Gegen Diebstahl: Wie man ein Auto mit Keyless-System schützt
Diebstahl mit Funk-Weiterleitung:Wie man Autos mit Keyless-Systemen schützt
von Vanessa Höhnl und Alexander Röttig
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Keyless-Systeme beim Auto versprechen Komfort. Doch die meisten Modelle lassen sich mit nur einigen Handgriffen knacken. Wie kann man sich vor einem Diebstahl schützen?
Autos mit dem sogenannten Keyless-System sind laut des ADAC leichter zu stehlen als solche mit einem Funkschlüssel. Wir zeigen Ihnen, wie man sich dennoch schützen kann. 24.08.2023 | 4:38 min
Viele bekannte Automarken schwören auf sogenannte Keyless-Systeme. Damit sollen Halter ihr Fahrzeug öffnen können, ohne die Knöpfe des Schlüsselsystems drücken zu müssen.
Es reicht dann, den Schlüssel bei sich zu tragen. Er sendet Signale an das Auto, dass er sich in der Nähe des Fahrzeugs befindet und entriegelt automatisch das Schloss. Diebe können dieses System jedoch leicht überlisten.
System der Schlüssel fürs Auto wird überlistet
Im Jahr 2022 haben Autodiebstähle um etwa 20 Prozent zugenommen. Dies liegt nicht zuletzt an der ausgeklügelten Diebstahl-Masche, die die immer weiter verbreiteten Keyless-Systeme bietet. Auch die Unwissenheit über die Tricks der Diebe sorgt dafür, dass sie erfolgreich agieren können.
Denn sie überlisten das System der modernen Schlüssel, indem sie das Signal des Systems auffangen und in Fahrzeugnähe imitieren. Das funktioniert mittels Funk-Reichweiten-Verlängerer und einem Empfänger, welche sich einfach auf dem Schwarzmarkt im Internet erwerben lassen.
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Unwissenheit über weitreichende Signale
Viele Fahrzeughalter mit Modellen, die mit der Keyless-Funktion ausgestattet sind, sind sich der immensen Reichweite der Signale nicht bewusst. Auch durch die geschlossene Haustür kann der Schlüssel noch Signale senden.
Kriminelle können dieses Signal mit dem Reichweiten-Verlängerer auffangen. Ein Komplize befindet sich mit dem Empfänger am betroffenen Wagen, nimmt das Signal auf und kann nun problemlos die Fahrzeugtür öffnen.
Das System nimmt dann irrtümlicherweise an, dass sich der Schlüssel im Fahrzeug befindet. Die Diebe können sich mit dem gestohlenen Auto davon machen. Ein Einbruch ist nicht notwendig.
Ein Kochtopf gegen Autodiebstahl
Auch Taxiunternehmer Uwe Schaar ist Opfer dieser Masche geworden. Die Überwachungskamera seines Unternehmens hat aufgezeichnet, wie ein unbekannter Mann versucht, die Signale des Keyless-Systems eines der Fahrzeuge von Schaar zu empfangen.
Allerdings ohne Erfolg. Denn Schaar kennt die Tricks der Diebe und bewahrt seine Schlüssel in einem Kochtopf auf. Dieser unterbricht das Signal.
Mit Blechdosen, die so als Hausmittel gehandelt werden, ist man nicht ganz auf der sicheren Seite, denn auch die können Funksignale durchlassen.
Florian Hördegen, ADAC
Aus diesem Grund empfiehlt ADAC-Technikchef Florian Hördegen, die jeweilig gewählte Methode vorab zu testen.
Nutzt man beispielsweise eine Blechdose, kann man mit dem Schlüssel in der Blechdose an sein Auto herantreten und beobachten, ob sich das Schloss entriegelt. Lässt sich die Autotür nicht öffnen, obwohl der Schlüssel in unmittelbarer Nähe ist, ist das gewählte Versteck effektiv.
Eine noch sicherere Möglichkeit bieten speziell abgeschirmte Schlüsselboxen, die die Signale des Schlüssels unterbrechen.
Versicherungen nehmen das Problem der Diebstähle zwar wahr, dennoch ist es wichtig, dass man im Falle eines Diebstahls seines Fahrzeuges noch den Autoschlüssel besitzt. Nur dann lässt sich garantieren, dass der Wagen gestohlen wurde und ein Versicherungsbetrug ausgeschlossen werden kann.
Ein Mann hat geklagt, weil seine Hausratversicherung den Diebstahl von Wertgegenständen nicht ersetzen wollte. Doch der BGH stellt beim Kläger "fahrlässiges Verhalten" fest.
Über 600 Modelle betroffen
Der ADAC testet regelmäßig Modelle bekannter Automarken darauf, ob und wie leicht sich die Fahrzeuge mit dem Keyless-System knacken lassen. Sie kommen zu einem erschreckenden Ergebnis: Über 600 Modelle sind betroffen.
Fahrzeughalter mit einem Auto mit modernem Keyless-System sollten also besonders achtsam sein - und überlegen, wie sich vor einem solchen Diebstahl schützen.
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