Unterstützung für die Ukraine: Tut die Nato zu wenig?

    Unterstützung für die Ukraine:Tut die Nato zu wenig?

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    Der ukrainische Präsident Selenskyj vor einer Karte, die das osteuropäische Nato-Territorium zeigt.

    Präsident Selenskyj findet es "absurd", dass die Nato keinen Zeitplan für einen Beitritt der Ukraine hat. Militärexperte Gustav Gressel ordnet Entscheidungen des Nato-Gipfels ein.

    Zoff um Ukraine-Beitritt: Militärexperte Gressel zu Nato-Gipfel

    Die Nato wird die Ukraine auf ihrem Gipfel in Vilnius nicht in das Bündnis einladen. In der Abschlusserklärung erklären die Mitgliedstaaten lediglich, Kiew nach Ende des russischen Angriffskriegs grundsätzlich eine Aufnahme in die transatlantische Allianz zu ermöglichen - wenn die Bedingungen dafür erfüllt seien.
    Noch vor seiner Reise zu dem Treffen kritisierte Präsident Selenskyj diese Haltung scharf. Ihm ginge es insbesondere um eine Beitrittsperspektive für sein Land nach dem Krieg. Es sei "absurd", dass es dafür keinen Zeitplan gebe, erklärte Selenskyj auf Twitter. Die Unschlüssigkeit der Nato sei eine Schwäche, die den russischen Terror gegen sein Land ermutige.
    Selenskyj fordert konkrete Beitrittsperspektive
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    Deutschland liefert weitere Waffen im Wert von 700 Millionen Euro

    So gibt es auf dem Nato-Gipfel vor allem weitere Militärhilfen: Deutschland sagt der Ukraine ein umfangreiches Waffenpaket zu: Panzer, Munition und Patriot-Flugabwehrgeräte für insgesamt 700 Millionen Euro. Damit sei Deutschland bei der militärischen Unterstützung der Ukraine ganz vorne mit dabei, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz in Vilnius.
    Bundeskanzler Scholz kündigt weitere Militärhilfen an
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    Neben der Frage, wie der Weg zu einem möglichen Beitritt der Ukraine aussehen könnte, beraten die Nato-Staaten außerdem neue Abwehrpläne gegen Russland. Auf insgesamt 4.000 Seiten wird beschrieben, wie kritische Orte im Bündnisgebiet durch Abschreckung geschützt und im Ernstfall verteidigt werden sollten.
    Bekommt Präsident Selenskyj anstelle des Nato-Beitritts weitreichende Sicherheitsgarantien in Vilnius? Sollte die Nato mehr für die Ukraine statt für die eigenen Verteidigungspläne tun? Was beinhalten die neuen Nato-Pläne konkret? Darüber spricht Victoria Reichelt bei ZDFheute live mit Militärexperte Gustav Gressel vom European Council on Foreign Relations. Ebenfalls mit dabei: ZDF-Nato-Korrespondent Florian Neuhann aus Vilnius.

    Nato stärkt Verteidigung der Ostflanke

    Die neuen Verteidigungspläne der Nato sehen eine Stärkung ihrer Ostflanke mit multinationalen Gefechtsverbänden vor. Diese sogenannten Battlegroups sollen unter anderem als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg zahlenmäßig jeweils auf Brigadeniveau wachsen – also auf rund 3.000 bis 5.000 Soldatinnen und Soldaten.

    Deutschland ist bereit, dauerhaft eine robuste Brigade in Litauen zu stationieren.

    Bundesverteidigungsminister, Boris Pistorius

    Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius kündigte bereits an, rund 4.000 Bundeswehr-Soldaten zusätzlich dauerhaft in Litauen stationieren zu wollen. Die Nato plant in allen Ländern der Nato-Ostflanke – neben den baltischen Ländern also auch in der Slowakei, in Ungarn, Rumänien und Bulgarien – die Stationierung von Battlegroups. Außerdem soll die Nato-Eingreiftruppe NRF durch ein neues Streitkräfte-Modell ersetzt werden und von 50.000 auf 300.000 Soldatinnen und Soldaten aufgestockt werden.
    Mit Material von dpa und ZDF

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