Besonders im Gesundheitswesen fehlen Fachkräfte. Archivbild
Quelle: dpa (Symbolbild)
Rechnerisch hätten im vergangenen Jahr mehr als 630.000 offene Stellen für Fachkräfte nicht besetzt werden können, weil bundesweit
keine entsprechend qualifizierten Arbeitslosen zur Verfügung standen, berichtete das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (Kofa) des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) am Sonntag. Dies sei die größte Fachkräftelücke seit Beginn des Beobachtungszeitraums im Jahr 2010.
Viele Fachkräfte fehlen in Gesundheit und Soziales
Besonders ausgeprägt waren die Engpässe der Untersuchung zufolge in sozialen Berufen. Aber auch im Handwerk fehlten Fachkräfte. Rechnerisch konnten in diesen Bereichen sechs von zehn offenen Stellen nicht besetzt werden:
- Gesundheit und Soziales
- Lehre und Erziehung
- Bau, Vermessung und Gebäudetechnik
Überdurchschnittlich hoch war der Fachkräftemangel laut Untersuchung darüber hinaus in folgenden Sparten:
- Naturwissenschaft
- Geografie
- Informatik
Wegen Corona fehlt Personal im Verkauf und Tourismus
In anderen Branchen ist der Mangel an qualifiziertem Personal
besonders stark gestiegen - er hat sich fast verdreifacht. Hier konnten im Jahr 2022 rechnerisch gut drei von zehn offenen Stellen nicht besetzt werden:
- Kaufmännische Dienstleistungen
- Warenhandel
- Vertrieb
- Hotel und Tourismus
Der starke Anstieg in diesem Bereich sei allerdings auch durch einen Aufholeffekt nach dem starken Einbruch im Zuge der
Corona-Pandemie zu erklären.
Vor allem Informatiker mit Hochschulabschluss fehlen
Grundsätzlich gilt der Untersuchung zufolge auf dem Arbeitsmarkt derzeit die Regel: Je höher die geforderte Qualifikation, desto schwieriger wird die Besetzung offener Stellen. Expertinnen und Experten mit Hochschulabschluss waren in diesen Branchen besonders gesucht:
- Informatik
- Elektrotechnik
- Bauplanung und -überwachung
Hier fehlten der Studie rechnerisch für neun von zehn offenen Stellen entsprechend qualifizierte Arbeitslose.
Quelle: dpa