Neue Verkehrs-Statistik: Mehr Pendler und weitere Wege

    Neue Verkehrs-Statistik:Studie: Mehr Pendler und weitere Wege

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    Die Zahl der Pendler steigt - vor allem die Zahl derjenigen, die einen längeren Weg zur Arbeit zurücklegen. Das zeigt eine neue Verkehrs-Studie.

    Dichter Verkehr schiebt sich im Berufsverkehr am Morgen in den Tunnel Heckenstallerstraße auf dem Mittleren Ring B2R
    Die meisten Pendler: Berufsverkehr in München
    Quelle: dpa

    In Deutschland gibt es immer mehr Pendler. Ihre Zahl sei binnen Jahresfrist um rund 700.000 gestiegen, wie das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) mitteilte. Zum Stichtag 30. Juni 2022 arbeiteten demnach 20,3 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nicht in der Kommune, in der sie wohnten. Der Pendleranteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg leicht: um einen halben Punkt auf 60 Prozent. Welche Verkehrsmittel die Pendler nutzen, geht aus der Statistik nicht hervor.
    Gerade auch die Zahl derer, die einen längeren Weg zur Arbeit zurücklegen, stieg: 7,1 Millionen fuhren mehr als 30 Kilometer - eine halbe Million mehr als ein Jahr davor. Die Zahl der Menschen, die mehr als 50 Kilometer zurücklegen, erhöhte sich von 3,6 auf 3,9 Millionen. Das trieb auch den durchschnittlichen einfachen Arbeitsweg nach oben: von 16,9 auf 17,2 Kilometer. Gerade in Zeiten von Homeoffice bedeutet das aber nicht, dass diese Strecke auch jeden Tag zurückgelegt wird, so das BBSR.
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    Experte: Klein- und Mittelstädte immer beliebter

    "Vor allem im weiteren Umland der Arbeitsmarktzentren München, Stuttgart, Frankfurt am Main und Hamburg beobachteten wir nach Jahren der Stagnation wieder einen Anstieg der Pendeldistanzen", erläuterte BBSR-Experte Thomas Pütz.

    Das deutet darauf hin, dass auch weiter entfernt liegende Klein- und Mittelstädte für Beschäftigte als Wohnorte zunehmend attraktiv werden.

    Thomas Pütz, BBSR

    Homeoffice und andere Formen der mobilen Arbeit ermöglichten zudem mehr Flexibilität, so der Experte. Er gehe allerdings davon aus, dass der Homeoffice-Schub durch Corona sich in den Pendlerzahlen noch nicht stark zeigt. Dafür sei der Stichtag Mitte 2022 zu früh. Die kommenden Jahre würden hier aber spannend.
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    Die meisten Pendler in München, Frankfurt, Berlin und Hamburg

    Die größte Anziehungskraft für Pendler unter den deutschen Großstädten hat München. Das BBSR weist 444.000 Pendler in die Stadt aus - 100.000 mehr als noch vor zehn Jahren. Dahinter folgen Frankfurt am Main mit 397.000, Berlin mit 382.000 und Hamburg mit 378.000.
    Die weitesten Pendlerwege aller Kreise, Landkreise und Städte nahmen vergangenes Jahr Menschen aus Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern auf sich. Sie legten im Schnitt 27,4 Kilometer zurück. Mit 27,3 Kilometern unmittelbar dahinter folgt der Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt vor Märkisch Oderland (Brandenburg) mit 27,2 und dem bayerischen Landsberg am Lech mit 27 Kilometern.
    Quelle: dpa

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