracken, in denen nach dem drei Jahre dauernden Koreakrieg das im Juli 1953 abgeschlossene Waffenstillstandsabkommen verhandelt wurde.
Vom Grenzgebäude auf nordkoreanischer Seite wurden Scholz und Ernst mit einem Fernglas beobachtet. In einer der blauen Baracken mit dem Verhandlungstisch, der genau auf der Grenzlinie steht, betrat Scholz für wenige Minuten nordkoreanisches Gebiet.
Nordkorea und dessen Machthaber Kim Jong Un stehen häufig auf der Tagesordnung der Weltpolitik. Meistens geht es um Pjöngjangs Atomwaffenprogramm. Mehr zu Nordkorea hier.