Musk verklagt ChatGPT-Entwickler OpenAI

    Profit statt Open Source?:Musk verklagt ChatGPT-Entwickler OpenAI

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    Elon Musk verklagt OpenAI und dessen Chef Sam Altman. Das Unternehmen soll den ursprünglichen Zweck des Unternehmens außer Acht gelassen haben, so der Vorwurf.

    In this photo illustration, a video created by Open AI's newly released text-to-video "Sora" tool plays on a monitor in Washington, DC on February 16, 2024.
    Die Entwickler von ChatGPT haben einen Filmgenerator veröffentlicht. Er heißt Sora und kann aus kurzen Text-Vorgaben realistische Videos erzeugen.16.02.2024 | 1:31 min
    Tech-Milliardär Elon Musk verklagt die ChatGPT-Entwicklerfirma OpenAI und dessen Chef Sam Altman. In der am Donnerstagabend bei einem Gericht in San Francisco eingereichten Klageschrift argumentiert Musk, der OpenAI im Jahr 2015 mitgegründet hatte, dass das Unternehmen als nicht-gewinnorientierte Organisation gedacht gewesen sei.
    Mittlerweile sei der Entwickler des Chatbots ChatGPT aber de facto ein profitorientiertes Tochterunternehmen des Software-Konzerns Microsoft. Das sei eine "eklatante Verletzung" der ursprünglichen Gründungsvereinbarung.

    Musk: OpenAI als Gegengewicht zu Google gegründet

    Musk verwies in der Klage darauf, dass OpenAI als Gegengewicht zu Google und der von Internet-Konzern übernommenen KI-Firma DeepMind gegründet worden sein. Auslöser sei die Idee gewesen, dass Künstliche Intelligenz mit ihren potenziellen Gefahren nicht auf Gewinne ausgerichteten Unternehmen überlassen werden dürfe.
    Speziell geht es dabei um sogenannte allgemeine Künstliche Intelligenz, die nicht nur einzelne eng gefassten Aufgaben besser als Menschen erledigen könne, sondern ihnen generell überlegen sei. Er habe sich den Namen OpenAI ausgedacht, behauptet Musk außerdem. 
    US-TECHNOLOGY-AI-ALTMAN
    Kehrtwende bei OpenAI: Nach dem überraschenden Rauswurf von Sam Altman holt der ChatGPT-Betreiber seinen Firmenmitgründer wieder als Vorstandschef zurück.22.11.2023 | 2:31 min
    Einen besonderen Wendepunkt sieht er laut der Klage in dem gescheiterten Versuch des Verwaltungsrates von OpenAI, Altman als Chef abzusetzen. Microsoft als milliardenschwerer Geldgeber habe seinen Einfluss geltend gemacht, damit Altman an die Spitze zurückkehren konnte. Die neuen Verwaltungsratsmitglieder hätten keine tiefgreifende Expertise bei Künstlicher Intelligenz.
    Nun sei es so, dass OpenAI "eine allgemeine Künstliche Intelligenz nicht nur entwickelt, sondern verfeinert, um die Profite von Microsoft zu maximieren - anstelle zum Wohle der Menschheit", hieß es in der Klageschrift. Von OpenAI gab es zunächst keine Reaktion auf die Klage.

    Musk gründete 2023 eigene KI-Firma

    Der Tesla-Chef, der bei OpenAI nach wenigen Jahren ausgeschieden war, kritisiert OpenAI und Altman schon lange. Musk gründete im vergangenen Jahr eine eigene KI-Firma mit dem Namen X.AI, deren Chatbot Grok mit ChatGPT konkurriert - während er vor Gefahren durch Künstliche Intelligenz warnte.
    Den Unterschied zu anderen Entwicklern sieht Musk darin, dass seine KI nach der "Wahrheit" suchen solle. Musk steht auf politischen Positionen der amerikanischen Rechten, beklagt angeblichen Rassismus gegenüber Weißen und wettert gegen das "Woke-Gehirnvirus", das die Menschheit zerstöre.
    Quelle: dpa, Reuters, AFP

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