X-Konkurrent von Meta: App Threads kommt in die EU

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    X-Konkurrent von Meta:Plattform Threads kommt in die EU

    von Annika Heffter
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    Das soziale Netzwerk Threads soll nun auch in Europa an den Start gehen. Der Kurznachrichtendienst wird als größter Rivale für X angesehen. Doch was kann die App genau?

    Meta-App "Threads" auf einem Smartphone
    Die Meta-App "Threads" kommt nun auch nach Europa.
    Quelle: epa

    Auf der Webseite des neuen Kurznachrichtendiensts Threads ist seit ein paar Tagen ein Countdown zu sehen. Dieser läuft am Donnerstag um die Mittagszeit ab und bedeutet wohl, dass die App ab dann auch in der EU verfügbar sein wird. Seit Juli ist die Social-Media-Plattform bereits in hundert anderen Ländern verfügbar.
    Doch warum der verspätete Start in der EU und worum genau handelt es sich bei Threads? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

    Was ist Threads?

    Threads ist eine textbasierte Social-Media-Anwendung. Der Fokus der Plattform liegt also auf Text-Beiträgen, die veröffentlicht, geteilt und zu Unterhaltungen ausgebaut werden können. Die Anwendung wurde vom Unternehmen Meta entwickelt, zu dem unter anderem auch die Plattformen Instagram und Facebook zählen.
    Der Kurznachrichtendienst ist sehr ähnlich aufgebaut wie X, ehemals Twitter. Meta-Chef Mark Zuckerberg will Elon Musks Plattform damit Konkurrenz machen.
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    Die Zeichenbegrenzung für einen Post bei Threads liegt bei 500 Zeichen - bei X sind es 280 Zeichen für nichtzahlende Kundinnen und Kunden. Auch Links, Bilder und Videos können in Threads-Posts eingebunden werden.

    Wie funktioniert die Anmeldung?

    In hundert Ländern ist Threads schon verfügbar, in der EU scheiterte der Start der App nach Angaben des Konzerns zunächst an den europäischen Digitalgesetzen. Nun soll der Dienst ab Donnerstagmittag auch in Deutschland und der EU auf den Markt kommen.
    Threads kann nach dem Start in der EU aus den App-Stores auf das Handy geladen oder im Browser aufgerufen werden. Allerdings ist der neue Kurznachrichtendienst an Instagram angedockt - ohne Instagram-Account ist Threads also nicht nutzbar. Zur Anmeldung wird das Instagram-Konto genutzt, so erhalten User Zugriff auf den Dienst.
    Das Logo von Meta, der neuen Dachmarke des Facebook-Konzerns, wird auf einem Smartphone angezeigt, im Hintergrund sind die Logos von Facebook, Messenger, Instagram, Whatsapp und Oculus zu sehen.
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    Welche Kritik gibt es an Threads?

    Die Verknüpfung der neuen App mit Instagram sorgte bei Usern unter anderem bereits für Kritik. Threads-Nutzer können ihr Profil zwar "deaktivieren", aber den Dienst nicht löschen, ohne dabei auch ihren Instagram-Account zu löschen.
    Dies sei der Fall, weil Threads von Instagram betrieben werde, postete der Geschäftsführer von Instagram, Adam Mosseri, kurz nach der Einführung von Threads auf der neuen Plattform. Es werde aber nach Wegen gesucht, wie der Threads-Account künftig separat gelöscht werden könne.

    Wie ist Threads in den anderen Ländern angelaufen?

    Als Threads Anfang Juli auf den Markt kam, knackte die App bereits innerhalb von fünf Tagen die 100-Millionen-Nutzer-Marke. Das dürfte auch damit zu tun haben, dass der Dienst an Instagram angebunden ist und so über das vorhandene Netzwerk schnell neue User erreicht werden konnten.
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    Threads wird als größter Rivale für die Plattform X angesehen. Seit der Twitter-Übernahme durch Elon Musk werden zwar keine Nutzerzahlen für X mehr veröffentlicht, Marktbeobachter gehen aber davon aus, dass zahlreiche User das Netzwerk verlassen haben. Konkurrenten witterten ihre Chance, mit eigenen Diensten eine Alternative anzubieten.
    Allerdings sind die Zahl der täglich aktiven Nutzer und die Dauer der Nutzung von Threads seit dem Start der App zurückgegangen, wie die Deutsche Presse-Agentur im Oktober berichtete. Die Agentur berief sich dabei auf Schätzungen von Webanalyse-Firmen.
    Welche Wellen Threads nach dem Start in Europa schlagen wird und ob es die Plattform X langfristig überholen kann, wird sich also erst noch zeigen.

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