Trump für Gerichtstermin in Miami - Polizei ist vorbereitet

    Anhörung am Dienstag:Trump vor Gericht in Miami: Polizei alarmiert

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    Ex-US-Präsident Donald Trump ist in Miami gelandet - vor seiner Gerichtsanhörung am Dienstag. Er ist in 37 Punkten angeklagt. Die Polizei bereitet sich auf Proteste vor.

    Dokumenten-Affäre: Trump vor Gericht
    Der ehemalige US-Präsident Donald Trump wird in siebenunddreißig Punkten angeklagt. Heute bei der Anhörung vor Gericht "wird er - aller Voraussicht nach - auf unschuldig plädieren", so ZDF-Korrespondentin Claudia Bates.13.06.2023 | 3:08 min
    Die US-Großstadt Miami bereitet sich mit umfassenden Sicherheitsvorkehrungen auf die erste Gerichtsanhörung des in der Dokumentenaffäre angeklagten Ex-Präsidenten Donald Trump vor. Miamis Polizeichef Manuel Morales sagte am Montag bei einer Pressekonferenz, die Behörden seien auf zwischen "5.000 und 50.000" Demonstranten vorbereitet.
    "Wir nehmen dieses Ereignis extrem ernst", sagte Morales mit Blick auf die Gerichtsanhörung am Dienstag.

    Wir wissen, dass die Möglichkeit besteht, dass die Dinge sich zum Schlimmsten wenden.

    Manuel Morales, Polizeichef in Miami

    Anklagedokumente im Falle Donald Trump
    Gegen Ex-Präsident Trump wurde erneut Klage erhoben, nachdem geheime Regierungsdokumente in seinem Besitz gefunden wurden. 10.06.2023 | 1:43 min

    Proteste von radikalen Trump-Anhängern möglich

    Für Befürchtungen sorgten unter anderem mögliche Proteste radikaler Trump-Anhänger. So wollen Medienberichten zufolge Mitglieder der rechtsradikalen Gruppe Proud Boys in Miami auf die Straße gehen. Polizisten errichteten Absperrungen vor dem Bundesgericht in der Innenstadt, vor dem Trump erscheinen muss.
    Zu sehen sind Mitglieder der rechtsextremen Gruppe "Proud Boys". Sie sind in einem Cartoon dargestellt, wie sie im Gerichtssaal sitzen.
    Vier Mitglieder der "Proud Boys" sind wegen "aufrührerischer Verschwörung" schuldig gesprochen worden. Die rechtsextreme Gruppe war am Sturm auf das US-Kapitol beteiligt.05.05.2023 | 0:17 min
    "Wir hoffen, dass es morgen friedlich wird", sagte der Bürgermeister der Großstadt im Bundesstaat Florida, Francis Suarez, bei einer Pressekonferenz. "Wir werden die angemessenen Kräfte im Einsatz haben, um das sicherzustellen."

    Wir ermutigen die Menschen friedlich zu sein, wenn sie mit Demonstrationen ihre Gefühle zum Ausdruck bringen wollen.

    Francis Suarez, Bürgermeister Miami

    "Wir sind auf eine Vielzahl unterschiedlich großer Menschenmengen vorbereitet", sagte Suarez. Während der Proteste nach der gewaltsamen Tötung des Afroamerikaners George Floyd seien in der Stadt auch Zehntausende unterwegs und die Einsatzkräfte vorbereitet gewesen.

    Trump in 37 Punkten angeklagt

    Trump muss am Dienstagnachmittag (15 Uhr Ortszeit; 21 Uhr MESZ) erstmals nach seiner Anklage in der Dokumentenaffäre vor Gericht erscheinen. Der Republikaner, der am Mittwoch 77 Jahre alt wird, dürfte dabei auf nicht schuldig plädieren.
    Der frühere US-Präsident und republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump spricht auf dem Parteitag der Republikaner von Georgia in Columbus. (Archivbild)
    Ex US-Präsident Donald Trump äußerte sich zur Anklage in der Dokumentenaffäre. Diese sei lächerlich und ein Versuch der politischen Konkurrenz, ihn ins Gefängnis zu bringen.11.06.2023 | 0:21 min
    Der Bewerber für die Präsidentschaftswahl 2024 war in der Dokumentenaffäre vergangene Woche in insgesamt 37 Punkten angeklagt worden.
    Sonderermittler Jack Smith wirft dem Ex-Präsidenten vor, zum Ende seiner Amtszeit im Januar 2021 rechtswidrig Geheimdokumente aus dem Weißen Haus in sein nördlich von Miami gelegenes Privatanwesen Mar-a-Lago mitgenommen und dort vor dem Zugriff der Behörden versteckt zu haben.
    In einem Badezimmer stapeln sich meherer Papier-Kisten neben der Toilette und vor einem Duschvorhang.
    Ex-Präsident Trump wird vorgeworfen, geheime Dokumente unter anderem in einer Dusche aufbewahrt zu haben. Das US-Justizministerium veröffentlichte entsprechende Fotos in der Anklageschrift.
    Quelle: US-Justizministerium via AP

    Trump wird zur Last gelegt:
    • illegales Aufbewahren von Geheimdokumenten in 31 Fällen
    • Verschwörung zur Justizbehinderung
    Sollte er schuldig gesprochen werden, könnte ihm eine lange Gefängnisstrafe drohen.

    Trump bezeichnet Vorwürfe als politisch motiviert

    Trump reiste am Montag von seinem Golfclub in Bedminster im Bundesstaat New Jersey nach Miami. Er will am Dienstag nach der Gerichtsanhörung nach Bedminster zurückreisen und sich dort am Abend (02.15 Uhr MESZ) in einer Rede zu der Anklage äußern.
    Der Rechtspopulist, der klarer Favorit im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner ist, hat die Vorwürfe gegen sich bereits mehrfach zurückgewiesen und als politisch motiviert bezeichnet.

    Anklage wegen einer Schweigegeldzahlung im April

    Trump hatte bereits Anfang April in einem anderen Fall für eine Anklageverlesung vor Gericht erscheinen müssen: Der Ex-Präsident wurde wegen einer Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels vor der Präsidentschaftswahl 2016 in New York angeklagt.
    Die Staatsanwaltschaft von Manhattan wirft Trump im Zusammenhang mit der Affäre die Fälschung von Geschäftsdokumenten in 34 Fällen vor.

    Trumps Anklage ist erste gegen einen früheren US-Präsidenten

    Die jetzige Anklage gegen Trump in der Affäre um Geheimdokumente ist die erste Anklage gegen einen früheren US-Präsidenten durch die Bundesjustiz des Landes und hat deswegen besonderes Gewicht.
    Die Anklage hindert Trump jedoch nicht an einer Präsidentschaftskandidatur. Auch eine Verurteilung in dem Fall würde ihn nicht disqualifizieren.

    Material zu nuklearen Details
    :Was in der Anklage gegen Trump steht

    Streng geheime Militärdokumente im privaten Anwesen: Die Anklageschrift gegen Trump enthält 37 Punkte und brisante Details. Sonderermittler Smith will einen "zügigen" Prozess.
    Zeitungen mit der Schlagzeilen, die Trumps Anklage wegen seines Umgangs mit Geheimdokumenten thematisieren
    mit Video
    Quelle: dpa, AFP

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