Fachkräftemangel: Diesen Branchen fehlt das meiste Personal

    Neuer Höchststand 2022:Diesen Branchen fehlen die meisten Fachkräfte

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    Überall in Deutschland mangelt es an Fachkräften. 2022 waren es laut einer Studie besonders viele. Vor allem in sozialen und technischen Berufen fehlen qualifizierte Menschen.

    Eine Altenpflegerin begleitet eine Seniorin an einem Rollator durch einen Flur.
    Besonders im Gesundheitswesen fehlen Fachkräfte. Archivbild
    Quelle: dpa (Symbolbild)

    Der Fachkräftemangel in Deutschland hat laut einer Studie 2022 trotz der Belastungen der Wirtschaft durch den Ukrainekrieg und die hohe Inflation ein neues Rekordniveau erreicht.
    Rechnerisch hätten im vergangenen Jahr mehr als 630.000 offene Stellen für Fachkräfte nicht besetzt werden können, weil bundesweit keine entsprechend qualifizierten Arbeitslosen zur Verfügung standen, berichtete das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (Kofa) des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) am Sonntag. Dies sei die größte Fachkräftelücke seit Beginn des Beobachtungszeitraums im Jahr 2010.

    Viele Fachkräfte fehlen in Gesundheit und Soziales

    Besonders ausgeprägt waren die Engpässe der Untersuchung zufolge in sozialen Berufen. Aber auch im Handwerk fehlten Fachkräfte. Rechnerisch konnten in diesen Bereichen sechs von zehn offenen Stellen nicht besetzt werden:
    • Gesundheit und Soziales
    • Lehre und Erziehung
    • Bau, Vermessung und Gebäudetechnik
    Überdurchschnittlich hoch war der Fachkräftemangel laut Untersuchung darüber hinaus in folgenden Sparten:
    • Naturwissenschaft
    • Geografie
    • Informatik

    Wegen Corona fehlt Personal im Verkauf und Tourismus

    In anderen Branchen ist der Mangel an qualifiziertem Personal besonders stark gestiegen - er hat sich fast verdreifacht. Hier konnten im Jahr 2022 rechnerisch gut drei von zehn offenen Stellen nicht besetzt werden:
    • Kaufmännische Dienstleistungen
    • Warenhandel
    • Vertrieb
    • Hotel und Tourismus
    Der starke Anstieg in diesem Bereich sei allerdings auch durch einen Aufholeffekt nach dem starken Einbruch im Zuge der Corona-Pandemie zu erklären.

    Vor allem Informatiker mit Hochschulabschluss fehlen

    Grundsätzlich gilt der Untersuchung zufolge auf dem Arbeitsmarkt derzeit die Regel: Je höher die geforderte Qualifikation, desto schwieriger wird die Besetzung offener Stellen. Expertinnen und Experten mit Hochschulabschluss waren in diesen Branchen besonders gesucht:
    • Informatik
    • Elektrotechnik
    • Bauplanung und -überwachung
    Hier fehlten der Studie rechnerisch für neun von zehn offenen Stellen entsprechend qualifizierte Arbeitslose.
    Quelle: dpa

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