Kommunen: Heizungstauschgesetz kostet Milliarden

    Bericht:Kommunen: Heizungspläne kosten Milliarden

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    Acht Milliarden Euro Kosten: Die Heizungspläne der Ampel betreffen auch die Kommunen, mahnt der Städte- und Gemeindebund einem Medienbericht zufolge.

    Alte Gasheizung wird entsorgt
    Sollen mittelfristig ausgedient haben: Gas- und Ölheizungen

    Die bisherigen Pläne der Ampel-Koalition zum Heizungstausch könnten die Kommunen mindestens acht Milliarden Euro kosten - damit rechnet einem Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zufolge der Städte- und Gemeindebund. Um das zu stemmen, müssten Kommunen und die kommunale Wohnungswirtschaft umfassend und langfristig finanziell unterstützt werden, forderte Verbandschef Gerd Landsberg dem Blatt. Er kritisierte, Kommunen seien von den in Aussicht gestellten Förderungen bislang ausgeklammert.
    Den Angaben zufolge müssten 135.000 kommunale Gebäude bis 2045 mit einer neuen Heizung ausgestattet werden. Um die Auflagen zu erfüllen, entstünden Mehrkosten pro Anlage von je 60.000 Euro. Von den rund 180.000 kommunalen Verwaltungsgebäuden, Schulen, Krankenhäusern oder Sporthallen wird der Großteil noch mit Öl oder Gas beheizt. Auch bei Neubauten werden demnach bislang in vier von zehn Fällen noch fossil betriebene Heizungen eingebaut.
    Punkte im neuen Gebäudeenergiegesetz
    Was bedeutet das neue Gebäudeenergiegesetz für das Heizen der Zukunft? Viele tauschen noch schnell die alte Gas- oder Ölheizung gegen eine neue aus. Außerdem ein neues Zukunftsmodell: Heizen mit Flusswasser.29.04.2023 | 4:39 min

    Umstrittene Heizungspläne

    Nach dem vom Bundeskabinett beschlossenen Gesetzentwurf soll von 2024 an möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Damit soll der Abschied von Gas- und Ölheizungen eingeläutet werden. Eine sofortige Austauschpflicht für Heizungen in Bestandsgebäuden gibt es nicht.
    Falls ein Gerät kaputtgeht und nicht mehr repariert werden kann, gibt es Übergangsfristen. Heizkessel sollen nur noch bis Ende 2044 mit fossilen Brennstoffen betrieben werden können. Die Pläne sind heftig umstritten. Die parlamentarischen Beratungen stehen am Anfang. Die Gesetzesänderungen sollen vor der Sommerpause verabschiedet werden.
    Kommt das Gesetz wie bisher vorgesehen, müssten laut Städte- und Gemeindebund jährlich 7.000 Heizungsanlagen auf Erneuerbare umgerüstet oder neu eingebaut werden. Die jährlichen Mehrkosten bezifferte der Verband auf 400 Millionen Euro. Zwar sei davon auszugehen, dass sich die Kosten über die Betriebszeiten amortisieren. Aber der jährliche Investitionsbedarf sei enorm, sagte Landsberg. Hinzu kämen in zahllosen Fällen noch teure energetische Sanierungen, weil fast 60 Prozent der Gebäude 45 Jahre oder älter seien.
    Quelle: dpa

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