Bunte Herbstpflanzen: Wie sie Balkon und Garten schmücken

    Heide, Astern:Wie der Garten auch im Herbst bunt sein kann

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    Das Sommerende muss nicht Tristesse auf Terrasse und Balkon einläuten. Mit der richtigen Bepflanzung, Bewässerung und Arten-Wahl kann der Herbst zu Hause zum Hingucker werden.

    Herbstliche Gestaltungstipps für Balkon und Terrasse
    Nach dem Herbstbeginn sind die Nächte länger als die Tage. Auch Pflanzen und Tiere nehmen diesen Lichtwandel wahr. Wie können die eigenen Pflanzen am besten auf diese Umstellung vorbereitet werden und welche Pflanzen eignen sich für den Herbst?08.09.2023 | 6:11 min
    Mit Beginn des Herbstes sind die Nächte länger als die Tage, die sogenannte dunkle Jahreszeit beginnt. Diesen Lichtwandel nehmen nicht nur wir Menschen wahr, Tiere und Pflanzen können ihn sogar äußerst präzise messen und stellen ihren Lebenszyklus darauf ein.
    Viele Sommerblüher bilden trotz bester Pflege keine neuen Blüten mehr und konzentrieren sich voll auf die Samenreife. Einjährige Pflanzen bauen zunehmend Substanz ab und vergehen. Bäume bereiten sich auf den Laubabwurf vor und Zugvögel begeben sich auf ihre Reise gen Süden.
    Aber die Natur hat genügend Pflanzen zu bieten, deren Zeit im Herbst beginnt und die jetzt erst aufblühen. Zudem bieten sie Insekten Nahrung vor dem langen Winter.






    Pflanzen für den Herbst dichter setzen

    Besonders spät und lang blühende Arten wie Cyclamen (Mini-Alpenveilchen) oder Heide bringen bei spät einsetzenden Frösten fast bis Weihnachten noch lange Farbe auf den Balkon und in den Garten. Von der Heide gibt es so genannte Knospenblüher und Winterheiden, die sogar noch Farbe bekennen, wenn schon Schnee liegt.

    Pflanzen für den Herbst haben keinen nennenswerten Zuwachs. Deshalb sollten sie dichter gesetzt werden als im Sommer.

    Elmar Mai, Pflanzenexperte

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    Beerenschmuck: Farbenpracht vom Herbst bis in den Winter

    Die attraktiven Blütenpflanzen leiden schon beim ersten starken Frost. "Daher ist es sinnvoll, farbige Gräser oder kleine Gehölze mit leuchtendem Beerenschmuck zu integrieren", sagt Gartenexperte Elmar Mai. Fruchtschmuck und interessante Blattstrukturen können in Kästen, Töpfen und Schalen mit etwas Glück bis in die Weihnachtszeit hinein halten.
    Pflanzen mit dekorativem Beerenschmuck im Herbst sind unter anderem Skimmie mit leuchtend roten Beeren, Pernettya in Rosa und Weiß oder Gaultheria mit dunkelroten Früchten. Sie haben nicht nur einen hohen Zierwert, sondern bieten Vögeln und Insekten Nahrung.

    Die nach den ersten Frösten unansehnlich braunen Beeren liefern Vögeln ein wichtiges Winterfutter. Ähnlich verhält es sich auch mit Zieräpfeln im Garten.

    Elmar Mai, Gartenexperte

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    Mit dekorativem Laub im Herbst für Farbe sorgen

    Auch grünes und buntes Laub verleiht dem Herbst Farbe. Heuchera etwa besitzt verschiedene Farbtöne in dunkelrot, rostrot, gelb oder grün. Santolina (Heiligenkraut) hat silberne, grüne und gelbgrüne Laubfarben.
    Calocephalus (Stacheldrahtpflanze) besticht durch seine bizarren, silbrigen Blätter. Houttuynia ist bunt gescheckt, während Staudeneuphrobia, Salbei, Thymian oder Polstersedum mit ihrem typischen Wuchs und verschiedenen Blattformen punkten.

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    An Wasserversorgung im Winter denken

    Bei Kälte verdunstet genauso viel Wasser wie bei Hitze. Daher muss auch im Herbst und Winter regelmäßig gegossen werden. "Besonders bei Frost gehen viele Pflanzen ein, nicht weil sie erfrieren, sondern weil sie vertrocknen", erklärt Mai. Wenn die Erde im Kasten gefroren ist, können die Wurzeln kein Wasser aufnehmen. Da die Blätter aber auch im Winter weiterhin Stoffwechsel betreiben, verbrauchen sie Wasser. Der Tipp des Gartenexperten:

    Besprühen Sie die Pflanzen bei Frost, um die Blätter mit einer Eisschicht vor dem Vertrocknen zu schützen.

    Elmar Mai

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    In frische Erde pflanzen

    Die Erde in Kübeln oder Balkonkästen muss nach dem Sommer unbedingt ausgewechselt und durch hochwertige Qualitätserde ersetzt werden. Es gibt seit einigen Jahren auch torffreie Erde. Sie schont nicht nur die Ressourcen, sondern sie sackt außerdem nicht zusammen und hat aufgrund ihrer Konsistenz eine gute Wurzeleigenschaft.
    Allerdings gibt es auch einen Nachteil: "Torffreie Erde verbraucht viele Nährstoffe und muss daher auch im Winter gedüngt werden", sagt Mai. Er rät bei der Herbstbepflanzung zu organischem Langzeitdünger. Man sollte die halbe Dünger-Dosis der angegebenen Menge einmal bei der Pflanzung dazugeben.

    Lampenputzergras Pennisetum pedicellatum
    Quelle: Imago

    Gräser eignen sich auch hervorragend für Balkone und Terrassen. Am besten stehen sie in lockerer Erde mit einer Drainageschicht, so dass das Wasser gut abfließen kann. Insbesondere das Japan-Waldgras (Hakonechloa macra) mit seinen bogig überhängenden, je nach Sorte farblich unterschiedlichen Blättern ist attraktiv im Kübel. Ebenso das Japanische Blutgras 'Red Baron'. Mit dem Blaustrandhafer oder auch Dünengras genannten Leymus arenarius kommt Strandstimmung auf die Terrasse und die verschiedenen Rutenhirsen (Panicum), Chinaschilfe (Miscanthus) oder auch die unterschiedlichen Lampenputzergräser (Pennisetum) passen zu nahezu allen Gestaltungsstilen - sei es abstrakt modern, naturhaft oder lässig. Auch Bambus ist ein Gras, das sich hervorragend als Sichtschutz anbietet, da es wintergrün und hochwachsend ist.

    Da die Gräser im Kübel dem Frost stärker ausgesetzt sind, als wenn sie im Beet stehen, sind sie anfälliger im Winter. Am besten umwickelt man im Winter die Kübel mit Jute oder Wollmatten und stellt sie sie an einen windgeschützten Platz.

    Quelle: ZDF

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