Wetterdienst warnt vor Glatteis: Wie kann man sich schützen?

    FAQ

    Wetterdienst warnt vor Glatteis:Was tun bei Glätte im Winter?

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    Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Glatteis in weiten Teilen Deutschlands. Doch wie schützt man sich bei Glätte als Auto-, Fahrradfahrer oder zu Fuß vor Unfällen?

     Ein Auto fährt am Morgen bei Regen und Schneeglätte in Richtung Innenstadt in Leipzig
    Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor Glatteis.
    Quelle: dpa

    Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Glätte durch gefrierenden Regen.

    So oder so gilt vor allem zur Hauptverkehrszeit höchste Vorsicht. Egal ob per Auto, mit dem Fahrrad oder zu Fuß sollte man sich den örtlichen Begebenheiten dementsprechend anpassen

    Tanja Sauter, Meteorologin Deutscher Wetterdienst

    Wie bereite ich mein Auto auf den Winter vor?

    Um nicht von einem plötzlichen Wintereinbruch überrascht zu werden, sollte das Auto rechtzeitig wintertauglich gemacht werden. Eine generelle Winterreifenpflicht gibt es in Deutschland nicht. Bei winterlichen Straßenverhältnissen darf nur mit wintertauglichen Reifen gefahren werden. Ein Restprofil von 1,6 mm ist gesetzlich vorgeschrieben, empfohlen ist eine Profiltiefe von mindestens 4 mm.
    Frühzeitig sollte auch die Beleuchtung am Fahrzeug überprüft, schmierende Scheibenwischerblätter ausgetauscht und der Scheibenwischanlage Frostschutzmittel hinzugefügt werden. Auch über Witterungsverhältnisse sollte man sich rechtzeitig informieren und notfalls längere Fahrzeiten einplanen. Vor Beginn der Fahrt müssen Schnee und Eis von allen Scheiben, Außenspiegeln, Leuchten und dem Dach entfernt werden.
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    Was muss ich beim Autofahren bei Schnee und Glätte beachten?

    Bei der Autofahrt in winterlichen Verhältnissen sollte man vorsichtig und vorausschauend fahren. Gerade bei schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt kann sich die Fahrbahnoberfläche ständig verändern.
    Der ADAC rät außerdem, auf ausreichend Abstand zu achten. Da sich der Bremsweg bei Glätte deutlich verlängert, seien mindestens drei Fahrzeuglängen zum Vordermann am besten. Hastiges, ruckartiges Durchtreten des Gaspedals, hektische Lenk- und Bremsmanöver, starkes Beschleunigen sowie riskante Überholmanöver sollten auf glatter Fahrbahn vermieden werden.
    Vorsicht gilt bei Straßenabschnitten wie Brücken und Bergkuppen, da sie sich viel schneller abkühlen als andere Bereiche. Um zu testen, ob die Straße glatt ist, empfiehlt sich eine vorsichtige Bremsprobe.

    Was tun bei Blitzeis?

    Trifft Regen oder Nebel auf eine gefrorene Fahrbahn, kann plötzliche eine harte, zusammenhängende und kaum zu erkennende Eisschicht entstehen.
    Der ADAC warnt: Winterreifen, Antiblockiersystem (ABS), Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) oder Ketten helfen bei Blitzeis nicht mehr. Wird im Radio vor Blitzeis oder Eisregen gewarnt, sei es besser, das Auto stehen zu lassen und die Fahrt zu verschieben. Sollte man unterwegs von Eisregen überrascht werden, sollte eine Pause einlegt und im Zweifel auf den Streudienst gewartet werden.
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    Kann ich alternativ das Fahrrad nehmen?

    Mit dem Fahrrad kann man bei Schnee und Eis schneller wegrutschen. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. rät wegen hoher Unfallgefahr vom Radfahren im Winter ab. Wer sich trotzdem auf das Rad schwingt, sollte auf helle und reflektierende Kleidung achten und zum Schutz vor Stürzen einen Fahrradhelm tragen.

    Wie schütze ich mich als Fußgänger vor Stürzen?

    Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie rät seit Jahren, rechtzeitig vor Wintereinbruch auf Schuhe mit tiefem Profil umzusteigen. Wer seine Schuhe noch wintertauglicher machen möchte, kann zusätzlich Schuhspikes bzw. Anti-Rutsch-Sohlen befestigen.
    Sich bei einer zweiten Person einzuhaken oder sich an Häuserwänden oder Geländern entlangzutasten, kann hilfreich sein. Ältere Menschen, die etwas unsicherer auf den Beinen sind, sollten bei Glätte möglichst das Haus nicht, oder nur in Begleitung verlassen. Auch ein Gehstockspike gibt zusätzlichen Halt.
    Bei Glatteis langsam und mit kleinen Schritten über den Boden zu schieben - wie ein Pinguin. Dazu wird der Körperschwerpunkt über dem vorderen, auftretenden Bein ausgerichtet und die Füße mit der ganzen Sohle leicht nach außen gedreht aufgesetzt. Die leicht nach vorn geneigte Körperhaltung sorgt für mehr Stabilität.
    Thema

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