Champions League: Eintracht - alles Gute kommt von Außen

    Gegen Neapel in Champions League:Eintracht - alles Gute kommt von Außen

    von Frank Hellmann
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    Vor dem Champions-League-Achtelfinale gegen SSC Neapel sind bei Eintracht Frankfurt die Außenbahnspieler in Topform. Das könnte der Schlüssel zum Weiterkommen werden.

    Aurelio Buta (links) schießt im Pokalspiel gegen Darmstadt aufs Tor gegen Marcel Schuhen
    Eine der Entdeckungen bei Eintracht Frankfurt: Aurelio Buta, hier im Pokalspiel gegen Darmstadt 98.
    Quelle: Imago / HJS

    Auf dem "Großen Frankfurter Fastnachtsumzug", der sich nach drei Jahren Corona-Zwangspause das erste Mal wieder durch die Hochhausschluchten der Mainmetropole schlängelte, hat am Wochenende natürlich ein Motivwagen von Eintracht Frankfurt nicht fehlen dürfen. Der Europa-League-Sieger ist ja selbst längst zum Garant für stimmungsvolle Festtage geworden.

    Frankfurts Narren mit gutem Omen?

    Einen besseren Wahlspruch für das Champions-League-Achtelfinale gegen SSC Neapel (Zusammenfassung im ZDF am Mittwoch, 23 Uhr) als am Motivwagen hätte es kaum geben können: "Auf Europas beste Mannschaft ist Verlass, egal was kommt, wir schaffen das!"
    Oben drauf Nachbildungen in Pappmaché von Maskottchen Attila, Kapitän Sebastian Rode und Alterspräsident Makoto Hasebe - mit beiden Händen an der Trophäe.

    Philipp Max und Buta sind die Entdeckungen in 2023

    Doch ob die beiden Routiniers im Hinspiel im Frankfurter Stadtwald tatsächlich auch mitwirken, ist aus gesundheitlichen und taktischen Gründen gar nicht so sicher.

    Eintracht Frankfurts Gegner
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    Spieler der SSC Neapel jubeln nach dem Serie-A-Spiel am 29. Januar 2023 gegen die AS Rom im Diego-Armando-Maradona-Stadion
    Ohnehin könnte es gut sein, dass dieses K.o.-Duell zweier (vermeintlicher) Außenseiter eher auf den Außenbahnen statt im Zentrum entschieden wird. Dort, wo neuerdings für die Hessen Philipp Max (links) und Aurelio Buta (rechts) auf der Überholspur unterwegs sind.

    Max ein bisschen wie Kostic

    Der von PSV Eindhoven ausgeliehene Max findet sich mit jeder Partie im Adlerdress besser zurecht. Beim Bundesliga-Heimspiel gegen den SV Werder (2:0) bereitete der 29-Jährige beide Tore vor. Wobei die scharfen Hereingaben schon sehr an Filip Kostic erinnerten, der die linke Außenbahn jahrelang überaus effektiv bearbeitet hatte, ehe es den serbischen Unterschiedsspieler vergangenen Sommer zu Juventus Turin zog.
    Vergleiche mit Kostic will Trainer Oliver Glasner bei Max zwar nicht ziehen, aber den Wert des Ex-Augsburgers, der für eine Kaufoption von nur 1,9 Millionen Euro fest verpflichtet werden kann, verschweigt er auch nicht.
    Oliver Glasner über Martin Max und die SSC Neapel:
    "Wir haben einfach jemand gesucht, der als Linksfuß eine gewisse Erfahrung auf internationalem Niveau mitbringt. Er kennt dazu die Bundesliga", sagte Glasner im ZDF.

    Lob auch für Ansgar Knauff

    Zugleich lobte der Österreicher den "sehr lebendigen" Ansgar Knauff. So kamen gegen Bremen auf den Flügeln die entscheidenden Durchbrüche zustande.
    Der 21 Jahre alte Knauff, bis Saisonende ausgeliehen von Borussia Dortmund, betätigte sich als direkter Vorbereiter für Torjäger Randal Kolo Muani. Der zum "besten jungen Spieler der Europa-League-Saison 2021/2022" gewählte Knauff ist für die Napoli-Partie zuversichtlich:

    Wir haben alles, was es braucht, um sie zu schlagen. Das wird ein unglaublicher Abend.

    Ansgar Knauff

    Gut möglich aber, dass er seinen Platz wieder für Aurelio Buta räumen muss. Der Portugiese ist verspätet durchgestartet. Den ablösefreien Neuzugang von Royal Antwerpen setzten Komplikationen einer Knieoperation fast ein halbes Jahr außer Gefecht, bis er in diesem Jahr debütierte.
    Der 26-Jährige traf zwei Mal in der Liga, gab eine Vorlage im DFB-Pokal. Nun winkt ihm die Premiere in der Champions League, wo sich die Hessen mit dem Erreichen der K.o.-Runde noch nicht zufriedengeben wollen.

    Hohe Ziele in allen Wettbewerben

    Neben Platz vier in der Bundesliga und dem Erreichen des DFB-Pokalfinals hat Sportvorstand Markus Krösche auch den Vorstoß ins Champions-League-Viertelfinale auf die To-Do-Liste gesetzt:

    Neapel hat eine bärenstarke Mannschaft. Aber wir sind auch gut. Gegen Eintracht Frankfurt zu spielen, macht auch keinen Spaß.

    Markus Krösche, Eintracht-Sportvorstand

    Zum überlegenen Tabellenführer der Serie A, der laut Glasner "atypisch italienisch" spielt, bestehen einige Parallelen: Beide Vereine werden von der enormen Leidenschaft ihrer Anhängerschaft getragen; und beide sind von der Sehnsucht getrieben, gerade ihre natürlichen Grenzen zu verschieben. In Frankfurt soll dabei vor allem die Flügelzange helfen.
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