Nachhaltigkeit an Weihnachten: Frohes Fest

    Nachhaltigkeit zu Weihnachten:Frohes Fest, nachhaltiges Fest

    von Florian Frankenhuis
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    Essen, Tannenbaum und Geschenke im Überfluss - für viele der Inbegriff von Weihnachten. Dabei ist es nicht schwer, ein nachhaltiges und erfüllendes Fest zu feiern.

    Geschenkverpackung aus Recyclingmaterial
    Geht Weihnachten auch nachhaltig und ohne Konsum im Überfluss? Zwei WGs treten in einer Challenge um das nachhaltigste Weihnachtsfest gegeneinander an.10.12.2023 | 28:46 min
    Für ein nachhaltiges Weihnachten kann man besonders gut beim Essen ansetzen: Wenn man einfache Grundregeln beachtet, können die Feiertage ohne großen Aufwand umweltfreundlicher gestaltet werden, erklärt Nina Gmeiner, wissenschaftliche Mitarbeiterin für Klima-Anpassung an der Universität Oldenburg.
    Sie empfiehlt: auf Bio-Siegel achten. Allerdings ist Bio nicht gleich Bio - auch hier gibt es Unterschiede, zwischen dem Bio-Supermarkt oder dem Bauernhof nebenan beispielsweise. Je direkter man vom Landwirt kauft, desto besser.
    Platz im Garten
    Unsere ZDF-Reporterin mit dem grünen Daumen, Sabine Platz, besucht die Bio-Gärtnerei Umbach und informiert rund um das Thema nachhaltige Weihnachtssterne.28.11.2023 | 11:38 min
    Eine entscheidende Rolle spielt die Saisonalität von Produkten, genauso wie ihre Regionalität. Besonders nachhaltig ist es deshalb, Obst und Gemüse zu kaufen, das nicht extra eingeflogen wurde, sondern zur Saison in der Region angebaut wurde. Aber auch hier kann man Kompromisse machen, wenn man gar nicht auf exotische Früchte verzichten und auf die Herkunft achten will: Statt Zitronen aus Kolumbien kann man hier auf Früchte aus Spanien zurückgreifen.
    Weihnachten im Tierheim
    Im Bremer Tierheim bringen jährlich hunderte Besucher Spenden für die knapp 400 Tiere. Die Besucher können so auch Kontakt zu den Tieren knüpfen. Vermittelt wird vor Weihnachten jedoch nicht.04.12.2023 | 1:36 min
    Klassisch oder alternativ?
    Gans mit Knödel und Rotkohl - das Weihnachtsessen hat in Deutschland Tradition - mehrere Millionen Gänse auf de nTellern. Gmeiner macht klar: Tierische Produkte haben einen wesentlich höheren Einfluss aufs Klima als pflanzliche. Fast ein Fünftel der weltweiten Treibhausgasemissionen werden durch die Rodung von Flächen für die Viehwirtschaft verursacht. Mittlerweile gibt es in den Supermärkten viele Produkte wie die "vegane Gans" aus Seitan, die eine Alternative bieten. Will man auf Fleisch nicht verzichten, sei Wild laut Gmeiner eine gute Möglichkeit: Wildtiere brauchen kein extra angebautes Futter, wodurch Ressourcen wie Getreide und Soja erhalten bleiben.
    Ein weiterer Klassiker ist der Weihnachtsbaum. Knapp 30 Millionen werden jedes Jahr in Deutschland verkauft. Stehen sie anfänglich geschmückt in der Wohnung, vertrocknen sie nach wenigen Wochen und werden entsorgt.
    Will man sich dennoch einen Baum zulegen, gibt es auch hier Alternativen: Zum Beispiel der Weihnachtsbaum im Topf. Nach den Feiertagen kann dieser wieder im eigenen Garten oder bei Miet-Anbietern wie lokalen Baumschulen oder Förstereien eingepflanzt werden. Geht man sorgsam mit den Bäumen um, können sie über viele Jahre immer wieder genutzt werden. Allerdings überstehen viele Bäume den Wechsel von der warmen Stube in die Kälte draußen nicht. Und wenn doch, wächst nach wenigen Jahren im eigenen Garten ein ganzer Wald. Auch das will bedacht sein.
    Der Plastik-Weihnachtsbaum ist aus ökologischer Sicht keine wirkliche Alternative. Auch wenn er wiederverwendbar ist, landet er irgendwann im Müll. Produziert in Asien haben die meisten Kunststoffbäume zudem oft lange Transportwege. Damit ein Baum aus Plastik nachhaltiger ist als ein echter, müsste er rund 20 Jahre genutzt werden.
    Sängerin Sarah Connor im Interview vor einem Weihnachtsbaum
    Popstar Sarah Connor reist durchs Land und bringt Menschen mit ihrer Musik in Weihnachtsstimmung. Für sie selbst bedeutet das: Tourleben und Familie unter einen Hut bringen.04.12.2023 | 3:06 min
    Zeit statt Zeug bei Geschenken
    Und dann fehlen zu Weihnachten natürlich noch Geschenke. Um seinen Liebsten eine Freude zu machen und trotzdem der Umwelt einen Gefallen zu tun, empfiehlt Gmeiner, ganz bewusst darüber nachzudenken, was die Beschenkten wirklich brauchen und benutzen würden. Vor allem ein Wunschzettel könnte hier helfen. Als allgemeinen Rat gibt Gmeiner ganz im Sinne des Konsumverzichts mit auf den Weg: "Zeit statt Zeug, also gemeinsame Zeit und Erinnerungen zu verschenken, ist oft das Schönste und Nachhaltigste."

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    :Nachhaltige Weihnachtsbäume - geht das?

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