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Kitas und Sozialdienste : Verdi: 70.000 bei Kita-Warnstreiks

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Zum Frauentag hat Verdi Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst zu Warnstreiks aufgerufen, rund 70.000 seien dem gefolgt. Die Gewerkschaft will den Druck erhöhen.

Nach einem Aufruf von Verdi sind am Mittwoch Beschäftigte in Kitas und Sozialdiensten in den Streik getreten. Sie gingen auf die Straße und machten Druck für eine bessere Bezahlung.

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Die aktuellen Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben an diesem Mittwoch schwerpunktmäßig Kindertagesstätten und soziale Einrichtungen betroffen. In vielen Städten Deutschlands sind die Beschäftigten in den Ausstand getreten. Die Gewerkschaft Verdi will so den Druck auf die Arbeitgeber der Kommunen und des Bundes erhöhen.

Wegen des Warnstreiks mussten viele Eltern am Mittwoch eine Ersatzbetreuung für ihre Kinder organisieren. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi legten bundesweit etwa 70.000 Beschäftigte in sozialen Einrichtungen, darunter in Kindergärten und Krippen, die Arbeit nieder.  Die Gewerkschaft begründete den Streikaufruf zum Weltfrauentag damit, dass das Angebot der Arbeitgeber für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen völlig unzureichend sei.

Arbeitgeber: Tarifpolitik auf Kosten junger Familien

Zu Arbeitsniederlegungen kam es am Mittwoch quer durch die Republik, bis auf Berlin und Mecklenburg-Vorpommern, wo der Internationale Frauentag ein Feiertag ist. Nach Angaben von Verdi blieben etwa in vielen Städten in Bayern und Baden-Württemberg kommunale Kindergärten und Krippen zu, in Sachsen waren mehrere Hundert Einrichtungen betroffen.

Die Positionen bei den Tarifvehandlungen im öffentlichen Dienst liegen weit auseinander. Eine Einigung ist nicht in Sicht. Die Verschärfung des Konflikts gilt als wahrscheinlich.

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In Schleswig-Holstein beteiligten sich den Angaben zufolge 2.500 Beschäftigte am Warnstreik. Dazu kamen Kundgebungen in vielen Städten, zu denen die Gewerkschaften aufgerufen hatten.

"Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten"

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) kritisierte den Streikaufruf. Dass nun wieder Kita-Einrichtungen mit Streiks überzogen würden, zeige, dass die Gewerkschaften Tarifpolitik auf Kosten der Eltern und jungen Familien austragen, sagte VKA-Präsidentin Karin Welge.

Wir wollen Brot und Rosen, wir wollen Anerkennung und Macht, und wir wollen höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.
Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes bei einer Kundgebung im brandenburgischen Hennigsdorf

Das von Bund und Kommunen als Arbeitgeber zuletzt vorgelegte Angebot in den Tarifverhandlungen sei ein Hohn. "Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten und muss sie anständig bezahlen." Ausgebildete Fachkräfte in Kitas verdienten laut Statistischem Bundesamt 2021 in Vollzeit im Schnitt gut 3.400 Euro brutto im Monat.

Voraussichtlich weitere Streiks bis zu Tarifrunde Ende März

Bis zur voraussichtlich entscheidenden Runde der laufenden Tarifauseinandersetzung für den öffentlichen Dienst Ende März dürfte es weitere Arbeitsniederlegungen geben. Die Warnstreiks dauern bereits seit Wochen an.

"Diese Arbeit muss dringend besser bezahlt werden", so Sandra Goldschmidt, ver.di, im Gespräch mit ZDF-Reporter Martin Niessen zu Streiks in Kitas und sozialen Einrichtungen.

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Zu den bisherigen Höhepunkten zählten Ausstände im öffentlichen Nahverkehr, zu denen Verdi im Schulterschluss mit den Klimaaktivisten von Fridays for Future aufgerufen hatte. Arbeitsniederlegungen von Kommunalbeschäftigten hatten auch die Flughäfen Düsseldorf sowie Köln/Bonn weitgehend lahmgelegt.

Betroffen von den Tarifverhandlungen sind Angehörige Tausender verschiedener Berufe - neben Erzieherinnen und Busfahrern unter anderem Angestellte von Bädern, Feuerwehrleute, Krankenschwestern, Verwaltungsangestellte, Altenpflegerinnen, Klärwerksmitarbeiter, Förster und Ärzte. Angesichts der hohen Inflation fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Lohn. Mindestens soll es für die rund 2,5 Millionen Beschäftigte der Kommunen und des Bundes aber 500 Euro mehr geben.

Verdi weist auf mögliches Scheitern hin

Ein Angebot der Arbeitgeber in der jüngsten zweiten Verhandlungsrunde hatten die Gewerkschaften als viel zu gering zurückgewiesen. Verdi-Chef Frank Werneke hatte seither mehrfach auf die Möglichkeit eines Scheiterns der Verhandlungen hingewiesen. Gewerkschaft und Arbeitgeber lägen weit auseinander, sagte er am Dienstag in Schwerin. Mit Blick auf die dritte Verhandlungsrunde Ende März sagte er:

Es ist aus meiner Sicht vollkommen offen, ob wir zu einem Ergebnis kommen oder ob dann der Zeitpunkt ist, wo wir über das Scheitern der Verhandlungen entscheiden müssen.
Frank Werneke, Verdi-Chef

In dem Fall werde Verdi den Weg der Urabstimmung einleiten. Weitere Ausstände wären dann die Folge - dann als Erzwingungsstreiks. Auch bei der Deutschen Post steht nach Aussagen mehrerer Verdi-Landesbezirke ein unbefristeter Streik bevor.

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