Hermoso vor Richter: Kuss von Rubiales nicht einvernehmlich

    Fußballerin sagt vor Gericht aus:Hermoso: Kuss von Rubiales aufgezwungen

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    Die Luft für Luis Rubiales im "Kuss-Skandal" wird dünner. Spaniens Fußball-Weltmeisterin Jennifer Hermoso bekräftigte vor Gericht, der Kuss sei ohne ihr Einverständnis erfolgt.

    Jennifer Hermoso
    Jennifer Hermoso hat vor dem Untersuchungsrichter ausgesagt. Dieser wird entscheiden, ob Luis Rubiales angeklagt wird.
    Quelle: epa

    Im Kuss-Skandal hat Jennifer Hermoso bei einer Befragung vor Gericht bekräftigt, dass der frühere Chef des spanischen Fußballverbandes RFEF, Luis Rubiales, ihr ohne Einverständnis einen Kuss gegeben habe. Dies sei "zu keinem Zeitpunkt einvernehmlich" gewesen, habe Hermoso ausgesagt, erklärte der Staatsgerichtshof. Die Befragung in Madrid fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

    Wird Rubiales angeklagt?

    "Jetzt hängt alles von der Justiz ab", sagte Hermoso beim Verlassen des Staatsgerichtshofes zu Reportern: "Alles ist gut gelaufen." Spanischen Medienberichten zufolge hatte Hermoso beantragt, ihren Gerichtstermin so privat wie möglich zu handhaben.
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    Der damalige spanische Fußball-Verbandspräsident Rubiales hatte Jennifer Hermoso am 20. August bei der WM-Siegerehrung in Sydney auf den Mund geküsst. Wenige Wochen trat der zurück.11.09.2023 | 1:23 min
    Der zuständige Untersuchungsrichter Francisco de Jorge befragte bereits viele Zeugen, darunter auch mehrere Spielerinnen des spanischen Weltmeister-Teams. Er muss entscheiden, ob Rubiales auf die Anklagebank kommt.

    Vorwurf gegen Rubiales: Sexueller Übergriff

    Die spanische Staatsanwaltschaft wirft Rubiales einen sexuellen Übergriff und Nötigung vor. Unter einem neuen spanischen Gesetz wird "sexuelle Belästigung" wie ein "sexueller Übergriff" behandelt.
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    Aufgrund dieses Gesetzes droht Rubiales nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Falle eines Schuldspruchs eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren oder eine Geldstrafe.

    Rubiales spricht von Einvernehmlichkeit

    Rubiales hatte Jennifer Hermoso am 20. August bei der WM-Siegerehrung in Sydney vor laufenden Kameras auf den Mund geküsst und damit einen Skandal ausgelöst. Der Funktionär hatte den Vorfall anschließend als "einvernehmliches Küsschen" dargestellt.
    Hermoso jedoch hatte schon damals geklagt, sie habe sich bei der Siegerehrung "als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe".
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    Nach dem Kuss-Eklat erstattete Jennifer Hermoso Anzeige gegen Luis Rubiales. 07.09.2023 | 3:59 min
    Im September reichte sie Klage gegen Rubiales ein und berichtete, sie sei von Rubiales und von Verbandsseite unter Druck gesetzt worden, seine Darstellung zu bestätigen.
    Der Welt-Fußballverband FIFA hat Rubiales wegen des Vorfalls inzischen für drei Jahre gesperrt, von seinem Posten als spanischer Verbandschef trat er nach anfänglicher Weigerung zurück.
    Quelle: dpa, AFP, AP

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