BDI-Präsident warnt vor Folgen einer Trump-Wiederwahl

    "Große Probleme" für Europa:BDI-Präsident warnt vor Trump-Comeback

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    Die deutsche Wirtschaft sorgt sich um eine Wiederwahl Trumps. Dessen "America-First"-Politik könnte Deutschland und Europa vor große Herausforderungen stellen.

    Collage: Die Gesichter von Joe Biden und Donald Trump im Profil. Im Hintergrund eine US-amerikanische Flagge.
    Joe Biden kandidiert für eine zweite Amtszeit als US-Präsident. Was würde ein erneutes Duell zwischen ihm und Donald Trump bedeuten? ZDFheute live ordnet ein.25.04.2023 | 41:40 min
    In der deutschen Wirtschaft wächst die Sorge vor der Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten im kommenden Jahr. "Eine zweite Trump-Amtszeit wäre eine schlechte Nachricht", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters.

    Ein Präsident, der den Klimawandel negiert und die Ukraine-Unterstützung infrage stellt, würde nicht nur Europa vor große Probleme stellen.

    Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie

    Für Spekulationen zum Wahlausgang sei es zwar viel zu früh. Aber auf mögliche Szenarien sollte sich die deutsche Industrie dennoch einstellen. Trump werden in Umfragen gute Chancen eingeräumt, seinen Nachfolger und Amtsinhaber Joe Biden bei der Wahl im Herbst 2024 zu schlagen.

    Außenhandelspräsident: Schwere Zeiten im Falle von Trump-Wahl

    Sollte der Republikaner tatsächlich gewinnen, sieht Außenhandelspräsident Dirk Jandura "schwere Zeiten" auf Deutschland und Europa in der Handelspolitik zukommen. "Trump würde mit großer Wahrscheinlichkeit an seine America-First-Politik' aus der ersten Amtszeit anknüpfen", sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).

    In dessen Folge würde er die EU wieder als vermeintlich größten Widersacher nach China ins Visier nehmen.

    Außenhandelspräsident Dirk Jandura

    Zudem sei zu befürchten, dass sich die USA dann weiter aus internationalen Gremien zurückziehen könnten. Im schlimmsten Fall könnten die Vereinigten Staaten aus der Welthandelsorganisation WTO austreten und damit das Ende des weltweit regelbasierten Handels einläuten. "Ich hoffe, dass es anders kommt", sagte Jandura.
    Trump applaudiert vor zwei US-Flaggen
    Der ehemalige US-Präsident Donald Trump darf vorerst nicht an den Präsidentschaftsvorwahlen in Colorado teilnehmen. Grund ist seine Rolle in der Stürmung des Kapitols im Januar 2021.20.12.2023 | 1:21 min

    USA größter Abnehmer von Produkten aus Deutschland

    Die USA sind mit Abstand der größte Abnehmer von Waren "Made in Germany": Von Januar bis Oktober 2023 gingen deutsche Produkte im Wert von 132 Milliarden Euro in die Staaten, zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Als "beunruhigend" bezeichnete Industriepräsident Russwurm vor diesem Hintergrund jüngste Vorschläge aus dem Trump-Lager. Er warnte:

    Die Idee eines Zehn-Prozent-Zolls auf alle US-Importe würde eine Kaskade von negativen Effekten auslösen.

    Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie

    Es käme sofort zu Gegenmaßnahmen der Handelspartner, was eine Spirale von protektionistischen Maßnahmen in Gang setzen würde, die auch Preise für US-Konsumenten deutlich erhöhen und die Inflation in den USA anheizen würden.
    Schaltgespräch Nagel
    Die Inflation in Deutschland wird sich 2024 nach Einschätzung der Bundesbank mehr als halbieren. "Das zeigt klar, dass die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank ihre Wirkung zeigen", sagt Bundesbankpräsident Joachim Nagel. 15.12.2023 | 5:30 min

    Trump sorgte als Präsident für viel Unsicherheit im Handel

    Trumps erste Amtszeit war geprägt von großer Unsicherheit für Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks: Mit Zöllen auf Stahl und Aluminium und lange aufrecht erhaltenen Drohungen, auch auf Autoimporte Zölle zu erheben - was jedoch nicht umgesetzt wurde.

    Auch bei einer zweiten Amtszeit von Joe Biden würden nicht alle Probleme verschwinden, welche die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen derzeit belasten.

    Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie

    Viele Maßnahmen aus der Trump-Zeit seien weitergeführt oder mit Zwischenlösungen nur entschärft, aber nicht endgültig beigelegt worden. "Eine aktive Handelspolitik, die auch klassischen Marktzugang für alle Unternehmen umfasst, war bislang keine Priorität von Biden", sagte der BDI-Präsident. "Es ist fraglich, ob sich dies in einer zweiten Amtszeit ändern würde."
    Quelle: Reuters

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