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Erst die Kinder, dann ich

Alleinerziehende am Limit

Fast drei Millionen Alleinerziehende leben in Deutschland und balancieren täglich am Abgrund. Sie leben fünf Mal häufiger in Armut als Paarhaushalte. Die Hälfte erhält keinen Unterhalt.

Videolänge:
28 min
Datum:
13.03.2018
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 12.03.2025

Alleinerziehende unerwünscht

Viele sind Arbeitgebern ein Dorn im Auge. Sie gelten als nicht flexibel genug. Andere Betroffene finden keine bezahlbare Wohnung, weil Vermieter aus Angst vor ungezogenem Nachwuchs kinderlose Paare vorziehen. Alleinerziehend - meistens ein Leben am Limit.

Manuel S. ist Vater von drei Söhnen (13, 12 und 9 Jahre alt). Die Familie lebt in beengten Verhältnissen auf dem Land und sucht seit über vier Jahren eine Wohnung. Doch bezahlbarer Wohnraum ist knapp, und die meisten Vermieter wehren ab: Alleinerziehende seien nicht erwünscht, hier sei keine Nachbarschaft für Asoziale. Weil er niemanden hatte, der seine Kinder betreute, wenn sie krank waren und er deshalb nicht zur Arbeit kommen konnte, verlor er seinen Job. Eine neue, familientaugliche Arbeit zu finden ist schwer. Teilzeitjobs gibt es kaum.

Hartz IV trotz Job

Sobald das Kindergeld auf ihrem Konto ist, kauft Stefanie B. sämtliche in diesem Monat benötigten Lebensmittel für die sechsjährige Tochter und sich selbst, um Lastschriften zuvorzukommen, die das Konto sofort wieder schröpfen würden. Doch mit den Außenständen, die sie nicht begleichen kann, wächst auch der Schuldendruck. Immer schwerer wird es für die 30-Jährige, den Boden unter den Füßen zu behalten oder eine gesicherte wirtschaftliche und berufliche Perspektive jenseits von Hartz IV zu bekommen.

Ein 450-Euro-Job war dieser Ausweg nicht, denn die Kosten für den Arbeitsweg halbierten beinahe den Verdienst, der dann auch noch auf die Sozialleistungen angerechnet wurde. Durch eine Borreliose-Erkrankung verlor sie den Job und bezog monatelang Sozialleistungen, bis sie eine Teilzeitstelle als Verkäuferin fand. Seitdem verdient sie kaum mehr als vorher mit Hartz IV und ist noch immer auf das Amt angewiesen, weil das Gehalt zum Leben nicht reicht. Damit ist sie nicht die Einzige: 30 Prozent aller Alleinerziehenden müssen sogar noch trotz Vollzeitjob mit Hartz IV aufstocken.

Überfordert und allein gelassen

Christiane S. ist alleinerziehende Mutter von neun Monate alten Zwillingen. Der Vater ihrer Babys verließ sie noch in der Schwangerschaft. Seitdem muss sie alles allein stemmen und kämpft mit ständigen Rückenschmerzen und Dauermüdigkeit. Nun hat sie eine Mutter-Kind-Kur beantragt. Wird sie bewilligt, kann die 42-Jährige für drei Wochen aufatmen. Wie aber kann sie ihr Leben danach weiter managen, wenn ihre Elternzeit vorbei ist und sie wieder in einem Kinderheim als Sozialarbeiterin tätig sein wird?

In Deutschland leben zirka 409 000 alleinerziehende Väter und 2 331 000 Mütter. Viele von ihnen fühlen sich überfordert und allein gelassen, weil sie keine Entlastung finden. Die "37 Grad"-Dokumentation begleitet drei Alleinerziehende und ihre Kinder in ihrem Alltag zwischen Existenzangst und Überforderung, Job und Kindern, auf der Suche nach Unterstützung.

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