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Annalena Baerbock, die erste grüne Kanzlerkandidatin

Hintergründe zur heute-show vom 23.04.021

Annalena Baerbock, die erste grüne Kanzlerkandidatin
Quelle: ZDF/Getty/PA

Seit dieser Woche steht nun fest, dass Annalena Baerbock die erste Grüne Kanzlerkandidatin wird. Der Bundesvorstand der Grünen hatte sie am Montag nominiert, nun muss sie noch auf einem Parteitag bestätigt werden. Die Partei hatte sich angesichts der hohen Umfragewerte von mehr als 20 Prozent erstmals für eine Kanzlerkandidatur entschieden. Die NZZ kommentiert das so: „Es ist bis zuletzt ein Duell gewesen, von dem keiner mitbekommen sollte, dass sich zwei Konkurrenten gegenüberstehen. Baerbock und Habeck haben in den vergangenen Monaten penibel darauf geachtet, falschen Interpretationen bloß keinen Raum zu geben.“

Der Bayerische Rundfunk stellt Annalena Baerbock in einem Porträt vor: Baerbock, so heißt es im Text, gelte als ehrgeizig, immer gründlich vorbereitet, gut vernetzt. Ihr sei es zu verdanken, dass sich die Partei nicht mehr in Flügelkämpfen zerfleischt. Baerbock stehe zudem für eine neue, pragmatische Generation der Grünen. Wie ihr Amtskollege Habeck gilt sie als „Realo“. Der Kommentator bei ntv sieht die Nominierung Baerbocks kritisch und verweist auf die „Blankheit der Kandidatin in Sachen Regierungskompetenz - es wirkt wie ein Autofahrversuch ohne Führerschein.“

Ein Team des NDR hat Baerbock und Habeck für eine ganze Weile in ihrem Alltag begleitet und mit ihnen allein und gemeinsam längere Gespräche geführt. Zudem kommen Journalisten und Expertinnen zu Wort, die die Politik und das Vorgehen des Grünen-Duos ausführlich analysieren.

Der Privatsender ProSieben hat das erste große Interview mit Baerbock als Kanzlerkandidatin geführt. Das Interview wurde unter anderem von SZ-Autor Cornelius Pollmer kritisiert.  „Bekommen haben die Grünen nicht zuletzt ein schönes Handicapmatch, weil die Interviewer Katrin Bauerfeind und Thilo Mischke es in kaum einer Sekunde vermochten, Baerbock inhaltlich zu stellen.“

Die neue grüne Spitzenkandidatin Annalena Baerbock ist laut einer Umfrage für die Wirtschaftswoche die Favoritin von Führungskräften in der Wirtschaft für die Nachfolge Angela Merkels. Bei der Frage nach der Direktwahl der Kanzlerin oder des Kanzlers kommt Baerbock auf 26,5 Prozent. Auf Platz 2 folgt FDP-Chef Christian Lindner mit rund 16 Prozent. Unions-Spitzenkandidat Armin Laschet liegt auf Platz drei mit gut 14 Prozent. Am wenigsten Zustimmung erhält SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz mit 10,5 Prozent. Noch unentschieden sind 32,5 Prozent der Befragten. Das Institut Civey befragte dazu rund 1500 Führungskräfte aus Privatwirtschaft und öffentlichem Dienst.

Ulrich Schulte ist Chef des Parlamentsbüros der taz in Berlin und Autor des Buches „Die grüne Macht: Wie die Ökopartei das Land verändern will“. Er beschreibt im Interview mit der 3sat-Kulturzeit die aktuelle Lage der Partei und deren Entscheidungen. Schulte meint: „Die Grünen mussten sich von einigem verabschieden, um so nah an die Macht zu kommen und so geschlossen aufzutreten.“ Er nennt als Beispiel die seit einiger Zeit fehlende Streitlust der Grünen. „Der Parteitag, an dem ich das letzte Mal einen nicht orchestrierten Streit erlebt habe, der ist schon ne Weile her“, so der Grünen-Beobachter im Gespräch.

Einiges spricht dafür, dass nach der Wahl eine schwarz-grüne Koalition Deutschland regieren könnte. Was das – abseits des Personals an der Spitze – programmatisch heißen könnte, das hat sich Frontal 21 angeschaut. In den Bereichen des Klimaschutzes, der Flüchtlingspolitik und der Landwirtschaft liegen die Vorstellungen von CDU/CSU und Grünen beispielsweise weit auseinander. Die Grünen wollen zum Beispiel einen bundesweiten Mietendeckel und, ergänzend zu weiteren Maßnahmen, auch einen deutlich höheren CO2 Preis, wie aus ihrem Programmentwurf hervorgeht

Grünen-Chef Robert Habeck fiel es nach eigenen Aussagen nicht leicht, Baerbock den Vortritt zu überlassen. Er bezeichnete im Interview mit der Zeit den Tag als den „schmerzhaftesten“ in seiner politischen Laufbahn. Habeck: „Nichts wollte ich mehr, als dieser Republik als Kanzler zu dienen – und das werde ich nach diesem Wahlkampf nicht“. Für ihn sei das eine Niederlage. Sein Beitrag zum Erfolg werde sein, die „Entscheidung nach außen zu vertreten und daraus, obwohl sie für mich eine persönliche Niederlage ist, einen politischen Sieg zu machen“

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