Krämpfe bis zur Ohnmacht, Schmerzen beim Wasserlassen und Rippenschmerzen mit Atemnot: Nach einer Embolie setzt Sarah die Pille ab und ihr Leben ändert sich schlagartig, der Schmerz wird ihr täglicher Begleiter. Die Symptome kann sie nicht zuordnen, und auch die Ärzt*innen finden die Ursache nicht.
Bis zur Diagnose vergeht viel Zeit
Nachdem Sarah wiederholt aufgrund ihrer Schmerzen ohnmächtig wird, wird sie notoperiert. Endlich gibt es eine Diagnose: Endometriose, davon hat die damals 22-Jährige noch nie gehört. Endometriose bedeutet, dass sich gebärmutterartige Zellen außerhalb der Gebärmutter festsetzen und dort vor allem zyklisch abbluten. Dadurch entstehen schmerzhafte Entzündungen im Körper. Expert*innen schätzen, dass etwa jede zehnte Frau davon betroffen ist. Die Betroffenen leiden nicht nur unter unaushaltbaren Schmerzen, sondern häufig auch unter einem unerfüllten Kinderwunsch, da das Gewebe oft Gebärmutter und Eileiter beschädigt. Sarah und ihr Mann Christian haben Glück – 2020 kommt ihr Sohn Carl auf die Welt. „Ein Wunder“, sagt Sarah. Mittlerweile ist die 34-Jährige fünf Mal operiert worden, um die Endometriose-Herden aus dem Bauchraum zu entfernen. Noch heute begleiten sie Schmerzen und große Erschöpfungserscheinungen.
Doch Sarah lässt sich nicht unterkriegen: Sie ist stolze Mutter, hat sich selbstständig gemacht und engagiert sich ehrenamtlich in der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V., wo sie den Vorsitz übernommen hat: „Wenn ich nur einer Frau dabei helfen kann, schneller die richtige Diagnose zu bekommen, dann hat es sich schon gelohnt“.