Biathlon: Neue Gesichter in der deutschen Skijägerei
Biathlon-Weltcup in Hochfilzen:Neue Gesichter in der deutschen Skijägerei
von Andreas Morbach
|
Der Weltcup-Auftakt in Kontiolahti ist dem deutschen Team geglückt. Vor allem die zweite Reihe überzeugte – und hofft nun in Hochfilzen auf eine Bestätigung der guten Frühform.
Denise Herrmann-Wick, Anna Weidel, Vanessa Voigt und Sophia Schneider (v.l.n.r.)
Quelle: Imago
Bis zum Saisonhöhepunkt in Oberhof sind es zwar noch zwei Monate hin, klare Vorstellungen über die Weltmeisterschaften im Thüringer Wald hat Denise Herrmann-Wick trotzdem schon. "Das kann eine richtig geile Biathlon-Party werden", betont die 33-Jährige gegenüber ZDFheute.
Weidel und Schneider lassen aufhorchen
Die Einzel-Olympiasiegerin von Peking hofft, "dass uns diese WM so anstachelt, dass wir auch als Team über uns hinauswachsen können". Für Herrmann-Wick wäre dieses Szenario "das Größte". Und den passenden Einstieg haben Deutschlands Skijägerinnen schon mal gefunden.
Besonders erfreulich: Vor allem die Kandidatinnen aus der zweiten Reihe machten beim Saisonauftakt im finnischen Kontiolahti auf sich aufmerksam. So gelang der bekannt schießstarken Anna Weidel (26) und ihrer ein Jahre jüngeren Mannschaftskollegin Sophia Schneider als Fünfte und Achte im Sprint das jeweils beste Weltcupergebnis ihrer Karriere.
Auch Voigt schon in Frühform
In guter Frühform präsentierte sich auch Vanessa Voigt, mit Rang acht in der Verfolgung beste DSV-Starterin. Die 25-jährige Thüringerin überzeugte bereits im Vorjahr, ihrer Premieren-Saison im Weltcup. Oldie Herrmann-Wick freut sich über den Erfolg der anderen.
Weil die Erfolgslast im Team von Bundestrainer Kristian Mehringer inzwischen breiter auf mehrere Schultern verteilt ist, fiel auch die Renn-Abstinenz von Franziska Preuß in Kontiolahti kaum ins Gewicht.
Erfolgreicher Staffel-Auftakt im hohen Norden: Beim Biathlon-Weltcup in Kontiolahti jubelten die deutschen Männer und Frauen jeweils über Platz zwei. Mit dabei zwei Debütanten.
Gesunde Konkurrenz im Frauen-Team
Bei der zweiten Weltcupstation in Hochfilzen ist die langjährige Leistungsträgerin der DSV-Frauen, die ihre gesundheitlichen Probleme auskuriert hat, nun am Start. Die Wettkämpfe im Pillerseetal beginnen am Donnerstag mit dem Sprint der Frauen. Und Preuß lobt vorab die "gesunde Konkurrenz" im Team.
"Jede von uns ist motiviert – weil sie weiß: Es ist wieder was möglich", erklärt die 28-jährige Oberbayerin. Im ersten Staffelrennen des Winters stürmte das DSV-Quartett in der zuvor noch nie erprobten Besetzung mit Weidel, Schneider, Voigt und Herrmann-Wick prompt auf Platz zwei.
Männer: Benedikt Doll (SZ Breitnau), Johannes Kühn (WSV Reit im Winkl), Philipp Nawrath (SK Nesselwang), Roman Rees (SV Schauinsland), Justus Strelow (SG Stahl Schmiedeberg), David Zobel (SC Partenkirchen)
DSV-Männer mit ersten Ausrufezeichen
Dieselbe Platzierung gelang – mit dem 25-jährigen Justus Strelow als Startläufer – in Kontiolahti ihren männlichen Kollegen. Und die machten zudem in den Einzelrennen auf sich aufmerksam. Allen voran Roman Rees (29) und David Zobel (26).
Roman Rees ist zum Auftakt des Biathlon-Weltcups in Kontiolahti im Sprint Dritter geworden. Den Sieg holte sich Johannes Thingnes Bö (Norwegen).
Bundestrainer sieht "große Fortschritte"
Mit ihrem jeweils dritten Rang im Einzel (Zobel) und im Sprint (Rees) setzten Deutschlands Biathleten gleich zum Auftakt erste Ausrufezeichen. "Das war die beste Woche, die ich je hatte", verabschiedete sich Rees anschließend als Dritter der Gesamtwertung in Richtung Hochfilzen.
So lobt der Schwarzwälder dabei das große Ganze. Auch der neue Sportdirektor Felix Bitterling sieht "große Fortschritte".
Mit dazu beigetragen haben mit Sverre Olsbu Röiseland bei den Frauen und Uros Velepec bei den Männern auch die beiden im Mai neu installierten Co-Trainer. So dass Bitterling fürs Erste resümiert: "Viele der jüngeren Athletinnen und Athleten, die in den letzten Jahren noch nicht so auf sich aufmerksam machen konnten, haben tolle Resultate erzielt."
Zobel will den Flow mitnehmen
Das gilt insbesondere für David Zobel.
Das nimmt sich der gebürtige Oberbayer, der seit knapp drei Jahren in Oberhof trainiert, für die zweite Weltcupstation in Tirol vor.