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Hintergründe zur heute-show vom 21.09.2018

10 Jahre nach der Finanzkrise

10 Jahre nach der Finanzkrise
Quelle: Getty

Vor zehn Jahren kam es zur Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers. Der Zusammenbruch galt als Beginn der darauffolgenden globalen Finanzkrise. In dieser Dokumentation des Hessischen Rundfunks erinnern sich Gesprächspartner, wie der ehemalige Finanzminister Peer Steinbrück oder Ex-Lehman-Kommunikationschef Andrew Gowers, an die größte Pleite in der Geschichte der Wall Street und ihre Folgen. Und der WDR hat hier eine übersichtliche Chronik zum Ablauf der damaligen Ereignisse erstellt.

Geheimakte Finanzkrise? Die Dokumentation von ZDFZoom nimmt vor allem die Deutsche Bank und ihre Rolle in der Krise in den Blick. Die Journalisten haben unter anderem mit dem aktuellen Chefökonom der Bank über die Vergangenheit des Geldhauses gesprochen. Scharf kritisiert wird die Strategie der Deutschen Bank, über Jahre wissentlich gefährliche Papiere verkauft zu haben.

Die Auswirkungen, die die Finanzkrise mit sich brachte, sind bis heute spürbar. Staaten weltweit retteten damals mit hohen Summen Banken und kurbelten die Konjunktur mit billionenschweren Programmen wieder an. Das wiederum, so schreibt der Börsen-Autor der ARD, trieb die Staatsverschuldung in ungeahnte Höhen: „Die Folge war eine europäische Schuldenkrise, die Griechenland an den Rand des Bankrotts brachte. Nur der Eingriff der Notenbanken, die die Zinsen auf Null senkten und mit Billionen die Märkte fluteten, verhinderte das Schlimmste.“ Und: Unter dieser Nullzinspolitik leiden heute vor allem die deutschen Kleinsparer, die viel Geld auf ihren Sparbüchern, Fest- und Tagesgeld-Konten geparkt haben.

Die Kosten für die Bankenrettung summieren sich nach Angaben des Grünen-Finanzexperten Gerhard Schick auf mindestens 68 Milliarden Euro, berichtete die Süddeutsche Zeitung am 12.09.2018. Damit habe eine vierköpfige Familie im Schnitt „über 3000 Euro für die Pleitebanken bezahlt“. Schick beruft sich bei seiner Rechnung auf eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung, hier hinterlegt. Es war das erste Mal, dass die Bundesregierung eine derartige zusammenhängende Auflistung zur Thematik herausgab.

Viele fragen sich: Kann sich eine solche Krise wiederholen? Die Autoren des Handelsblatts meinen ja – und prognostizieren sogar, es könnte noch schlimmer kommen als zuvor. Denn: Risiken gebe es aktuell eher noch mehr als damals. Sie identifizieren sieben Krisenherde, an denen sich ein neuer Finanzcrash entzünden könnte: „Die Stabilität des Weltfinanzsystems wird durch die immer noch viel zu hohen Schuldenberge und die anhaltenden Niedrigzinsen bedroht, die rund um den Globus Spekulationsblasen aufblähen. Aber auch durch die Trends zu Schattenbanken und automatisierten Handelssystemen.“ Der Text erläutert auch, warum eine Rettung wie im Falle Lehman Brothers beim nächsten Mal schwieriger werden würde. Auch die britischen Kollegen des Economist fürchten, dass die Welt aus der vergangenen Krise ihre Lektionen nicht gelernt habe – und sich eine solche Eskalation wiederholen könne.

Wie kann eine neue Finanzkrise verhindert werden? Fabio De Masi ist finanzpolitischer Sprecher der Linken. Er fordert in einem Gastbeitrag im Handelsblatt unter anderem ein höheres gesetzlich festgelegtes Eigenkapital für Banken, um Verluste besser aufzufangen. Außerdem will der Politiker Maßnahmen gegen die Bildung von „Mega-Banken“, wie es etwa in den USA geschehen ist, und eine Trennung von Investmentbanking vom Kredit- und Einlagengeschäft.

Das Kulturmagazin Titel Thesen Temperamente hat in einem Beitrag mit drei Publizisten gesprochen, die meinen: Nicht die Migration, sondern der Crash ist die wahre Mutter fast aller aktueller Probleme. So hat etwa der Bonner Ökonom Moritz Schularick mit Hilfe von umfangreichen Quellen aus den Jahren 1870 bis 2014 ermittelt, dass Finanzkrisen immer die politischen Verhältnisse destabilisieren. Sie würden radikalisieren und zu einem dramatischen Rechtsruck führen.

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