Signa-Gründer René Benko meldet Insolvenz an

    Signa-Gruppe in Schieflage:Investor Benko meldet Insolvenz an

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    Der österreichische Unternehmer und Signa-Gründer René Benko hat Insolvenz als Unternehmer angemeldet. Berichte über eine Privatinsolvenz werden dementiert.

    Archiv: Rene Benko am 02.03.2020.
    René Benko hat Insolvenz angemeldet.
    Quelle: picture alliance/dpa

    Der österreichische Investor René Benko hat als Unternehmer Insolvenz angemeldet. Das bestätigte eine Sprecherin des Innsbrucker Landgerichts am Donnerstag, nachdem österreichische Medien darüber berichtet hatten. Der Richter werde voraussichtlich in den kommenden Tagen über den Antrag des Unternehmers entscheiden, der die Immobilien- und Handelsgruppe Signa gegründet hatte, sagte die Sprecherin.
    Berichte, wonach Benko sogenannte Privatinsolvenz angemeldet habe, seien nicht richtig, betonte sie. Benko hat als Unternehmer Insolvenz beantragt - im Unterschied zu einer Privatinsolvenz kann er deshalb ein Sanierungsverfahren durchlaufen, dass wie bei einer Firma abläuft.

    Untersuchungsausschuss befasst sich mit Signa-Krise

    Die Rechtsvertretung der Republik Österreich hatte am Landgericht zuvor einen Insolvenzantrag gegen den 46-jährigen Benko eingebracht. Dabei ging es unter anderem um einen noch nicht vollständig bezahlten Zuschuss, den Benko für die insolvente Holding der Signa-Gruppe angekündigt hatte.
    Zu den finanziellen Forderungen gegen ihn und zu der Signa-Krise hat sich Benko bislang nicht öffentlich geäußert. Dazu hätte er Anfang April Gelegenheit. Er ist zu einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss geladen, welcher der möglichen Bevorzugung von politisch gut vernetzten Großunternehmern durch Behörden nachgeht.
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    Die Signa-Pleite hat Folgen: So musste auch die KaDeWe-Gruppe Insolvenz anmelden.29.01.2024 | 1:10 min

    "Forbes" streicht Signa-Gründer René Benko von Milliardärs-Liste

    Benko hatte bis vor einigen Monaten als einer der reichsten Österreicher gegolten. Laut dem US-Magazin "Forbes" hatte Benkos Wert 2023 einen Höchststand von 6 Milliarden Dollar (5,5 Milliarden Euro) erreicht. Doch Anfang Dezember strich ihn "Forbes" angesichts der wachsenden Probleme von Signa aus seiner internationalen Milliardärs-Liste.
    Zu Benkos verschachteltem Firmenkonstrukt gehören unter anderem das Elbtower-Projekt in Hamburg, das Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin sowie die ebenfalls insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. Signa hatte Galeria Karstadt Kaufhof mehrere Millionen zur Sanierung versprochen - war dann aber selbst insolvent.
    Baustopp beim Elbtower in Hamburg
    Finanzielle Probleme der Signa-Gruppe sorgen auch für einen Baustopp am Hamburger Elbtower.01.11.2023 | 1:41 min

    Benko schuf mit Immobilien ein Milliarden-Imperium

    Schon als 17-Jähriger verdiente Benko beim Ausbau von Dachböden in seiner Heimatstadt Innsbruck gutes Geld. Später folgte ein märchenhafter Aufstieg zum Immobilien-Tycoon, der mit Wolkenkratzern, Einkaufszentren und anderen Gebäuden in Toplagen zum Superreichen aufstieg.
    Signa hatte in der Niedrigzinsphase der vergangenen Jahre stark expandiert. Im Zuge steigender Zinsen, Energiepreise und Baukosten schlitterte die Gruppe in die Krise.
    Quelle: Reuters, dpa

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