Billie Jean King Cup: Deutsche Frauen ziehen in Endrunde ein

    Billie Jean King Cup:Deutsche Tennis-Frauen ziehen in Endrunde ein

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    Die deutschen Tennis-Frauen haben die Endrunde im Billie Jean King Cup erreicht. Sie schlugen Brasilien klar mit 3:1.

    15.04.2023, Stuttgart: Das deutsche Team feiert nach der Qualifikation für das Finalturnier des Billie Jean King Cups
    Das deutsche Team feiert nach der Qualifikation für das Finalturnier des Billie Jean King Cup
    Quelle: Reuters

    Drei verschiedene Spielerinnen, drei Siege: Dank einer geschlossenen Teamleistung haben die deutschen Tennis-Frauen zum zweiten Mal die Endrunde im Billie Jean King Cup erreicht.
    Jule Niemeier gewann am Samstag in Stuttgart zunächst das Spitzeneinzel gegen die Weltranglisten-14. Beatriz Haddad Maia mit 7:6 (7:3), 3:6, 6:2. Anschließend setzte sich Anna-Lena Friedsam gegen Laura Pigossi klar mit 6:1, 6:0 durch und holte damit gegen Brasilien den entscheidenden dritten Punkt. Für den ersten Punkt hatte am Freitag Tatjana Maria in drei hart umkämpften Sätzen gegen Pigossi gesorgt.

    Endrunde im Billie Jean King Cup im November

    Die Endrunde findet vom 7. bis 12. November statt. Der Austragungsort steht noch nicht fest. Für Deutschland ist es die zweite Finalrunden-Teilnahme nach 2021. Damals war die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes in Prag nach zwei Niederlagen in der Gruppenphase ausgeschieden.
    Die Weichen in Richtung Endrunde stellte am Samstag Niemeier. Die deutsche Nummer eins hatte von Teamchef Rainer Schüttler den Vorzug vor Maria bekommen, die nach ihrem Marathonmatch gegen Pigossi am späten Freitagabend und dem Turniersieg in Bogotá in der vergangenen Woche erschöpft war. "Wir hatten die Überlegung schon vorher und haben uns gedacht, dass es so am besten passt", berichtete Niemeier, nachdem sie gegen Haddad Maia ihren ersten Matchball verwandelt hatte.

    Nervöser Beginn für Niemeier

    Danach ließ sie sich auf den Rücken fallen und kämpfte mit den Tränen.

    Ich war sehr nervös. Ich bin sehr stolz auf mich und das Team. Wir haben das Momentum von Freitag mitgenommen.

    Jule Niemeier

    Niemeier war das mangelnde Selbstvertrauen nach bislang nur zwei Siegen in 13 Spielen in diesem Jahr zunächst deutlich anzumerken. Die Dortmunderin gab sofort ihren Aufschlag ab. Erst als sie Haddad Maia zum 3:3 ebenfalls das Service abnahm, kehrte die Selbstsicherheit in ihr Spiel zurück. Zwar musste sie kurz darauf erneut ihren Aufschlag abgeben, Niemeier spielte jetzt aber aggressiver und schaffte es in den Tiebreak. Dort trumpfte sie groß auf und holte sich nach 78 umkämpften Minuten den ersten Satz.
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    Niemeier behält am Schluss die Nerven

    Im zweiten Durchgang konnte Niemeier gleich zu Beginn drei Breakchancen nicht nutzen. Haddad Maia steigerte sich danach und schaffte nach 2:11 Stunden den Satzausgleich. Doch Niemeier kämpfte sich zurück und zog im dritten Abschnitt schnell davon. Der Rest war pure Freude und Erleichterung.

    Es ist etwas Besonderes für Deutschland zu spielen. Es war mein erstes Heimspiel überhaupt. Von daher bin ich froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte.

    Jule Niemeier

    Nach der Partie umarmte Niemeier all ihre Teamkolleginnen und den kompletten Betreuerstab. Vor allem die Umarmung mit Damen-Chefin Barbara Rittner war innig. "Sie hat mir immer gesagt, dass ich eine Topspielerin bin und weiter an mich glauben soll", sagte Niemeier.

    Friedsam macht gegen Pigossi alles klar

    Für die Entscheidung sorgte dann Friedsam. Schon gegen Haddad Maia hatte Friedsam am Freitag eine starke Leistung gezeigt, sich am Ende aber doch in drei Sätzen geschlagen geben müssen. Gegen Pigossi belohnte sich Friedsam für ihre derzeit gute Form und ließ der müde wirkenden Brasilianerin nicht den Hauch einer Chance. "Das war ein goldener Tag heute", sagte Friedsam nach ihrem Sieg in nur 72 Minuten.
    Quelle: dpa

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