Ziergräser im Garten: Schön und einfach in der Pflege

    Für jeden Standort geeignet:Ziergräser: Schön und einfach für den Garten

    von Anja Koenzen
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    Ziergräser werden immer beliebter für den eigenen Garten. Sie bringen Struktur, aber auch Leichtigkeit und sind hinsichtlich Standort und Pflege erstaunlich anspruchslos.

    Gräser für Garten und Balkon - Tipps von Anja Koenzen
    In ihren vielfältigen Varianten gewinnen Gräser zunehmend an Bedeutung bei der Balkon- und Gartengestaltung. Pflanzen-Expertin Anja Koenzen verrät ihre Tipps zur richtigen Verwendung.11.08.2023 | 7:42 min
    Ein Zauber liegt über den Gräsern: kein Wunder, dass sie zunehmend an Bedeutung bei der Balkon- und Gartengestaltung gewinnen. Ihre Vielfalt im Aussehen, was sowohl Farbe als auch Form angeht, fasziniert. Aus einem Büschel können borstige oder elegant gebogene Blätter sprießen, andere Gräser wachsen straff aufrecht und können klare Strukturen im Beet erzeugen. Ob gradlinig oder bogig überhängend bis flach aufliegend, immer bieten Gräser dem Wind eine Spielfläche.
    Der berühmte Staudenzüchter Karl Foerster bezeichnete sie nicht umsonst als Harfen im Gartenkonzert. Sie sollten seiner Meinung nach am besten mit großblättrigen Stauden als Pauken im Pflanzen-Orchester kombiniert werden. Mit Gräsern kann man im Zusammenspiel mit anderen Pflanzen, eine ganz eigene Gartenarchitektur erschaffen.
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    Für jeden Standort ist ein Gras gewachsen

    Kaum eine Pflanzenfamilie ist vielfältiger als die der Gräser. Sie gehören zu der größten Pflanzenfamilie auf diesem Planeten und besiedeln alle nur möglichen Vegetationszonen. Ob in Höhenlagen oder polaren Zonen, sie sind immer die letzten Vertreter der Pflanzenwelt. Sowohl an nassen sumpfigen Stellen als auch an trockenen heißen Stellen, immer wird man an diese Lebensbedingungen angepasste Gräser finden. Ob als Solitärpflanze, Gruppenpflanze, Bodendecker oder Kübelpflanze, sie erobern jeden Platz im Garten.



    Gräser mögen keine Staunässe

    Obwohl viele der Gräser filigran wirken, sind sie meist erstaunlich robust und kommen ohne viel Pflege aus. Die beste Pflanzzeit für Ziergräser ist das Frühjahr, denn einige von ihnen benötigen zum guten Anwachsen in den ersten Monaten einen wärmeren Boden. Außerdem mögen viele Sorten während der Anwachsphase die Winternässe der kalten Jahreszeit nicht. Pflanzt man sie dagegen im Frühjahr, haben sie ausreichend Zeit, bevor der Winter kommt, gut einzuwurzeln und sind dann ausreichend winterfest.
    Viele Ziergräser mögen keine Staunässe. Für sie ist daher ein lockerer Boden wichtig. Setzen Sie solche Gräser am besten ab Ende März in tendenziell eher nährstoffarmen Boden. Am Anfang ist eine Düngung mit einem organischen Dünger oder Humus empfehlenswert. Später braucht nicht mehr nachgedüngt zu werden.
    Waldgräser freuen sich über eine Mischung aus Erde und vorkompostiertem Laub. Steppengräser bevorzugen Erde, die mit Sand abgemagert wurde.

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    Für grüne Gräser gilt: Je heller die Farbe, desto schattiger und feuchter der Pflanzort. Blaue und graue Halme mögen es trocken und sonnig. Sie bieten einen wunderbaren Anblick, wenn Sie sie zwischen Rosen pflanzen.



    Gräser werden am besten im Frühjahr geschnitten

    Der beste Zeitpunkt für den Schnitt der meisten Gräser ist das zeitige Frühjahr. Einige Gräser neigen dazu, im inneren Bereich zu verkahlen. In diesem Fall hilft eine Teilung. Dafür den Gräserhorst ausgraben und wie einen Kuchen in Stücke aufteilen. Den verkahlten inneren Teil entsorgen und die restlichen Stücke wieder einpflanzen.

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    Wie sich Gräser ausbreiten

    Ein Großteil der Gräser wächst horstig. Das bedeutet, Halme und Blüten treiben aus einer Basis, dem Horst, aus. Dieser verdickt sich im Laufe der Zeit und breitet sich dadurch aus. Wem das Gras zu breit wird oder wer es vermehren möchte, der sollte es am besten nach dem Rückschnitt im Frühjahr teilen.
    Es gibt jedoch auch Grasarten, die sich über Rhizome (Wurzelausläufer) vermehren. Hierbei sind vor allem die rhizombildenden Bambussorten zu nennen. Diese bilden lange unterirdisch verlaufende Wurzeln, die weit entfernt von der Mutterpflanze wachsen. In einiger Entfernung entstehen dann Ableger. Möchte man diese Art der Ausbreitung verhindern, müssen Wurzelsperren eingebaut werden.
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    In mitteleuropäischen Gärten wird die Vermehrung über Samen aufgrund des nicht ganz so lang anhaltenden warmen Klimas in Grenzen gehalten - doch auch hier traten in den letzten Jahren Veränderungen durch den Klimawandel ein. Bestimmte Feldborstengräser (Pennisetum), Schmielen (Deschampsia), einige Seggen (Carex) und vor allem auch das Federgras/Engelshaar (Stipa tenuissima) können viele Samen ausbilden, die dann auch keimen. Das Entfernen der Sämlinge, die durch Samenflug entstanden sind, gehört wie das Jäten anderer unerwünschter Pflanzen zur Routine eines jeden Gärtners.

    Lampenputzergras Pennisetum pedicellatum
    Quelle: Imago

    Gräser eignen sich auch hervorragend für Balkone und Terrassen. Am besten stehen sie in lockerer Erde mit einer Drainageschicht, so dass das Wasser gut abfließen kann. Insbesondere das Japan-Waldgras (Hakonechloa macra) mit seinen bogig überhängenden, je nach Sorte farblich unterschiedlichen Blättern ist attraktiv im Kübel. Ebenso das Japanische Blutgras 'Red Baron'. Mit dem Blaustrandhafer oder auch Dünengras genannten Leymus arenarius kommt Strandstimmung auf die Terrasse und die verschiedenen Rutenhirsen (Panicum), Chinaschilfe (Miscanthus) oder auch die unterschiedlichen Lampenputzergräser (Pennisetum) passen zu nahezu allen Gestaltungsstilen - sei es abstrakt modern, naturhaft oder lässig. Auch Bambus ist ein Gras, das sich hervorragend als Sichtschutz anbietet, da es wintergrün und hochwachsend ist.

    Da die Gräser im Kübel dem Frost stärker ausgesetzt sind, als wenn sie im Beet stehen, sind sie anfälliger im Winter. Am besten umwickelt man im Winter die Kübel mit Jute oder Wollmatten und stellt sie sie an einen windgeschützten Platz.

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