EVG zu Bahn-Tarifkonflikt: Streik ist "letztes Mittel"

    Tarifkonflikt bei der Bahn:EVG: Streik ist "letztes Mittel"

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    Im Tarifkonflikt bei der Bahn sollen die Gespräche mit der EVG nun weitergehen. Die Gewerkschaft betont die Notwendigkeit einer Lohnerhöhung. Ein Streik wird nicht ausgeschlossen.

    Cosima Ingenschay | stellv. Vorsitzende EVG
    Es gebe Ungerechtigkeiten und "Personalmangel an allen Fronten", daher sei die Lohnerhöhung wichtig, um "nachhaltig den Bahnverkehr sicherzustellen", so EVG-Tarifvorständin Cosima Ingenschay.17.05.2023 | 5:12 min
    Vor der Fortsetzung der Tarifgespräche mit der Deutschen Bahn an diesem Mittwoch hat die Gewerkschaft EVG ihre Forderungen sowie ihre Streikbereitschaft bei einem Scheitern der Verhandlungen bekräftigt. "Selbstverständlich bleiben wir bei den Forderungen, es geht darum, einen großen Schritt nach vorne zu machen in der gesamten Branche", sagte Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin. Die EVG verlangt mindestens 650 Euro mehr Lohn sowie eine Erhöhung "in diesem Jahr schon".
    Viele Facharbeiter würden im Vergleich viel zu wenig verdienen, so gebe es "Ungerechtigkeiten in den Tabellen". Das Resultat sei, dass viele Mitarbeiter die Branche verlassen und es einen "Personalmangel an allen Fronten" gibt, daher sei die Lohnerhöhung wichtig, so Ingenschay.

    EVG schließt weitere Streiks nicht aus

    Die Bahn ist zu Lohnerhöhungen von bis zu zehn Prozent und zu Einmalzahlungen bereit, möchte jedoch eine deutlich längere Laufzeit verhandeln und bietet ab dem kommenden Jahr mehr Geld an. Den großen Streitpunkt Mindestlohn hatten beide Seiten zuletzt beigelegt, laut Ingenschay ist die Bahn nun bereit, überall als Basis zwölf Euro anzusetzen und die ausgehandelten Ergebnisse oben drauf zu legen.
    Die EVG hofft nun auf Bewegung am Verhandlungstisch, schließt aber einen neuen Arbeitskampf ebenfalls nicht aus. Ingenschay sagte:

    Wenn wir am Verhandlungstisch nicht weiterkommen, müssen wir streiken. Das ist das letzte Mittel.

    EVG-Tarifvorständin Cosima Ingenschay

    Bahn-Reisende am Hamburger Hauptbahnhof am 12.05.2023
    Die Gewerkschaft EVG und die Bahn haben sich auf einen Vergleich geeinigt. Deswegen ist der angekündigte Warnstreik abgesagt. Zu Einschränkungen wird es trotzdem kommen.13.05.2023 | 2:11 min
    Der große Bahnstreik konnte noch abgewendet werden:

    Bahn und EVG zu "konstruktiven" Verhandlungen bereit

    Die Tarifgespräche werden am Mittwoch in kleiner Runde fortgesetzt und dienen vor allem der Vorbereitung der offiziellen Verhandlungsrunde am kommenden Dienstag und Mittwoch in Fulda. Über Ort und Uhrzeit der Vorgespräche wurde Stillschweigen vereinbart.
    Das Treffen war am Montag kurzfristig angesetzt worden, nachdem der ab Sonntagabend für 50 Stunden geplante Warnstreik ebenso kurzfristig abgesagt worden war. Sowohl Bahn als auch EVG erklärten sich daraufhin zu "konstruktiven" Verhandlungen bereit.

    Nächste Tarifverhandlungsrunde
    :Deutsche Bahn und EVG: Gespräche am Mittwoch

    Hoffnung auf "konstruktive" Verhandlungen: Nach der Warnstreikabsage hat die Bahn-Gewerkschaft EVG auf zügige Gespräche gepocht. Nun sind am Mittwoch Gespräche geplant.
    Thüringen, Erfurt: Ein Teilnehmer am Warnstreik vor dem Erfurter Hauptbahnhof schwenkt ein Fähnchen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG.
    Quelle: AFP

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