Serbische Straßenblockade abgebaut - Kosovo öffnet Grenze

    Entspannt sich Lage?:Kosovo öffnet Grenze zu Serbien wieder

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    Die Lage an der Grenze zwischen Serbien und dem Kosovo scheint sich etwas zu entspannen: Die Barrikaden auf serbischer Seite wurden geräumt, Kosovo öffnete die Grenze wieder.

    Der Kosovo hat den wichtigsten Grenzübergang nach Serbien wieder geöffnet. Die Polizei teilte mit, Bürger könnten wieder über den Übergang Merdare einreisen. Laut Angaben des serbischen Staatsfernsehens wurde die Straßensperre auf serbischer Seite geräumt.
    Serbiens Präsident Aleksandar Vucic hatte die Räumung kurz zuvor angekündigt. Die Einigung darauf sei bei einem Treffen mit Anführern der serbischen Minderheit in dem Land erreicht worden, sagte Vucic.

    Die kosovarische Regierung hatte zuvor gedroht, die Barrikaden zu räumen. Serbien hatte die Kampfbereitschaft seiner Truppen in Grenznähe angeordnet. Daraufhin schloss am Mittwoch der Kosovo den größten Grenzübergang zu dem Nachbarland - eine Zuspitzung des Konflikts zwischen den beiden Nachbarländern, die international Sorgen vor einer Eskalation auslöste.

    Proteste nach Festnahme eines Polizisten

    Die Barrikaden waren nach der Festnahme eines früheren serbisch-kosovarischen Polizisten aus Protest von Angehörigen der serbischen Minderheit auf Straßen im Norden des Balkanlands errichtet worden. Dem Ex-Polizisten wird vorgeworfen, während eines Protestes einen kosovarischen Kollegen angegriffen zu haben.
    Zu einer Beruhigung der Lage hatte die Anordnung eines Gerichts im Kosovo von Mittwoch geführt, den Beschuldigten aus der Untersuchungshaft zu entlassen und stattdessen unter Hausarrest zu stellen.

    Serbien betrachtet den Kosovo als abtrünniges Gebiet

    Die seit drei Wochen bestehenden Grenzbarrikaden hatten die Spannungen zwischen Belgrad und Pristina deutlich verschärft. Das 1,8-Millionen-Einwohner-Land Kosovo mit seiner mehrheitlich albanischen Bevölkerung hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, wird aber von Belgrad bis heute als abtrünniges südserbisches Gebiet betrachtet.
    Belgrad bestärkt die rund 120.000 Mitglieder der serbischen Minderheit im Norden des Kosovo in ihren Versuchen, sich der Autorität der Regierung in Pristina zu widersetzen.

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    FAQ
    Quelle: AP, AFP, Reuters

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