Ukrainische Gegenoffensive: Kann Kiew seine Ziele noch erreichen?

    Ukrainische Gegenoffensive:Kann Kiew seine Ziele noch erreichen?

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    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einer Karte seines Landes

    Die Front in der Ukraine ist schwer umkämpft. Doch was kann Kiew mit der Gegenoffensive erreichen? Oberst a.D. Wolfgang Richter ordnet die Erfolgsaussichten der Ukraine ein.

    Hohe Verluste: Welche Chancen die Gegenoffensive der Ukraine noch hat

    Die Front in der Ukraine ist schwer umkämpft. Bislang ist Kiew der große Durchbruch nicht gelungen. Was kann die Ukraine mit ihrer Gegenoffensive erreichen und wie könnten die langfristigen Pläne aussehen? Die "Washington Post" berichtete zuletzt von einem geheimen Besuch des CIA-Direktors William J. Burns Anfang Juni in der Ukraine.
    Dabei sollen ukrainische Beamte eine Strategie zur Rückeroberung der von Russland besetzten Gebiete und zur Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen mit Moskau bis Ende des Jahres dargelegt haben. "Russland wird nur verhandeln, wenn es sich bedroht fühlt", sagte ein hoher ukrainischer Beamter demnach.

    Danilow: Letzte Tage der Gegenoffensive waren besonders "furchtbar"

    Der Chef des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates Olexij Danilow schrieb mit Blick auf die gerade laufende Offensive auf Twitter, dass die ukrainischen Verteidigungskräfte ihre wichtigste Aufgabe aktuell erfüllen würden: "die größtmögliche Zerstörung von Truppen, Ausrüstung, Treibstoffdepots, Militärfahrzeugen, Kommandoposten, Artillerie und Luftverteidigungskräften der russischen Armee". Die letzten Tage seien besonders "furchtbar" gewesen. Wir handeln ruhig, weise, Schritt für Schritt, so Danilow.
    Mitteilung von Olexij Danilow auf Twitter
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    Derweil meldete der Kommandeur der Ost-Streitkräftegruppe der Ukraine, Serhii Cherevatyi, dass Russland über 180.000 Soldaten an zwei Hauptfronten im Osten verlegt habe.

    London: Russlands Armee fehlt Artillerie-Munition

    Nach Ansicht britischer Militärexperten leide Russland aktuell trotz gewisser Erfolge unter entscheidenden Schwächen. Das geht aus dem Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London hervor. Demnach seien die russischen Einheiten ausgedünnt und es fehle an Artillerie-Munition.
    Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums
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    Teilweise erfolgreich war das russische Militär der Mitteilung zufolge dabei, die ukrainische Gegenoffensive in ihren Anfängen zu verlangsamen. Das sei vor allem durch den massiven Einsatz von Anti-Panzer-Minen gelungen. "Nachdem der ukrainische Vorstoß verlangsamt wurde, hat Russland versucht, gepanzerte Fahrzeuge mit unbemannten Einweg-Angriffsdrohnen, Kampfhubschraubern und Artillerie zu treffen", so der Geheimdienstbericht.
    Können am Ende der Offensive Verhandlungen mit Putin folgen? Wie läuft die Gegenoffensive der Ukraine aktuell und welche Optionen bleiben Kiew? Darüber diskutiert Moderatorin Alica Jung bei ZDFheute live mit Oberst a.D. Wolfgang Richter und ZDF-Reporter Dara Hassanzadeh.

    Kiew: "Komplizierte Lage" an der Front

    Nach Angaben der ukrainischen Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sind die Stellungen an der Front im Osten der Ukraine derzeit schwer umkämpft. Demnach konnten die ukrainischen Truppen zwar Fortschritte nahe der zerstörten Stadt Bachmut machen, allerdings gelang es den russischen Streitkräften an den östlichen Frontabschnitten weiter vorzurücken. Die Situation sei ziemlich kompliziert, räumte Maljar ein.

    Wir bewegen uns im Raum Bachmut voran, während der Feind weiterhin seinen Angriff in Richtung Lyman, Awdijiwka und Marjinka führt.

    Hanna Maljar, stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine

    Auch im Süden des Landes rücke die ukrainische Armee in Richtung der Städte Berdjansk und Melitopol "in schweren Kämpfen, aber allmählich" vor, teilte Maljar mit.
    Mit Material von dpa und AFP

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