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Warum die Energiepreise weiter steigen

Hintergründe zur heute-show vom 18.02.2022

Warum die Energiepreise weiter steigen

Viele Strom- und Gasanbieter haben in den vergangenen Monaten ordentlich die Preise erhöht. Das treibt viele Menschen im Land um: Vier von fünf Bürgerinnen und Bürgern machen sich derzeit aufgrund der steigenden Energiepreise Sorgen wegen der nächsten Heizkostenabrechnung. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Innofact im Auftrag des Vergleichsportals Verivox. Dabei antworteten 34 Prozent der Teilnehmer auf die Frage, ob sie sich Sorgen machen: „Ja, sehr.“ Weitere 46 Prozent antworteten: „Ja, ein wenig.“

Um es konkret zu machen: Von Januar 2021 zu Januar 2022 hat sich das Preisniveau für Heizöl um rund 65 Prozent erhöht. Der Literpreis in Deutschland stieg von circa 55 Cent auf etwa 90 Cent. Eine Tonne Holzpellets kostet statt rund 200 Euro nun etwa 350 Euro, was einem Anstieg um 75 Prozent entspricht. Und die Preise für Erdgas haben sich mehr als verdoppelt. 

Inflation und damit verbundene Preissteigerungen sind ein komplexes Phänomen, bei dem viele Faktoren eine Rolle spielen. Während manche Lebensbereiche nicht teurer werden, steigen die Kosten in anderen rasant an: „Beim genaueren Hinsehen zeigt sich, dass die Preisentwicklung vor allem in drei Bereichen uns das Leben aktuell so teuer macht: Wohnen, Verkehr und Freizeit.“

Ein Nebeneffekt der hohen Preise: Allein durch die Energie- und Stromsteuern landen dieses Jahr voraussichtlich rund 1,4 Milliarden Euro mehr in der Kasse von Finanzminister Christian Lindner. Die Gesamteinnahmen werden im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich auf 45,12 Milliarden Euro steigen, wie das Bundesfinanzministerium auf Anfrage von Linksfraktionschef Dietmar Bartsch mitteilte.

Nicht nur die Linke fordert auch deshalb eine deutliche Entlastung der Bürger wegen der hohen Energie- und Strompreise. Derzeit leiden ärmere Haushalte überproportional an dem hohen Preisniveau. Wer zum Beispiel unter 1300 Euro netto verdient, gibt knapp zehn Prozent seiner Konsumausgaben allein für Wohnenergie aus.

Für manche sind die hohen Kosten nur nervig, für andere existenzgefährdend: Gerade bei Geringverdienern droht die aktuelle Preisentwicklung zur Schuldenfalle zu werden. Der SWR berichtete über eine Frau, die wegen der Schulden eines Mitbewohners sechs Monate lang ohne Strom und ohne warmes Wasser ausharren musste – und daran fast verzweifelte.

Im Sommer sollen Wohngeld-Empfänger, Studierende und Azubis eine Einmalzahlung wegen der hohen Heizkosten erhalten: 135 Euro für Singles, 175 Euro für Paare. Für jeden weiteren Mitbewohner sind weitere 35 Euro vorgesehen. Die Ampel-Koalition hatte den Zuschuss beschlossen, nachdem die Heizkosten im vergangenen Herbst rasant gestiegen waren. Aber das ist wahrscheinlich ein Tropfen auf den heißen Stein. Zum Vergleich: Frankreich investiert gerade acht Milliarden Euro, um die Strompreise niedrig zu halten. Also etwa noch einmal so viel, wie die bereits angekündigte Senkung der Stromsteuer zum 1. Februar kosten soll. Ursprünglich sollte Letzteres allein die Elektrizitätskosten für Verbraucherinnen und Verbraucher deckeln. Aber das reicht Macron nun nicht mehr.

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