Hertha nach Fehlstart: Geduldig bleiben

    0:1 gegen Wehen Wiesbaden:Hertha nach Fehlstart: Geduldig bleiben

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    Hertha BSC macht in der 2. Liga dort weiter, wo der Klub in der Bundesliga aufgehört hat: Mit Misserfolg. Nach dem 0:1 gegen Aufsteiger Wehen Wiesbaden gab es lange Gesichter.

    2. Bundesliga, Hertha BSC - SV Wehen Wiesbaden: Herthas Herthas Jonjoe Kenny (l.) und Palko Dardai zeigen sich nach Spielende enttäuscht.
    Auch das erste Heimspiel verloren: Die Hertha-Spieler Jonjoe Kenny (links) und Palko Dardai.
    Quelle: Soeren Stache/dpa

    Bundesliga-Absteiger Hertha BSC steckt in der 2. Liga schon mächtig in Schwierigkeiten. Die Berliner haben am zweiten Spieltag zu Hause gegen Neuling SV Wehen Wiesbaden 0:1 (0:0) verloren und bleiben damit in der neuen Saison punkt- wie torlos. Zum Auftakt hatte es gegen Düsseldorf ebenfalls ein 0:1 gegeben.

    Lasse Günthers Siegtor mit Sonntagsschuss

    Auf einmal verstummten die bis dahin unermüdlich singenden Hertha-Fans unter den 40.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion: Der Sonntagsschuss des Wiesbadeners Lasse Günther in der zweiten Minute der Nachspielzeit saß, klatschte an den Innenpfosten - und der Ball landete im Tor.
    "Für die Jungs ist es schwierig. Jetzt haben wir zwei Spiele verloren, die wir nicht verlieren müssen", sagte Hertha-Trainer Pal Dardai nach der Partie bei "Sky". Er mahnte auch etwas Geduld an: "Die Möglichkeiten waren da, sie müssen ein bisschen erwachsener werden. Wenn du vier Jahre nur auf der Verliererseite bist, ist es schwierig."

    Du musst die Niederlage runterschlucken und akzeptieren: Einfach dranbleiben, ein paar Monate später kommen die Pässe an.

    Hertha-Trainer Pal Dardai

    Die Berliner hatten 21 Torschüsse, schlugen 22 Flanken. Doch die letzte Konsequenz und Präzision fehlte. "Man muss das Glück erzwingen, indem man hart daran arbeitet, in die Situation zu kommen", sagte Stürmer Fabian Reese. "Das ist schon mal gut, dass Spieler von uns in die Situation kommen. Das ist eine gewisse Qualität. Und jetzt müssen wir die Qualität erarbeiten, dass wir die Dinger auch machen."

    Hertha: Gute Chancen, kein Tor

    Hertha war von Beginn an um Kontrolle bemüht, doch die Partie war lange ausgeglichen. Die Gäste aus Wiesbaden hatten die erste richtig gute Chance zur Führung: Nach einem Abpraller konnte Hyun-Ju Lee den Ball aber nicht im Tor unterbringen (13. Minute).
    Die beste Gelegenheit der Berliner hatte Fabian Reese nach einem schnellen Gegenangriff (24.). Früher als erwartet kam Herthas neue Sturm-Hoffnung Haris Tabakovic. Er wurde für den verletzten Florian Niederlechner eingewechselt (42.). Der 29-Jährige war direkt im Spiel, hatte Pech, als er aus kurzer Distanz die Latte traf (56.).
    Reese (84.) und der ebenfalls eingewechselte Stürmer Smail Prevljak (86.) ließen weitere gute Chancen aus.
    Dardai betonte, seine neu zusammengestellte Mannschaft müsse sich "noch finden". Doch die Aufgaben werden nicht einfacher. Nach dem DFB-Pokalspiel beim Regionalligisten Carl Zeiss Jena wartet in der Liga das Auswärtsspiel gegen den Hamburger SV, der mit einem 5:3 gegen Schalke in die Saison gestartet war.

    Pfiffe wegen Trikotsponsor

    Das 0:1 gegen Wehen Wiesbaden war nicht das einzige Ärgernis im Berliner Westend am Freitag. Im Stadion gab es wiederholt Pfiffe und Banner gegen den Online-Sportwetten-Anbieter, der als neuer Hauptsponsor präsentiert wurde.
    In sozialen Medien wurde unter anderem auch kritisiert, dass sich Hertha-Präsident Kay Bernstein in seinem Wahlkampf eigentlich vehement gegen eine Zusammenarbeit mit Wettanbietern ausgesprochen hatte. Der 42-Jährige erklärte den Schritt mit einem Verweis auf die prekäre finanzielle Lage des Klubs.
    Stevan Jovetic und Dodi Lukebakio (Hertha BSC) sind nach dem Spiel enttäuscht.
    Hertha BSC wird die Bundesliga-Saison 2022/23 als Tabellenletzter beenden. Das 1:1 gegen Bochum ist zu wenig für die Berliner, für den VfL könnte der Punkt Gold wert sein.22.05.2023 | 6:29 min
    Quelle: dpa
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