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Dein Herz in mir

Organspende als zweite Chance

von Nathalie Suthor

Rund 8500 schwer kranke Patientinnen und Patienten stehen derzeit in Deutschland auf der Warteliste für ein Organ. Sie hoffen zum Beispiel auf eine Niere, ein Herz oder eine Lunge.

Videolänge:
28 min
Datum:
21.02.2023
:
UT - AD - DGS
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 21.02.2028

Was bedeutet es, wenn man weiß, nur ein Spenderorgan kann das eigene Leben retten? 37 Grad hat drei Menschen begleitet, deren einzige Chance auf ein Weiterleben verknüpft ist mit dem erlösenden Anruf: "Wir haben ein Organ für Sie."

Hoffnung auf ein neues Herz

2016 wurde dem ehemaligen Flugbegleiter Dirk ein Kunstherz implantiert. Eine verschleppte Grippe und eine Lungenentzündung hatten sein Herz stark angegriffen. "Irgendwann konnte ich keine 200 Meter mehr laufen", so der dreifache Familienvater. Statistisch gesehen kann man mit einem Kunstherz acht bis zehn Jahre problemlos leben. "Man sagt, dass in fünf Prozent der Fälle sich das Herz sogar ganz erholt, darauf habe ich natürlich gehofft, jetzt ist es ganz anders gekommen."

Der 48-Jährige kam mit starken Bandscheibenbeschwerden in die Klinik, und eine Blutuntersuchung ergab, dass sein Körper eine hohe Bakterienbelastung aufweist. Sofort wurde er in das Herzzentrum in Berlin überstellt und "HU" gelistet ("High Urgency"). Nur ein Spenderherz wird seine Situation verbessern können. Das nächste passende könnte für ihn sein. Doch bis zu einem Jahr kann die Wartezeit auf ein Herz in Deutschland betragen. Eine zermürbende Zeit für ihn und seine Familie beginnt, bis es schneller als gedacht heißt: "Wir haben ein passendes Spenderherz für Sie."

8 bis 10 Jahre Wartezeit

Wie die große Mehrheit auf der Warteliste hofft auch Anita auf eine neue Niere. 2019 wurde bei der 24-Jährigen eine seltene Erberkrankung festgestellt. Die Nachricht war ein Schock für sie und ihre Familie. Die Erkrankung, von der auch der Vater betroffen war, hatte der Familie viel abverlangt. Er wurde inzwischen zwar erfolgreich transplantiert, die Familie ist aber auseinandergebrochen.

Anita versucht jetzt, vieles anders zu machen. So hat sie sich für die tägliche Bauchfelldialyse entschieden. Die ermöglicht es ihr zum Beispiel, arbeiten zu gehen. Der Nachteil: Diese Methode ist auf ein paar Jahre befristet. Anitas ganzes Leben ist von der Krankheit beeinträchtigt, ein Leben wie es andere in ihrem Alter führen, ist für sie unmöglich. Tagtäglich wird sie von ihrer Erkrankung in die Schranken gewiesen. Seit 2021 steht Anita auf der Transplantationswarteliste, die durchschnittliche Wartezeit für eine Niere beträgt acht bis zehn Jahre. Eine Alternative könnte eine Lebendspende von Familienmitgliedern sein. Ein sensibles Thema zwischen Anita und ihrer Familie.

Der erlösende Anruf

Für Robert kam 2021 der lebensverändernde Anruf: "Es gibt ein Organ für Sie." Der 33-Jährige brauchte nach einer jahrelangen chronischen Erkrankung eine neue Leber. Er litt unter einer Gelbsucht und musste immer wieder stationär ins Krankenhaus. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zunehmend, und er wurde gelistet. Dann kam der Anruf. Auch wenn die Operation erfolgreich verlief, ist es noch ein langer Weg bis zur Genesung. Aber jetzt hat Robert die besten Chancen, seine kleinen Kinder aufwachsen zu sehen. In einer Vitrine bewahrt er zwei Steine auf, die ihm während der Zeit Kraft gegeben haben. Die will er zusammen mit einem Dankesbrief der Familie des Spenders zukommen lassen.

In Deutschland ist die Organspendenbereitschaft sehr gering. Was müsste sich ändern, dass mehr Leben gerettet werden können? 37 Grad begleitet drei Einzelschicksale, die für Tausende Menschen stehen, deren Leben von einem Spenderorgan abhängen.

Die Autorin Nathalie Suthor über ihren Film

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